Literaturwissenschaftliches & literaturdidaktisches Kolloquium

Das Literaturwissenschaftliche & literaturdidaktische Kolloquium ist eine langjährige etablierte Vortragsreihe, in der eine Vielzahl von renommierten Mitgliedern der Scientific Community und jüngere Nachwuchswissenschaftler*innen ihre Forschungen zur Diskussion stellen.

Aktuelles

Das literaturwissenschaftliche & literaturdidaktische Kolloquium am germanistischen Institut der Universität Duisburg-Essen findet im Sommersemester 2024 mittwochs, 18:00 c.t. in Raum R11 T03 C35 statt (ab Juni in Raum R11 T04 C45) . Es wird zudem via Zoom übertragen. Der Link ist auf Anfrage bei jana.vijayakumaran@uni-due.de erhältlich. Externe Gäste sind herzlich eingeladen.

 

17.04.2024: Prof. Dr. Rochelle Tobias (Johns Hopkins University): Countenancing the Stars: Thinking and Being in Rilke’s Spanische Trilogie

The shepherd in Rilke’s Spanische Trilogie (1913) is often said to evince a new mode of being in which the self and nature no longer stand opposed to each other but exist in a relation of mutual dependency. In this paper I will argue that the shepherd is a more complex figure in his dual role as a visible finite body and an invisible celestial body whose sole activity lies in thinking itself continually and in so doing generating a world. Taking as its point of departure Aristotle’s notion of the Unmoved Mover as the divine intellect, this paper contends that being and intelligibility are inseparable terms not only in Aristotle's Metaphysics but also in Rilke’s later work. Nowhere is this more evident than in the shepherd, who, on the one hand, inhabits the landscape as a discrete figure and, on the other, encompasses it as the intellect that sustains it as something thought and as a poem in the making. I will conclude this discussion by drawing a link between the act of thinking and the objects thought in Aristotle and noesis and noema in classical phenomenology.


05.06.2024: Dr. Philipp Böttcher (Universität Duisburg-Essen): Mittelschichtsfiktionen und gebrochene Bildungsversprechen.
Zur Literatur der Abstiegsgesellschaft

Die Gegenwartsliteratur zeugt international von einem in den vergangenen Jahrzehnten gewachsenen kollektiven Bewusstsein sozialer Spaltungen. Dass zunehmend eine deutschsprachige ‚Literatur der ‚Abstiegsgesellschaft‘ mit soziologisch-seismographischem Gespür für die jüngeren gesellschaftlichen Wandlungsprozesse sichtbar werde, bemerkte Oliver Nachtwey schon 2016. Der Vortrag skizziert einige Perspektiven auf diese Literatur. U. a. soll diskutiert werden, wie sich gegenwärtige Abstiegserfahrungen im Erinnerungshorizont einer Zeit der ‚sozialen Moderne‘ spiegeln, auf welche Weise literarische Texte das wirkmächtige Selbstbild von der Mittelschichtsgesellschaft fortschreiben bzw. hinterfragen, und welche Verengungen sich aus der Fokussierung auf autosoziobiographische Bildungsaufstiegserzählungen ergeben.


19.06.2024: Dr. Sebastian Schirrmeister (Universität Hamburg): Sprachmigrant, Ruhestörer, Preisträger: Tomer Gardi im deutschsprachigen Literaturbetrieb

Der israelische Schriftsteller Tomer Gardi ist ein Phänomen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Seine einzigartig widerständigen, im besten Sinne unkonventionellen Texte, die teils auf Hebräisch, teils in gebrochenem Deutsch entstehen, sorgen für sprachliche Irritationen und kulturpolitische Diskussionen, sind Gegenstand literaturwissenschaftlicher Arbeiten und gelten spätestens seit der Leipziger Buchmesse 2022 als preiswürdig. Der Vortrag folgt Gardis literarischen Suchbewegungen zwischen Sprachen und Kulturen, fragt nach der Macht des Erzählens, nach bewusster Unübersetzbarkeit und versucht, das Phänomen Tomer Gardi in einer imaginären Literaturgeschichte „jüdischer Dichter deutscher Zunge" (Max Brod) sowie im Kontext deutsch-hebräischer Literaturbeziehungen in der Moderne zu verorten.

 

10.07.2024: Dr. Caroline Frank (Universität Tübingen): Digitale Formen der Literaturkritik – BookTok bis Bookstagram

Im Vortrag werden verschiedene Formen der Literaturkritik im World Wide Web exemplarisch vorgestellt und auf ihre Funktionen sowie die in ihnen transportierten Maßstäbe zur Wertung von Literatur hin untersucht. Besonders bei den neueren digitalen Formen von Literaturkritik werden dabei auch die Affordanzen, d.h. die Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Plattform, auf der sie publiziert werden, berücksichtigt. An konkreten Beispielen soll zudem gezeigt werden, wie digitale Formen von Literaturkritik (BookTok, Bookstagram etc.) den Buchmarkt verändern und wie andererseits die Contenterzeuger:innen von anderen Akteur:innen im literarischen Feld (Verlage, Autor:innen) beeinflusst werden.

Das Programm-Archiv der vergangenen Jahre im Überblick

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