Kooperationsplattform zu Wasserstoff
Von der Idee bis zum Fließband
- von Birte Vierjahn
- 28.04.2023
Das Ruhrgebiet erlebt einen Strukturwandel von der Steinkohle hin zu Wasserstoff (H2). Kenntnisse und Erfahrung, um die erforderlichen neuen Materialen zu entwickeln, sind in der Region geballt vorhanden. Jetzt bringt die Kooperationsplattform MAT4HY.NRW forschende Institute und Industriepartner zusammen. Die UDE ist maßgeblich beteiligt, das Land NRW fördert das Projekt.
Um Wasserstoff in großem Maßstab durch Elektrolyse herzustellen, sind edelmetallarme Katalysatoren erforderlich. Ziel der Plattform Materials for future hydrogen technologies, kurz MAT4HY.NRW, ist es daher, Materialien zu entwickeln, die für den großindustriellen Einsatz geeignet sind – aufbauend auf den Erkenntnissen aller Kooperationspartner.
Zwar bestehen bereits zahlreiche Kooperationen, aber MAT4HY.NRW soll nun erstmals die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserelektrolyse abbilden und vernetzen: Von den theoretischen Berechnungen, die auf geeignete Materialkombinationen hinweisen, bis hin zur Fließbandreife neuer Materialien und Technologien. Da die Plattform relevante Industriepartner einbindet, werden materialspezifische oder verfahrenstechnische Herausforderungen für Unternehmen von Anfang an mitbedacht.
Auch gemeinsame Lehrveranstaltungen, Weiterbildungsformate und Verwertungsstrategien für alle Aspekte der Materialforschung zur Wasserstoffherstellung will der Verbund ermöglichen, um entsprechende Kompetenzen fest in der Region zu verankern.
Konsortialführer des Verbunds ist die Ruhr-Uni Bochum, von der UDE sind zahlreiche Arbeitsgruppen beteiligt sowie das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik und das Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik als An-Institute. Weiterer geförderter Partner ist die Westfälische Hochschule. Sie alle sind im Ruhrgebiet angesiedelt, national wie international sichtbar und haben sich in der Vergangenheit ein Renommee in der Material- und Wasserstoffforschung erarbeitet.
Fast alle Partner sind zudem in das Wasserstoffleitprojekt H2Giga des Bundes eingebunden, das die serienmäßige Herstellung von Elektrolyseuren fördert.
Im Bild: Plasmabehandelte Elektrokatalysatoren auf Nickel-Cobalt-Sauerstoff-Basis für die Wasserelektrolyse – erzeugt und charakterisiert innerhalb des Leitprojektes H2Giga an der UDE. Die Schichten stammen aus der AG Segets, die Plasmabehandlung erfolgte in der AG Wöhrl. Im Vergleich zum Industriestandard besitzt die hier gezeigte Oberfläche eine höhere elektrochemische Aktivität und eine bessere Haftfestigkeit.
Zur Meldung der Ruhr-Universität Bochum.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Doris Segets, Verfahrenstechnik elektrochemischer Funktionsmaterialien, Tel. 0203/37 9-8230, doris.segets@uni-due.de
Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de