Interviews mit unseren Stipendiat:innen
Anuja
Medizinische Biologie, Studienstiftung des deutschen Volkes
Warum stelle ich mich als Stip-Buddy zur Verfügung?
Als StipBuddy stelle ich mich zur Verfügung, weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn Wünsche, Träume oder Ziele unerreichbar scheinen. Dies gilt insbesondere, wenn man aus einem nicht-privilegierten Umfeld kommt. Wo fängt man an? An wen wendet man sich? All diese Fragen habe ich mir selbst einst gestellt. Aber heute stehe ich hier und verfolge meine eigenen Ziele bewusst. Genau dieses Gefühl möchte ich weitergeben. Denn so einfach es klingt: Man schafft alles, wenn man wirklich will, die Initiative ergreift und bereit ist, sich einzusetzen. Kein Weg ist perfekt – er birgt Höhen und Tiefen. Aber genau das macht den Charme des eigenen Werdegangs aus.
War dir schon vor deinem Studium bewusst, dass du alle Voraussetzungen für ein Stipendium mitbringst? Wie bist du auf das Thema aufmerksam geworden?
Anfangs war mir nicht bewusst, dass ich die Voraussetzungen für ein Stipendium überhaupt erfülle. Ich stand kurz davor, meine Chance – die Nominierung durch die Schule – verstreichen zu lassen, weil ich mich schlichtweg nicht dafür geeignet hielt. Wie gut, dass ich es trotzdem gewagt habe. Heute weiß ich: Es geht bei diesen Förderungen nicht um perfekte Lebensläufe, sondern um deine Motivation, die Initiative und den festen Willen, etwas zu bewegen und der Gesellschaft etwas zurückzugeben.
Was hat sich durch das Stipendium in deinem Leben / in deinem Studium (mit Lebensmittelpunkt im Ruhrgebiet) verändert?
Der entscheidende Wendepunkt war die Erfahrung meiner eigenen Selbstwirksamkeit. Es war nicht meine Familie, nicht meine Freunde oder Kommilitonen, sondern eine externe Vertrauensperson, die mein Potenzial erkannte und an mich glaubte – das gab mir den Mut, mir selbst mehr zuzutrauen. Besonders im Ruhrgebiet, dessen wissenschaftliches und akademisches Potenzial oft unterschätzt wird, ist diese Art der Unterstützung von unschätzbarem Wert. Ohne das Stipendium hätte ich mich vermutlich nicht getraut, mich initiativ für ein Auslandssemester oder ein Forschungspraktikum beim Max-Planck-Institut zu bewerben. Heute weiß ich: Grenzen existieren oft nur im Kopf – und man kann sie überwinden, sobald man entschlossen anfängt, an sich selbst zu glauben.
Welche Tipps würdest du Schüler*innen und Studierenden geben, die sich für ein Stipendium interessieren?
Das Prinzip lautet: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Solange du den Mut aufbringst, aus deiner eigenen Komfortzone herauszutreten, hast du grundsätzlich nichts zu verlieren. Selbst wenn es nicht auf Anhieb klappt, sammelst du stets wertvolle Erfahrungen. Deshalb: Trau dich. Vertrau auf deine eigene Kraft.
Gib dir den Raum, authentisch zu sein. Etwas wie Perfektion existiert nicht – und gerade das macht dich aus. Es gilt, den Willen zur Durchsetzung zu zeigen, Lernbereitschaft zu demonstrieren sowie Initiative und Leidenschaft für das zu entwickeln, was du bewegen möchtest. Denn genau diese Qualitäten suchen die Begabtenförderungswerke: den Willen zur Veränderung – sowohl in dir selbst als auch in der Gesellschaft.