Florian Philipp Ott M.A., M.Sc., MBA
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Lehrbeauftragter / Lecturer |
Forschungsschwerpunkte / Research Focus
Personalmanagement in politischen Parteien (2025)Politische Parteien benötigen qualifizierte Mitarbeiter – doch zersplitterte Strukturen, intransparente Karrierewege und fehlende Entwicklungsangebote erschweren eine langfristige Bindung. Häufig konkurrieren Organisationseinheiten um dieselben Talente, während systematische Verfahren zur Personalgewinnung und -förderung fehlen. Befragungen deuten auf den Wunsch nach klareren Laufbahnen, gezielter Förderung und einer werteorientierten Führungskultur hin. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern Konzepte aus dem strategischen Talentmanagement – etwa zentrale Talentpools, strukturierte Entwicklungspfade oder Coachingangebote – auch für politische Organisationen fruchtbar gemacht werden können, um Personalentwicklung ganzheitlich zu denken und umzusetzen.
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HR Management in Political Parties (2025)Political parties depend on qualified staff – yet fragmented structures, opaque career paths, and a lack of development opportunities make long-term retention difficult. Organizational units often compete for the same talent, while systematic approaches to recruitment and professional development are largely absent. Survey results indicate a need for clearer career paths, targeted support, and a values-based leadership culture. Against this backdrop, the question arises as to how strategic talent management concepts – such as centralized talent pools, structured development pathways, or coaching programs – might be adapted for political organizations to enable holistic human resource development.
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Verschwörungstheorien und mediale Beeinflussung (2021)Der Glaube an Verschwörungstheorien ist kein Randphänomen: Repräsentative Studien belegen eine breite Verankerung – besonders in Krisenzeiten. Digitale Medien und soziale Netzwerke beschleunigen ihre Verbreitung. Psychologische Forschung hat Ursachen und Effekte des Verschwörungsglaubens aufgezeigt, doch die Rolle persuasiver Kommunikation ist kaum untersucht. Vor allem ist offen, ob und wie mediale Botschaften Einstellungen zu Verschwörungserzählungen beeinflussen – und welche Rolle die kognitive Verarbeitung dabei spielt.
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Conspiracy Theories and Media Influence (2021)Belief in conspiracy theories is not a fringe phenomenon: representative studies show that such views are widely held—especially in times of crisis. Digital media and social networks accelerate their spread. While psychological research has identified key causes and effects of conspiracy beliefs, the role of persuasive communication remains largely unexplored. In particular, it is unclear whether and how media messages influence attitudes toward conspiracy narratives—and what role cognitive processing plays in this.
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Selbstwirksamkeit von Abgeordneten (2018)Politik in Parlamenten bedeutet Aushandlung, Kompromiss und langwierige Verfahren. Für einzelne Abgeordnete sind Erfolge schwer erreichbar. Oft bleibt unklar, ob ihr Einsatz tatsächlich etwas bewirkt. Damit rückt die Frage ins Zentrum, ob Politiker selbst noch an die Wirkung ihres Handelns glauben. Während das Konzept der Selbstwirksamkeit in der Psychologie gut etabliert ist, fehlt es bislang an Erkenntnissen zur politischen Selbstwirksamkeit von Entscheidungsträgern – ein überraschendes Defizit angesichts wachsender Anforderungen an politische Entscheidungsprozesse.
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Self-Efficacy of Members of Parliament (2018)Politics in parliaments involves negotiation, compromise, and lengthy procedures. For individual members of parliament, achieving success can be difficult. It is often unclear whether their efforts actually make a difference. This brings the question to the forefront: do politicians themselves still believe in the impact of their actions? While the concept of self-efficacy is well established in psychology, little is known about the political self-efficacy of decision-makers—an unexpected gap given the growing demands placed on political decision-making processes.
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Motive von Politikern (2014)Dass Politiker vor allem an Macht interessiert sind und durch diese zur politischen Tätigkeit motiviert werden, ist in der Politikwissenschaft ein geläufiges Erklärungsmuster. Zieht man Erkenntnisse der Motivationspsychologie zu Rate, so taucht die Macht auch hier – neben Anschluss und Leistung – als eines von drei Handlungsmotiven auf. Sie werden von psychologischer Seite als besonders wichtig für die Motivation menschlicher Handlungen angesehen. Es liegt daher nahe, diese motivationspsychologischen Erkenntnisse samt der zugehörigen Testmethoden politikwissenschaftlich nutzbar zu machen und sich mit ihrer Hilfe der Frage zu widmen, ob das Machtmotiv bei Politikern tatsächlich von besonderer Bedeutung ist.
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Motives of Politicians (2014)That politicians are primarily interested in power and that this serves as a key motivation for their political activity is a common explanatory pattern in political science. When insights from motivational psychology are considered, power also emerges—alongside affiliation and achievement—as one of three fundamental human motives. From a psychological perspective, these motives are regarded as particularly important for driving human behavior. It therefore seems reasonable to apply these psychological insights, along with their associated testing methods, to political science and to use them to explore whether the power motive is indeed of particular significance among politicians.
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Kreative Klasse und Quartierswandel (2013)Die kreative Klasse, bestehend aus Wissensarbeitern, Managern und Führungskräften, gilt als Motor urbaner Entwicklung. Ihr Zuzug wird mit steigender Wohnraumnachfrage und Veränderungen in der sozialen Struktur von Quartieren in Verbindung gebracht. Am Beispiel von Prenzlauer Berg wird untersucht, wie sich diese Prozesse auf das Quartier auswirken und ob der Einfluss der Kreativwirtschaft mit sozialräumlichen Umbrüchen sowie möglichen Verdrängungsmechanismen zusammenhängt.
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Creative Class and Neighborhood Change (2013)The creative class, consisting of knowledge workers, managers, and executives, is considered a driving force of urban development. Their influx is associated with increasing demand for housing and changes in the social structure of neighborhoods. Using Prenzlauer Berg as a case study, the research examines how these processes affect the district and whether the influence of the creative economy is linked to social-spatial transformations and possible displacement mechanisms.
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Sozialkapital und politisches Vertrauen (2011)Glaubt man Robert Putnam, geht das Vertrauen von Menschen in das politische System auf deren Einbindung in soziale Netzwerke zurück. Durch regelmäßige und positive Kontakterfahrungen entwickelt sich darin spezifisches Vertrauen, das anschließend generalisiert und auf politische Institutionen übertragen wird. Die Einbindung in soziale Netzwerke bezeichnet Putnam daher als Sozialkapital. Im Rahmen der europäischen Staatsschuldenkrise kam es vielen Ländern zu messbaren Rückgängen des Vertrauens in politische Institutionen. Nimmt man Putnam ernst, müsste dies mit einem Verlust an Sozialkapital und einem Rückgang der Einbindung in soziale Netzwerke verbunden sein.
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Social Capital and Political Trust (2011)According to Robert Putnam, people's trust in the political system stems from their integration into social networks. Through regular and positive contact experiences, specific trust is developed within these networks, which is then generalized and transferred to political institutions. Putnam therefore refers to social integration as social capital. During the European sovereign debt crisis, many countries experienced measurable declines in trust in political institutions. If Putnam's theory holds, this should be linked to a loss of social capital and a decline in social network integration.
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Publikationsliste / List of Publications
Zeitschriftenaufsätze / articles in peer-reviewed journals
Ott, Florian Philipp (2015): Sind Politiker Machtmenschen? Eine empirische Untersuchung des impliziten Machtmotivs deutscher Parlamentarier, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol), Nr. 4/2015, S. 527-557
Beiträge in Sammelbändern / book chapters in edited volumes
Ott, Florian Philipp (2013): Vorbeugende Überwachung. Über Voraussetzungen für, Formen von und Erfahrungen mit präventiver Videoüberwachung im kommunalen Bereich, in: Ott, Florian Philipp & Ackerschott, Stephan & Müller, Nico: Kameras gegen Gewalt. Wie effektiv ist die öffentliche Videoüberwachung, München
Einzelveröffentlichungen / individual publications
Ott, Florian Philipp (2012): Die Staatsschuldenkrise als Vertrauenskrise? Eine vergleichende Untersuchung der Sozialkapitalentwicklung im Verlauf der Staatsschusldenkrise anhand ausgewählter Eurostaaten, München