Danube Lifelines (DLL) – Schutz wandernder Fischarten und ihrer Lebensräume im Donaueinzugsgebiet und darüber hinaus

Wandernde Fische gehören zu den faszinierendsten, aber auch am stärksten bedrohten Tiergruppen Europas. Arten wie der Huchen, Störe, Barben oder Nasen legen teils weite Strecken zurück, um zwischen Laich-, Nahrungs- und Ruheplätzen zu wandern – doch Staustufen, Gewässerverbauungen andere Barrieren verhindern diese Wanderungen. Mit dem EU-Projekt Danube Lifelines (DLL) soll sich das ändern: Ziel ist es, die ökologische Durchgängigkeit im gesamten Donaueinzugsgebiet zu verbessern und damit Lebensräume, Arten und Menschen miteinander zu verbinden.

DLL wird im Rahmen von Horizon Europe als Teil der Mission „Restore our Ocean and Waters“ gefördert (Laufzeit 2025–2029). Koordiniert von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), vereint das Projekt 24 Partner und 17 assoziierte Organisationen aus 11 Ländern – darunter Universitäten, Forschungsinstitute, NGOs, Behörden und Wirtschaftsakteure. Gemeinsam entwickeln sie einen „Blueprint for Action“ – einen europaweit übertragbaren Handlungsrahmen zur Wiederherstellung wandernder Fischpopulationen und ihrer Lebensräume.

Im Mittelpunkt stehen acht Demonstrationsgebiete in Deutschland, Österreich, Slowenien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Dort werden naturbasierte Lösungen praktisch erprobt: das Entfernen veralteter Querbauwerke, die Wiederanbindung von Seitenarmen und Zuflüssen oder die Verbesserung von Lebensräumen. Diese Standorte dienen zugleich als Living Labs, in denen Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam an nachhaltigen Konzepten für Flüsse arbeiten.

Die Abteilung Aquatische Ökologie der Universität Duisburg-Essen untersucht im Rahmen von DLL, wie sich Wiedervernetzungsmaßnahmen auf Fischgemeinschaften, Wanderbewegungen und die ökologische Funktionsfähigkeit von Flüssen auswirken. Zudem werden politische und gesellschaftliche Perspektiven einbezogen – von der Wasserwirtschaft bis zur Freizeitfischerei. So trägt das Projekt dazu bei, den Rückgang wandernder Fischarten zu stoppen und Flüsse als ökologische, ökonomische und kulturelle Lebensadern zu stärken.

Kontakt: Prof. Dr. Daniel Hering, Christian Schlautmann

DANUBElifelines – Let the fish back to the Danube