Themenschwerpunkt: Politische Steuerbarkeit & Gestaltung
Migrationsentscheidungen beruhen auf vielen Faktoren. Politische Vorgaben und Gesetze sind allerdings nur ein Faktor neben den weiteren kulturellen, sozialen und ökonomischen Kontexten.
Die Fähigkeiten der Staaten, Migrationsbewegungen zu kontrollieren und zu steuern, sind dadurch begrenzt. Dies gilt nicht weniger für Integrationsprozesse. Durch Migration entstehen regelmäßig transnationale soziale Räume, die sich nicht mit dem nationalstaatlichen Ordnungsrahmen decken. Auch als innenpolitisches Thema ist Integration nicht umgrenzt, sie wird vielmehr oft als Querschnittsaufgabe eingeordnet. Folglich betrifft sie eine Reihe politischer Handlungsfelder und erfordert sektorübergreifend die Mobilisierung der Potenziale gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Akteure.
Eine Autonomie des Staates, allein und allmächtig über Aufenthaltsorte und integrationsrelevante Orientierungen von Menschen zu verfügen, kann es nicht geben. Politisch Handelnde stehen gleichwohl auf allen politisch-administrativen Ebenen – lokal, regional, auf der Ebene des Bundes, in der Europäischen Union und international – vor der Gestaltungsaufgabe, Integrations- und Migrationsprozessen eine Richtung zu geben. Die wahrgenommene Legitimität demokratischer Politik ist darauf angewiesen, dass die Einsicht in die Grenzen politischer Steuerung in eine aufgeklärte Perspektive der Möglichkeiten der politischen Gestaltung überführt wird. Für die Forschung stellt sich dieser Aufgabe, die Dynamik des politischen Prozesses in der Integrations- und Migrationspolitik sowie die Bedingungen einer erfolgreichen Koordination zu analysieren. Weiterhin müssen die Intentionen und Wirkungen relevanter politischer Maßnahmen in Politikbereichen wie Bildungs-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik untersucht werden.
Ansprechperson
Prof. Dr. Andreas Blätte
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Institut für Politikwissenschaft
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Lotharstraße 53
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