Zwischen-Workshop

2010

Der Zwischen-Workshop fand am 04. November 2010 im inHaus2 (Forsthausweg 1, 47057 Duisburg) statt. Der Schwerpunkt lag auf den bisherigen Erfahrungen einer bedarfsgerechten Technikentwicklung für den Pflegesektor. Es fand dementsprechend eine Erörterung des Potentials Szenarienbasierter Planung und Umsetzung technischer Innovation statt. (Flyer als PDF)

Im Folgenden finden Sie eine die Dokumentation der verschiedenen Beiträge, Informationen zu den ReferentInnen, sowie eine Auswahl von Pressestimmen.

 

Publikum care-o-bot

 

Vorführung_Roboter Referent

 

 

ReferentInnen und Vorträge

Gabi Blume & Maria Santos Bubeck

Titel:
Erfahrungsbericht und Bewertung aus Sicht der Pflegepraxis (Präsentation erfolgte ohne Folien)

Synopse:
Erfahrungen und Einschätzungen zum Projekt aus der Sicht der Pflegepraxis und -organisation einer stationären Pflegeeinrichtung. Inwieweit konnte die Einbeziehung potentieller Nutzer bisher verwirklicht werden? Welche Anwendungen machen aus Sicht der Praxis Sinn, welche nicht? Worauf sollte bei Technikentwicklungen für stationäre Pflegeeinrichtungen geachtet werden?

Personen:
Gabi Blume ist seit 2003 Einrichtungs-/ Verbundleitung beim Eigenbetrieb Leben und Wohnen der Stadt Stuttgart, sowie Dozentin im Gesundheitswesen - u.a. Lehrtätigkeit beim bfw.

Maria Sontos Bubeck ist examinierte Altenpflegerin, Palliative Care Fachkraft und seit dem Jahr 2000 im Parkheim Berg in Stuttgart tätig.

Diego Compagna

Titel:
Förderung des Wissenstransfers für eine aktive Mitgestaltung des Pflegesektors durch Mikrosystemtechnik (WiMi-Care) (Vortrag als PDF)

Synopse:
Das WiMi-Care Projekt zielt auf die Beleuchtung von Wissenstransferprozessen insbesondere an der Entwickler-Nutzer-Schnittstelle. Mit dem Fokus auf Wissensgenerierung und -nutzung kann Innovation von Anfang an bedarfsadäquat und damit chancenreich gestaltet werden. Um dieses spezifische Wissen 'sichtbar' zu machen und in konkrete (mikrosystem-)technische Anforderungen zu 'übersetzen' wird das "Szenariobasierte Design" eingesetzt. Dieses Verfahren soll eine 'Scharnierfunktion' zwischen potentiellen Anwendern und Entwicklern erfüllen. Dabei werden die Erfahrungen und Wünsche der Anwender aufgenommen, technisch umgesetzt und in Pilotanwendungen getestet. Dem Feedback der potentiellen Nutzer wird hierbei höchste Aufmerksamkeit geschenkt. Die Erfahrungsberichte, Beobachtungen und Rückmeldungen werden anschließend in einem zweiten Iterationsschritt in die weitere Entwicklung der Artefakte aufgenommen. Dieses Vorgehen soll eine optimierte Technikgestaltung erlauben, welche explizit auf die Bedürfnisse der Nutzer ausgerichtet ist.

Person:
Diego Compagna ist seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Frau Prof. Karen A. Shire (Ph.D.) im Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen tätig. Seine Schwerpunkte in Lehre und Forschung liegen in der Technik-, Wissenschafts- und Innovationsforschung.

Stefan Derpmann

Titel:
Nutzerzentrierung und Partizipation – Herausforderungen der aktiven Mitgestaltung des Innovationsprozesses (Vortrag als PDF)

Synopse:
Dieser Vortrag widmet sich den Herausforderungen der Ermittlung und Weiterentwicklung bestehender Verfahren für eine partizipative Technikentwicklung in der Pflege; der theoretischen und praktischen Orientierung an Pflegedienstleistern im Aushandlungsprozess der Innovation. Hierbei soll der Frage der Identifikation der Akteursgruppen und der Ermittlung ihrer Affordanzen, Bedarfe und Wünsche in dieser jungen Rolle nachgegangen werden. Die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen einer erfolgreichen Beteiligung der (potentiellen) NutzerInnen am Innovationsprozess sollen dabei auf der Grundlage erster Erkenntnisse eines solchen Vorgehens beschrieben werden.
Person:
Stefan Derpmann, arbeitet seit Februar 2009 in dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt WiMi-Care als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg. Während seines Studiums beschäftigte er sich schwerpunktmäßig mit Techniksoziologie und spielförmigen Sinnphänomenen. Im Rahmen dieses Projektes untersucht er die Schnittstelle zwischen den (potentiellen) NutzerInnen und den EntwicklernInnen, die die Integration der Anforderungen des Pflegesektors bei neuen technologischen Entwicklungen sicherstellen soll.

Birgid Eberhardt

Titel:
Mein Freund der Roboter. Servicerobotik für ältere Menschen – eine Antwort auf den demographischen Wandel? (Vortrag als PDF)

Synopse:
Im Zentrum einer aktuellen Studie für den VDE und VDI stehen die Anforderungen und die Akzeptanz älterer Menschen gegenüber automatischen (Roboter-)Systemen. Die Ergebnisse basieren auf langjährigen Untersuchungen der Technikanforderungen und Technikakzeptanz älterer Menschen und ihrer Betreuer und darauf aufsetzend einer empirischen Studie zur Akzeptanz der Servicerobotik bei älteren Menschen sowie Pflegekräften. Der Vortrag würde die älteren Menschen ins Zentrum stellen und auf beide Nutzungskontexte - eigene Häuslichkeit sowie stationäre Pflege - eingehen.

Person:
Birgid Eberhardt
VDE, BMBF/VDE Innovationspartnerschaft AAL
Referentin für Ambient Assisted Living.

Dr. Monika Goldmann

Titel:
Professionelles Arbeiten in der Altenpflege – neue Anforderungen an einen klassischen Beruf (Vortrag als PDF)

Synopse:
Der Pflegeberuf als professionalisierte, wissensintensive Dienstleistung.

Person:
Dr. Monika Goldmann, Diplom-Soziologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs), Technische Universität Dortmund. Arbeitsschwerpunkte: Arbeits- und Organisationssoziologie, Dienstleistungsforschung Wandel und Globalisierung sowie Frauen- und Gender-Forschung. Empirische Forschung und Beratung zu Organisations- und Personalentwicklung sowie Arbeitsgestaltung im Dienstleistungsbereich mit einem Schwerpunkt im Feld von Gesundheit und Pflege.

Dr. med. Stefanie Gurk

Titel:
Von der Randgruppe zur Zielgruppe: Der ältere Kunde und seine Wünsche - Anforderungen an Produktkonzepte (Vortrag als PDF)

Synopse:
Die älteren Kunden werden aufgrund des demografischen Wandels zu einer potenten Zielgruppe. Der Vortrag wird exemplarisch Wünsche und Bedürfnisse des älteren Kunden transparent machen sowie beispielhaft Anforderungsprofile skizzieren, die dieser Kundenklientel Rechnung tragen.

Person:
Dr. med. Stefanie Gurk, Krefeld, leitet seit 15 Jahren das Beratungsunternehmen MEDICAL CONSULTING, das sich auf drei Tätigkeitsschwerpunkte spezialisiert hat:
1.Entwicklung von Anforderungsprofilen und Dienstleistungskonzepten im CARE-Bereich
2.Entwicklung von Anforderungsprofilen für die Zielgruppe der älteren Kunden sowie unternehmensspezifischer Umsetzungsmöglichkeiten
3.Die inhaltliche Gestaltung von Informations- und Schulungsveranstaltungen für Vertriebspartner, Multiplikatoren, Architekten, Innenarchitekten, Fachplaner oder Handwerksunternehmen rund um das Thema Universal Design.
Referenzen und Projekte finden Sie unter www.medconsult-gurk.de.

Theo Jacobs

Titel:
Erfahrungen bei der Erprobung des Serviceroboters Care-O-bot® 3 in einer Pflegeeinrichtung (Vortrag als PDF)

Synopse:
Serviceroboter wie der am Fraunhofer IPA entwickelte Care-O-bot® 3 können in Pflegeeinrichtungen lästige Routinetätigkeiten übernehmen und so den Pflegekräften mehr Zeit für die Betreuung der Bewohner verschaffen. In einer einwöchigen Testphase wurde Care-O-bot® 3 zur Versorgung der Bewohner mit Getränken eingesetzt. Neben der Zuverlässigkeit des Roboters wurde vor allem die Akzeptanz bei Bewohnern und Pflegekräften untersucht.

Person:
Theo Jacobs ist seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IPA, wo er sich mit der Soft- und Hardwareentwicklung des Care-O-bot® 3 und dessen Nachfolger beschäftigt. Er ist darüber hinaus Mitglied eines ISO-Normungsausschusses zur Erarbeitung von Sicherheitsstandards für Serviceroboter.

Dr. Barbara Klein

Titel:
Robotik und andere Technologien in der Pflege (Vortrag als PDF)

Synopse:
Was können neue Technologien zur Lebensqualität alter, behinderter oder pflegebedürftiger Menschen beitragen? Im Rahmen von Lehrforschungsprojekten setzen Studierende der Fachhochschule Frankfurt am Main Produkte aus den Bereichen emotionale Robotik und Edutainment in der Alten- und Behindertenhilfe ein. In dem Beitrag werden erste Ergebnisse vorgestellt und Hinweise zur Produktentwicklung gegeben.

Person:
Prof. Dr. Barbara Klein war mehr als 20 Jahre bei der Fraunhofer-Gesellschaft tätig. Seit 2007 lehrt sie an der Fachhochschule Frankfurt am Main Organisation und Management der sozialen Arbeit. Sie forscht und publiziert zur Rolle neuer Technologien und deren Beitrag zur Lebensqualität im Sozial- und Gesundheitswesen.

Dr. Peter Klein

Titel:
Nutzerzentrierte Entwicklung von AAL Systemen in der Pflege (Vortrag als PDF)

Synopse:
Der Vortrag zeigt Methoden der Nutzerzentrierten Entwicklung und erläutert die Vorzüge anhand aktueller Praxisbeispiele. Verkürzte Entwicklungszeiten, klarere Kommunikation zwischen den involvierten Parteien (Bewohner, Pflegedienstleister, Ingenieure, Designer, Informatiker) und realitätsnahe Entwicklungen sind einige der Ergebnisse benutzerzentrierter Entwicklungsmethoden.

Person:
Dr. Peter Klein, Diplom-Informatiker, arbeitet seit November 2005 als Usability Engineer bei der User Interface Design GmbH. Vor seiner Zeit bei UID war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe „Mensch-Computer Interaktion“ der Universität Konstanz und promovierte im Bereich Informationsvisualisierung (2005). Neben seinen Tätigkeiten in Forschung und Lehre, hatte er verantwortliche Positionen in verschiedenen Projekten aus Forschung und Industrie inne. Seit 2009 leitet er die Geschäftsstelle in Mannheim. Aktuell engagiert sich Peter Klein in verschiedensten Forschungsprojekten im Bereich Ambient Assisted Living (EU-Projekte "V2Me", „VAALID“, BMBF-Projekte „WiMi-Care“ und „AALCCE“) sowie bei der Visualisierung von politischen Stimmungsbildern (EU-Projekt „IMPACT“). Neben seinen Arbeiten für diverse Branchen bei UID nimmt Peter Klein auch Lehraufträge an der Hochschule Reutlingen und an der Hochschule der Medien in Stuttgart wahr.

Kurt Krause

Titel:
Fahrerlose Transportsysteme in Pflegeeinrichtungen? (Vortrag als PDF)

Synopse:
Aufgrund der demographischen Entwicklung wird es in Zukunft erforderlich sein, einerseits Prozesse in der Pflege zu automatisieren und andererseits älteren, hilfsbedürftigen Menschen im Alltag Hilfestellung durch Serviceroboter zu geben. Die Grundfunktionen von Servicerobotern unterscheiden sich zunächst nicht darin, ob sie im industriellen Bereich eingesetzt werden oder ob sie das Pflegepersonal bei täglichen Serviceaufgaben entlasten und so mehr Freiraum für die eigentliche pflegerische Tätigkeit schaffen. Deshalb ist es sinnvoll bereits erprobte Techniken zu nutzen und für die spezielle Aufgabe im direkten Umgang mit Menschen anzupassen und weiter zu entwickeln. Welche Anforderungen muss ein automatisches System hinsichtlich Sicherheit, Bedienbarkeit und Prozessanpassung erfüllen, damit es im Pflegeeinsatz akzeptiert wird und genutzt werden kann.

Person:
Dipl.-Inform. (FH) Kurt Krause, MBA ist Geschäftsführer der MLR System GmbH, die seit 1971 Fahrerlose Transportsysteme für den Einsatz in Krankenhäusern und in der Industrie realisiert.

Meiko Merda

Titel:
Triple-Win Migration zwischen Deutschland und Indien in der Pflege (Vortrag als PDF)

Synopse:
Das Projekt Triple-Win Migration beschreibt eine Entwicklungs- und Ausbildungspartnerschaft zwischen Deutschland und Indien in der Pflege. Über gesteuerte Zuwanderung sollen indische Pflegekräfte für das deutsche Gesundheitswesen gewonnen werden. Im Rahmen des Vortrags wird vorgestellt, wie über Migration alle Beteiligten profitieren können: Für (A) Deutschland werden dringend benötigte Pflegekräfte gewonnen, die (B) temporär zuwandernden indischen Pflegekräfte werden aus- und weitergebildet und (C) nach Indien fließt dringend benötigtes geriatrisches Know-how. Der Referent berichtet auch von seinen Eindrücken eines dreimonatigen Indienaufenthaltes.

Person:
Meiko Merda, Magister Artium, hat in Münster, Nimwegen und Salamanca Soziologie, Kommunikationswissenschaften und Volkswirtschaftslehre studiert. Er arbeitet in Berlin als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IEGUS Institut für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft und promoviert an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld.

Birgid Eberhardt

Titel:
Mein Freund der Roboter. Servicerobotik für ältere Menschen – eine Antwort auf den demographischen Wandel? (Vortrag als PDF)

Synopse:
Im Zentrum einer aktuellen Studie für den VDE und VDI stehen die Anforderungen und die Akzeptanz älterer Menschen gegenüber automatischen (Roboter-)Systemen. Die Ergebnisse basieren auf langjährigen Untersuchungen der Technikanforderungen und Technikakzeptanz älterer Menschen und ihrer Betreuer und darauf aufsetzend einer empirischen Studie zur Akzeptanz der Servicerobotik bei älteren Menschen sowie Pflegekräften. Der Vortrag würde die älteren Menschen ins Zentrum stellen und auf beide Nutzungskontexte - eigene Häuslichkeit sowie stationäre Pflege - eingehen.

Person:
Birgid Eberhardt
VDE, BMBF/VDE Innovationspartnerschaft AAL
Referentin für Ambient Assisted Living.

Alexander Steffen

Titel:
Risikominimierung bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen im Pflegesektor (Vortrag als PDF)

Synopse:
Der sichere und wirtschaftliche Einsatz von Medizingeräten in Diagnostik und Therapie setzt ein optimales Risk Management und eine hohe Gebrauchstauglichkeit (Usability) voraus. Die Normen DIN EN 60601-1-6 und EN 62366 verpflichten Hersteller von Medizingeräten und In-vitro-Diagnostika zu einem normenkonform dokumentierten Usability Engineering Prozess und Risk Management. Dies hat die Risikominimierung bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen zum Ziel.

Person:
Alexander Steffen ist bei User Interface Design GmbH für den Geschäftsbereich Medical & Pharma Solutions verantwortlich. Sein Wissen als Usability Engineer basiert auf der Ausbildung als Psycholinguist und Rettungssanitäter.