Allgemeine Beschreibung Master Kulturwirt

Allgemeine Beschreibung des Studiengangs und der Studienstruktur

Im Masterstudiengang "Kulturwirt" erwerben die Studierenden auf Basis der im Bachelorstudiengang "Kulturwirt", oder eines als gleichwertig angesehenen interdisziplinären Bachelorstudiengang, erreichten Qualifikationsziele weiterführendes und vertieftes kulturwirtschaftliches Fachwissen. Sie erwerben interdisziplinäre Fähigkeiten und Denkmuster aus der Kombination einer Sprach- und Kulturwissenschaft sowie den Wirtschaftswissenschaften. Dies bedeutet, dass der Studiengang eine große Diversität von Forschungs- und Lehrgegenständen sowie von Methoden vereint. Es werden besondere Schwerpunkte auf kulturwissenschaftlich zentrierte, forschungsorientierte philologische Kenntnisse, Theorien und Methoden, Kulturraumforschung und den Kulturraum "Stadt" gelegt. Weiterhin steht die Vermittlung moderner Managementtechniken, nämlich regionale und internationale Wirtschaftsräume im Fokus, sowie die Beherrschung einer Fremdsprache auf muttersprachlichem Niveau.

Durch die Kombination einer Kulturwissenschaft, den Wirtschafswissenschaften und dem integrativen Interdisziplinären Bereich, werden die grundlegenden, aus dem Bachelor-Studium stammenden, Fähigkeiten zu interdisziplinärem Denken und Handeln erweitert und vertieft. So können sich synergetisch berufsfeldorientierte kulturwirtschaftliche Fähigkeiten und Denkmuster auf fortgeschrittenem akademischen Niveau herausbilden.
Die Studierenden bekommen Einblicke in die neuesten Erkenntnisse der Fachwissenschaften und werden forschungsorientiert an neuste Methoden und Theorien herangeführt. Dabei spielt die Interdisziplinarität zwischen den Fachwissenschaften eine besondere Rolle: Die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs ermöglicht den Studierenden eine breitere Auswahl außeruniversitärer Berufsfelder und qualifiziert sie im Speziellen für Berufe im Rahmen des Kulturmanagements sowie solchen, die Kulturraumkompetenzen verlangen.
Das Studium vermittelt insbesondere Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden, die die AbsolventInnen zu kreativen und eigenständigen Tätigkeiten in Unternehmen und Industrieorganisationen, im Handel, in Banken und Versicherungen, in internationalen Organisationen, in Gewerkschaften und im öffentlichen Bereich sowie zu Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung befähigen.

Der Interdisziplinäre Bereich ist darauf ausgelegt, dass die Studierenden verschiedene Kulturbegriffe verstehen und vermögen diese gegeneinander abzusetzen und im wissenschaftlichen Diskurs zu verorten. Weiterhin bietet der I-Bereich den Studierenden die Möglichkeit die in den Seminaren theoretisch erarbeiteten Kenntnisse praktisch zur Anwendung zu bringen, um somit erste Praxiserfahrung zu sammeln. Außerdem besteht im I-Bereich die Möglichkeit persönliche Studienschwerpunkte zu wählen — auch außerhalb der Fachwissenschaften. Hier erwerben die Studierenden weitere interdisziplinäre Fähigkeiten und lernen mögliche Synergieeffekte zu erkennen und nutzbar zu machen.

Um die Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen, ist der Master-Studiengang „Kulturwirt“ wie folgt konzipiert. Der Studiengang bietet zwei berufsfeldorientierte Schwerpunkte: 1) Das Berufsfeld „Kulturmanagement“ und 2) das Berufsfeld „Kulturraumkompetenz“. Die Studieninhalte im Master-Studiengang „Kulturwirt“ unterscheiden sich insbesondere je nach gewähltem Berufsfeld. Während für beide Varianten das Angebot der Sprach- und Kulturwissenschaften identisch ist, erhalten die Schwerpunkte durch speziell auf das Berufsfeld zugeschnittene Veranstaltungen im Bereich Wirtschaft sowie dem Interdisziplinären Modul Profil. In den Modulen der Berufsfelder erwerben die Studierenden eine wissenschaftliche, berufsfeldbezogene und anwendungsorientierte Spezialisierung. So findet sich z.B. für das Berufsfeld „Kulturmanagement“ im Bereich Wirtschaft ein Fokus auf Marketing sowie Projekt- und Innovationsmanagement, während der wirtschaftswissenschaftliche Fokus für das Berufsfeld „Kulturraumkompetenz“ auf internationalen (Wirtschafts-) Beziehungen und Märkten liegt.

Im Interdisziplinären Modul des Berufsfeldes „Kulturmanagement“ liegt der Fokus auf dem urbanen Raum. Die Stadt stellt den primären Arbeitsraum von KulturmanagerInnen dar und ist gleichsam der Ort, an dem sich kulturelles Leben in Form von ‚Events‘ größtenteils abspielt. Die Kulturträger sowie die weiteren öffentlichen Verwaltungsstrukturen befinden sich ebenfalls in der Stadt. Die Veranstaltungen des Interdisziplinären Bereichs „Kulturmanagement“  berücksichtigen Veranstaltungen zur Stadtgeographie, der Stadt als Prozessraum und integrieren ein Praxisprojekt zur Analyse des urbanen Raumes.

Ein vergleichbares Ziel verfolgt die Ausprägung des Interdisziplinären Bereichs für das Berufsbild "Kulturraumkompetenz". Hier liegt der Fokus auf der Analyse regionaler und überregionaler Prozesse und Räume, welche ebenfalls durch ein Praxisprojekt abgerundet wird. Für beide Bereiche beinhaltet das Interdisziplinäre Modul einen Wahlpflichtbereich mit Veranstaltungen aus den Bereichen "Kunst und Design", "Politik und Gesellschaft", "Politik und internationale Beziehungen" sowie Urbane Systeme.

Während des ersten Semesters besuchen alle Studierenden die Lehrveranstaltungen aus dem Interdisziplinären Modul „Geographie und Kulturraum“ bzw. „Stadtgeographie und Kultur.“ Durch die für beide Berufsfelder identischen fach- und disziplinübergreifenden Lehrveranstaltungen zu Kulturtheorien lernen die Studierenden die wichtigsten geistesgeschichtlichen Strömungen sowie Zusammenhänge zwischen den beteiligten Disziplinen kennen und erwerben dadurch die Fähigkeit zur Beurteilung und Überwindung interkultureller Differenzen. Es werden geläufige Kulturtheorien und Ansätze erarbeitet, gegenüber gestellt und zur Diskussion gestellt. Diese beinhalten auch ökonomisch geprägte Ansätze, sodass hier zu Beginn des Studiums bereits das interdisziplinäre Verständnis geschärft wird. Die weiterführenden Veranstaltungen innerhalb des Interdisziplinären Moduls bieten die Möglichkeit, Fragestellungen und Probleme der Fachwissenschaften aus neuer, berufsfeldorientierter Perspektive zu erfassen, zu analysieren und zu bearbeiten. Damit werden nach dem Abschluss des Master-Studiengangs im Vergleich zum Abschluss eines Bachelor-Studiengangs die Perspektiven für einen erfolgreichen Einstieg in das außeruniversitäre Berufsleben deutlich erweitert.

In den Sprach- und Kulturwissenschaften wird Wert darauf gelegt, die untersuchten sprachlichen, literarischen und kulturellen Phänomene in ihren jeweiligen sozio-kulturellen und politischen Kontexten zu untersuchen. Die Verknüpfung linguistischer wie literaturwissenschaftlicher Inhalte mit Inhalten aus den Cultural Studies ist daher für die Anlage der Fachwissenschaften zentral. Dies gilt auf allen Ebenen.

Die Lehre in den Sprach- und Kulturwissenschaften erfolgt  i.d.R. in der Fremdsprache. Die weitere Förderung der Fremdsprache, insbesondere in Bezug auf Register- und Textsortenadäquatheit, ist auch das Anliegen der drei integrierten Sprachpraxiskurse.

 

Die Wirtschaftswissenschaften vermitteln je nach Berufsfeldorientierung

  • weiterführendes und vertiefendes Wissen um Unternehmensführung und Organisation
  • weiterführendes und vertiefendes Wissen im BWL und Steuern
  • weiterführendes und vertiefendes Wissen in Rechnungslegung
  • weiterführendes und vertiefendes Wissen in Marketing und Dienstleistungsmanagement
  • Wissen um Industrieökonomik
  • Wissen um Internationale Finanzmärkte
  • Wissen um Organisation der internationalen Wirtschaftsprozesse und Beziehungen
  • Wissen um fortgeschrittene Industrieorganisation

 

Obwohl kein obligatorischer Auslandsaufenthalt vorgesehen ist, wird die Möglichkeit, im Rahmen bestehender Kooperationen, Studienabschnitte im Ausland zu verbringen, gefördert. In Beratungen werden die Studierenden darauf hingewiesen.

Mit den erfolgreich abgeschlossenen Prüfungen und der erfolgreich abgeschlossenen Master-Arbeit weisen Studierende nach, dass sie detaillierte und vertiefte Kenntnisse und analytische Fähigkeiten sowie die kulturell bedingte Sprachverwendung des jeweils gewählten Kulturraumes besitzen. Zudem besitzen die Studierenden detaillierte und vertiefte Kenntnisse und analytische Fähigkeiten in den Wirtschaftswissenschaften und sind in der Lage beide Gebiete im allgemeinen und wissenschaftlichen Diskurs miteinander sinnvoll und praxisorientiert zu verbinden. Hier ist die entsprechende berufsfeldorientierte Schwerpunktsetzung innerhalb des Studiums ausschlaggebend.

Im Master-Studiengang "Kulturwirt“ erwerben die Studierenden unter Berücksichtigung der Veränderungen und Anforderungen in der Berufswelt die erforderlichen fachlichen und überfachlichen Ken­ntnisse, Fähigkeiten und Methoden, die sie zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten, zur kriti­schen Reflexion kultureller, gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Erkenntnisse und zu verantwortlichem sozialen Handeln befähigen. Dieser integrative Standpunkt vermag es ihnen u.U. Perspektiven für soziales und wirtschaftliches Handeln zu vermitteln. Solch ein geschärftes Bewusstsein mag auch ein Anstoß für Studierende sein, sich zivilgesellschaftlich und politisch zu engagieren und zu Veränderungen beizutragen.