Forschungsprojekt BIM-Ruhr

Update: Projektabschluss BIM.Ruhr 

Das Projekt BIM.Ruhr feierte am 8. März 2023 seinen Projektabschluss in beeindruckender Industriearchitektur, der Maschinenhalle Süd in Herten, auf der im Jahr 2000 stillgelegten Zeche Ewald. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung des BIM.Ruhr Leitfadens, der hier erstmals veröffentlicht wurde.

Die Autorinnen des Leitfadens, Dr. Signe Mikulane, wissenschaftliche Mitarbeiterin am BIM Institut der Hochschule Bochum, und Elena Straßenmeyer, Amprion GmbH, ehemals wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Baubetrieb und Baumanagement (ibb) der Universität Duisburg-Essen, gaben exklusive Einblicke rund um den Leitfaden. So wurde dieser auf Grundlage der Erkenntnisgewinnung aus den Arbeitsgruppensitzungen, der Interviews und der BIM.Ruhr-Konferenzen sowie der Revisionsphase mit Einarbeitung des Feedbacks der Netzwerkteilnehmer*innen entwickelt. Außerdem bezieht das Dokument den aktuellen Forschungsstand nationaler BIM-Regularien und Richtlinien sowie anderer Forschungsprojekte durch die umfassende Recherchearbeit der Autorinnen mit ein. Der BIM-Leitfaden soll insbesondere Kommunen als Grundlage dienen, um zukünftige regionale Projekte mit digitalen Methoden im Sinne eines Building Information Modelings (BIM) bewerkstelligen zu können. Er bietet einen barrierefreien Einstieg in die Arbeitsmethode BIM.

Darüber hinaus stellten die beiden Autorinnen den Kongressteilnehmer*innen die im Leitfaden enthaltenen Dokumente vor, wie die BIM.Ruhr-Mustervorlagen Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) und BIM-Abwicklungsplan (BAP). Die in diesen Dokumenten enthaltenen Inhalte wurde dabei extra so konzipiert, dass sie in beiden Dokumenten einheitlich sind und nur von den verschiedenen Parteien – Auftraggeber*innen (AG) und Auftragnehmer*innen (AN) – ausgefüllt werden. Ergänzt wird der Leitfaden durch den Informationsanforderungskatalog, der neben den BIM-Zielen verschiedene BIM-Anwendungsfälle sowie Informationsanforderungen, die die benötigten Informationen zur Umsetzung der BIM-Anwendungen enthalten, aufführt.

Spannend ging es mit Vorträgen zu den Erkenntnissen aus den jeweiligen BIM.Ruhr-Pilotprojekten weiter. Den Abschluss der Konferenz bildete eine Podiumsdiskussion, die von den beiden wissenschaftlichen Partnern des BIM.Ruhr-Projektes moderiert wurde. Prof. Dr.-Ing. Dirk Eling, Dekan des Fachbereichs Geodäsie und Leiter des BIM Instituts der Hochschule Bochum, und Prof. Dr.-Ing. Alexander Malkwitz, Abteilungsleiter ibb sowie Prodekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Universität Duisburg-Essen, leiteten die Diskussion zum Thema „Perspektiven zur BIM-Einführung.

Damit endet ein tolles Projekt, in dem die BIM.Ruhr-Partner*innen nicht nur die Projektergebnisse mit ihrem Netzwerk teilen, sondern auch spannende Vorträge, Einblicke und Diskussionen mit tollen Teilnehmenden genießen durften. Und wenn BIM.Ruhr eins gezeigt hat, dann dass es noch viel zu tun sowie viel ungenutztes Potential gibt und dass die nötigen Aufgaben am besten gemeinsam zu bewerkstelligen sind.​

Bim Ruhr Kongress



Der BIM.Ruhr Leitfaden, die Mustervorlagen der AIA und des BAPs sowie der Informationsanforderungskatalog können hier kostenlos heruntergalden werden: https://www.bim-ruhr.net/news-1/downloadbereich 

Alle weiteren Informationen zu BIM.Ruhr finden Sie unter https://www.bim-ruhr.net/

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Projektbetreuer am Institut für Baubetrieb und Baumanagement:

 

Projektförderung: 

  • Europäische Union und Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)

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BIM.Ruhr in 180 Sekunden

Allgemeines zum Projekt

Die Digitalisierung ist mittlerweile auch im Bauwesen nicht mehr aufzuhalten, denn die Mehrheit der Bauunternehmen hat ihre Dringlichkeit erkannt. Dies betrifft insbesondere die neue Arbeitsmethode BIM, deren Wichtigkeit und Wirkung als sehr hoch in der Branche eingeschätzt wird und deren Bedeutung auch zukünftig weiter zunehmen wird, da sie in direkter Abhängigkeit zur Marktpenetration liegt. Vor allem die Produktivitätssteigerung sowie die Erhöhung der Zeit- und Kosteneffizienz unterstützen die positive Wirkung der BIM-Methodik auf den Bauprozess, weswegen sie zukünftig vermehrt zur Anwendung kommen wird.

Gerade auch für die Auftraggeberseite kann sich der digitale Umschwung und die Nutzung von Building Information Modeling lohnen und zu erheblichen Einsparungen führen – nicht nur hinsichtlich monetärer Mittel, sondern auch im Hinblick auf die effiziente Abwicklung von Sanierungsmaßnahmen, denen sich die Kommunen vor allem im mittleren Ruhrgebiet aktuell und für die kommenden Jahre gegenübergestellt sehen.

Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Netzwerk Building Information Modeling Mittleres Ruhrgebiet“ (BIM.Ruhr) erforschen die Projektpartner – der Kreis Recklinghausen zusammen mit den Städten Bochum und Herne, die Universität Duisburg-Essen (UDE), explizit das Institut für Baubetrieb und Baumanagement (ibb), und das BIM Institut der Hochschule Bochum (HS BO) – seit Juli 2020 die Implementierung und Anwendung der BIM-Methodik im kommunalen Kontext.

Die Städte Bochum und Herne sowie der Kreis Recklinghausen stellen jeweils ein Pilotprojekt aus dem Hoch-, Tief- und Infrastrukturbereich zur Verfügung, anhand dieser die BIM-Methodik beispielhaft angewendet wird.

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BIM-Modell des Pilotprojektes "Bielefelder Brücke"                                                            BIM-Modell des Pilotprojektes "Bielefelder Brücke"

 

Die UDE übernimmt dabei in ihrem Teilprojekt den Part der „Informationsanforderungen und Prozessstrukturen“. Im Zuge dessen definiert sie zwei Mustervorlagen, ein Arbeitsdokument für die Auftraggeber-Informationsanforderungen sowie eines für den BIM-Abwicklungsplan. Darüber hinaus legt sie die Informationsanforderungen, welche in einem Informationsanforderungskatalog festgehalten werden, fest und beschäftigt sich mit den notwendigen Anpassungen der Rollen und Prozesse durch die Einführung von BIM in Kommunen.

Die HS BO befasst sich in ihrem Teilprojekt „Bestandsmodelle und ihre Qualitätsbeschreibung“ hingegen zum einen mit der Erstellung von BIM-Bestandsmodellen auf Basis originärer und sekundärer Daten und zum anderen entwickelt sie Methoden, um den über den BIM-Prozess mitgeführten Metadaten eine Wertigkeit mitzugeben und deren Integration in Bestandsmodelle zu gewährleisten.

Zu den weiteren Hauptzielen von BIM.Ruhr zählen außerdem der Aufbau eines Innovationsnetzwerks zum Themenkomplex BIM, welches mittels regelmäßig wiederkehrender Arbeitsgruppensitzungen als auch BIM.Ruhr-Konferenzen umgesetzt wird sowie die damit einhergehende Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Bauindustrie.

Erste Erfolge konnten bereits auch erzielt werden, indem das Forschungsprojekt beim diesjährigen eGovernment-Wettbewerb in der Kategorie  „Bestes Kooperationsprojekt“  mit Bronze  ausgezeichnet wurde. Damit gehört die Kreisverwaltung Recklinghausen, Amt für Kataster und Geoinformation mit dem Kooperationsprojekt BIM.Ruhr zu den erfolgreichen Preistäger*innen des 21. eGovernment-Wettbewerbs 2022. 

 

Veröffentlichungen:

Mikulane, S.; Bonk, E. (2022), Geodätische Bestandserfassung und Modellierung im Rahmen des Kooperationsprojektes BIM.Ruhr. Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, 147: https://geodaesie.info/zfv/heftbeitrag/8856

Zimmermann, A.; Bonk, E. (2022), Kooperationsprojekt BIM.Ruhr: Planen - Bauen - Sanieren - Bewirtschaften - mit der BIM-Methode. Geonetzwerk Metropole Ruhr, S. 24-25,  https://www.geonetzwerk.ruhr/fileadmin/user_upload/07_Geonetzwerk_Metropoleruhr/Dateien_pfds/04Okt_Geonetzwerk_BestPractice_2022_RZ_JB.pdf

Zimmermann, A. (2022), Im Netzwerk lernen: BIM.Ruhr. Build-Ing. Digitales Planen, Bauen und Betreiben, https://www.build-ing.de/fachartikel/detail/im-netzwerk-lernen-bimruhr/