Terézia Mora Panik ist der Zustand dieser Welt

 

In einem heruntergekommenen Bahnhofsviertel hängt ein Mann kopfüber an einem Klettergerüst. Sein Name ist Abel Nema, man sagt ihm nach, ein Genie zu sein. Dieser Mann kann nicht mehr in seine osteuropäische Heimat zurück – dort wird Krieg geführt. Er lebt am sozialen Rand einer großen deutschen Stadt, trauert seiner verlorenen Liebe nach und ist zumindest ein Genie des Überlebens.

In ihrem ersten Roman "Alle Tage", der 2004 erschien, hat Terézia Mora eine Hauptfigur geschaffen, die ortlos gemacht wurde, aber immer um eine feste Zugehörigkeit kämpft – in einer von „Panik" geprägten Welt. Damit setzt Mora auf fulminante Weise ihre Arbeit an einer Poetik der Fremde fort, die sie mit dem Erzählband „Seltsame Materie“ begonnen hatte.  

Mit "Alle Tage" hat sie auf Anhieb einen der vordersten Plätze unserer Gegenwartsliteratur erobert. Der Roman wurde von Lesern und Kritik mit gleicher Begeisterung aufgenommen und mit mehreren Preisen ausgezeichnet. - "Manchmal glaubt man, die Autorin sei auf einem Rachefeldzug, so viel Wut und Kraft stecken in diesem Buch. Rache an einer Welt, die zu schnell, zu lieblos und zu gewalttätig ist." (Der Spiegel) Und dennoch  "präsentiert (sie) einen völlig stilsicheren, formal beglückend ambitionierten und vor Witz funkelnden Text, der dem Leser ständig Aufmerksamkeit abverlangt. Und ihn dafür ebenso ständig reich belohnt." (FAZ)

 

Werkstatt, Workshop, Poetik

 

Neben Werkstattgesprächen (mit ihrem Lektor PD Dr. Klaus Siblewski) und Workshops mit Studierenden hielt Terézia Mora eine Poetik-Lesung zum Thema: "Die Dichterin in ihrer Zeit"

Im Rahmen einer Abendveranstaltung las Mora aus ihrem Roman: "Alle Tage"