IN-EAST News
19.07.2016 - 12:26
Auszeichnung Young Scholar Award
Buying back face - Martin Heinbergs Paper wurde auf der AIB Konferenz in New Orleans mit dem Alan M. Rugman Young Scholar Award ausgezeichnet. Hier gibt er einen Einblick:
Kann Konsum ein Weg sein, um einen Gesichtsverlust zu überwinden und sich sein soziales Umfeld zurückzukaufen? Martin Heinberg hat in Tianjin (China) das Konsumverhalten untersucht und wurde für seine Forschung mit den Alan M. Rugman Young Scholar Award gewürdigt.
Bildbeschreibung, von links nach rechts: Prof. Dr. Olli Kuivalainen (Vorsitzender des Kommittees des Alan M. Rugman Young Scholar Awards), Helen Rugman (Witwe von Alan Rugman), und Martin Heinberg.
Worum geht es bei dem ausgezeichneten Paper?
Das Paper handelt von Verhaltenversänderungen von Konsumenten nach Gesichtsverlust. Gesicht ist eine Art von Sozialem Kapital. Gesichtsverlust tritt in diversen Situationen ein, z.B. wenn inkompetentes Verhalten aufgedeckt wird. Martin Heinberg hat insbesondere Situationen des Teilens untersucht. Gesichtsverlust tritt dann ein, wenn Teilen eine allgemein akzeptierte sozialen Ethik oder ein moralischer Standard in einer Gesellschaft ist und dieser akzeptierte Standard von Mitglieder der Gemeinschaft verletzt wird.
Das Interessante sind die gemessenen Folgen des Gesichtsverlusts. So haben die Experimente gezeigt, dass Gesichtsverlust sowohl zu einem Absenken der Risikobereitschaft führt, als auch zu einer höheren Zahlungsbereitschaft für Statusprodukte, insbesondere für Statusprodukte von globalen Marken. Das spannende an dem Paper ist, dass sich das eine durch das andere erklären lässt: Durch den Gesichtsverlust empfinden die Konsumenten, dass sie weniger Zugriff auf Ihr soziales Sicherungsnetz haben. Dieses führt dann dazu, dass sie risikoaverser werden (da die Risiken nicht mehr vom Sicherungsnetz abgefedert werden könnten). Um diesen Zustand zu überwinden, kaufen sie Statusprodukte, da sie versuchen, sich den Zugang zu Ihrer "In-Group" gewissermaßen zurückzukaufen.
Die Experimente für das Paper wurden im Labor für Verhaltensökonomik der Nankai Universität in Tianjin (China) während dreier Aufenthalte durchgeführt. Herr Heinberg möchte insbesondere der Graduiertenschule "Risk and East Asia" danken, die die Experimente und seine Aufenthalte finanziell unterstützt hat, sowie seinem Promotionsbetreuer Prof. Taube, der ihm bei den Experimenten mit seinem Rat zur Seite stand.
Über den Alan M. Rugman Young Scholar Award
Der Preis wird einmal pro Jahr von der Academy of International Business (AIB) verliehen. Der Preis (füher: Haynes Prize for Most Promising Scholar) ist der Nachwuchspreis der AIB, er geht an den Teilnehmer der AIB Konferenz unter 40 Jahren mit dem besten Konferenzpaper und ist mit 1000 USD dotiert. Die Konferenz fand dieses Jahr mit über 1000 Konferenzteilnehmern vom 27.-30. Juni 2016 in New Orleans statt.
Titel des Conference Papers:
"Behavioral Consequences of Actual and Recalled Face Loss".
Wir gratulieren!
Weiterführende Informationen
Webseite der Academy of International Business (AIB): https://aib.msu.edu/aboutaib.asp).
Informationen Alan Rugman: http://henley.ac.uk/news/news-item/in-memoriam-professor-alan-rugman/).