Forschungsprojekt: Transmediale Lektüre

Grundsätzlich lassen sich Verbundsysteme für Kinder und Jugendliche in zwei verschiedene Typen differenzieren: Der erste setzt sich aus mindestens drei narrativen Medientexten zusammen; Ausgangspunkt ist ein Originärtext, der mit den Medientexten in intra- und/oder intermedialen Beziehungen in Beziehung steht. Auch der zweite Typ besteht aus Medientexten – ihm ist jedoch eine transmediale Perspektive eingeschrieben. Der Originärtext dieser Systeme ist jedoch keine medial realisierte Erzählung, sondern umfasst die statischen Elemente einer Storyworld.

Die transmediale Lektüre will das Konzept der intermedialen Lektüre nach Iris Kruse ergänzen und erweitern, indem nicht nur Medienverbünde des ersten, sondern auch des zweiten Typs im Unterricht bearbeitet werden können. Das Ziel ist eine weit gefasste Erzählanalysekompetenz: Sie umfasst ein basales Verständnis des Erzählens als solchem, dem einerseits abstrakt eine medienunspezifische, andererseits konkret eine medienspezifische Dimension inhärent ist, schließlich ist Erzählen als Kulturtechnik nicht an ein Medium gebunden, wird aber im jeweiligen Einzelmedium stets medienspezifisch. Die Unterscheidung dieser Dimensionen führt zu einem grundsätzlichen Verständnis der beiden Ebenen narrativer Texte, der histoire und des discours.

Gemeinsam mit Tobias Kurwinkel arbeite und schreibe ich an einer Mediendidaktik für die Grundschule, die Verbundsysteme für den Literaturunterricht didaktisiert. Das Buch wird als UTB-Band im Francke Verlag erscheinen.

 

Weitere Arbeitsschwerpunkte:

Empirische Deutschlehrerforschung

Narratologie und Didaktik der Kinder- und Jugendliteratur