Sysmbolbild: In der Biobank des UK Essen
© UDE/Frank Preuß

Neue Therapien für unheilbare Gefäßerkrankung

Studie zu Morbus Osler

  • von Martin Rolshoven
  • 25.04.2024

Morbus Osler ist eine seltene und folgenschwere Erkrankung, an der weltweit zirka 1,6 Millionen Menschen leiden. Bei ihnen ist die Bildung von Blutgefäßen gestört. Dadurch können wiederkehrende Blutungen im Magen- und Darmtrakt sowie starkes Nasenbluten auftreten. Neben lebensbedrohlichen Blutungen, kann die Krankheit auch zu Schlaganfällen oder Herzversagen führen. Im Westdeutschen Morbus Osler Zentrum am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) werden aktuell mehr als 500 Betroffene behandelt, und jährlich kommen bis zu 60 neue Fälle hinzu.

Dr. Anna Wrobeln und Priv.-Doz. Dr. Freya Dröge von der Medizinischen Fakultät der UDE verfolgen nun eine vielversprechende Spur. Sie soll am Ende zu neuen Behandlungsstrategien im Kampf gegen Morbus Osler führen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewertet die Ziele des Essener Forscherduos als äußerst relevant und fördert ihr Projekt mit rund 326.000 Euro über 36 Monate.

Studien legen nahe, dass die Krankheit das Immunsystem der Patient:innen beeinträchtigt, indem wichtige Proteine bekämpft oder in ihrer Funktion gestört werden, darunter die sogenannten Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF). Funktionsfähige HIF sind für ein schlagkräftiges Abwehrsystem unerlässlich. „Mit Medikamenten können wir HIF stabilisieren und den Stoffwechsel der Immunzellen retten“, sagt Dr. Anna Wrobeln vom Institut für Physiologie. Sie leitet das DFG geförderte Forschungsprojekt gemeinsam mit PD Dr. Freya Dröge, Leiterin des Morbus Osler Zentrums. „In unserer Studie untersuchen wir, ob die Stabilisierung von HIF zu einer funktionierenden Immunabwehr führt. Außerdem erforschen wir, welche Immunzellen direkt zu einer möglichen Rettung beitragen können.“ Die Studienergebnisse der beiden Forscherinnen werden helfen, Morbus Osler besser zu verstehen und die bislang unheilbare Krankheit in Zukunft gezielter behandeln zu können.

Im Zuge der Studie arbeiten die Forschenden mit Immunzellen von Patient:innen des Westdeutschen Morbus Osler Zentrums. Diese werden am Institut für Physiologie des UK Essen analysiert und ausgewertet.
 

Mehr: https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1561

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