Wer kennt ihn nicht? Der Typ, der sich Chef schimpft, aber nicht für die Führungsposition geeignet ist?

Der Klassiker! Warum ist gerade er Chef und nicht die talentierte junge Frau, die alle Fähigkeiten einer guten Anführerin mitbringt? Mit dieser Frage beschäftigen sich mit Sicherheit viele Frauen, natürlich auch Männer. Laut „detatis.com" seien lediglich nur 28,6 % der Führungspositionen in Deutschland durch Frauen vertreten. Den Rest stellt die männliche Gesellschaft dar. 28,6% bedeutet, dass nicht einmal ein Drittel der Führungskräfte Frauen sind. Bei kritischer Überlegung  muss doch die Frage aufkommen: Wieso sind es nur 28,6%, wenn die doch weltliche Bevölkerung  in einem Verhältnis von 50:50 in weiblich und männlich aufgeteilt ist?

Dieses Missverhältnis spiegelt sich auch in anderen Zahlen wieder, wie in denen der Löhne. Dabei kommt oft die Situation zu Stande, dass Frauen und Männer, die den gleichen Beruf ausüben, verschiedene Gehälter erhalten. Dabei sind es dann die Männer, die trotz des gleichen Berufs und der gleichen Stellung mehr verdienen.

Zufall? Biologie? Recht? Gott?

Die Gender Studies gehen Fragen wie diesen auf den Grund. Die Diskussion nach dem „Warum" wird wohl eine Ewige sein oder zumindest noch viel zu lange andauern.

Mit dem vorliegenden Bild möchte ich auf alltägliche Situationen aufmerksam machen, über die wir meist nicht nachdenken oder die wir erst gar nicht wahrnehmen.

Speziell liegt der Fokus des Bildes auf der zu Anfang angerissenen Situation und der Ambivalenz des geschlechtlichen Missverhältnisses in Führungspositionen.

Das Bild zeigt zwei im einem Kontext zusammenhängende Fotos.

Im oberen Bild ist zusehen, dass eine Basketballdamenmannschaft von einem männlichen Trainer diktatorisch und herrisch bei Liegestützen befehligt wird, um hier eine Anlehnung an das Spannungsfeld „Führung vs. Unterordnung" zu schaffen. Zu Beachten ist bei diesem Bild, dass alle Frauen perfekte „normale" Liegestütz machen und nicht etwa die klischeesierten Frauenliegestütz.

Im zweiten Teil versucht sich der Trainer heimlich, während die Mannschaft nicht hinsieht, an den Liegestütz. Der Trainer jedoch macht eben diese Frauenliegestütz und hat Schwierigkeiten dabei die „einfachere" Variante in korrekter Manier auszuführen. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt und geprägt von Mühseligkeit. Er scheitert also kläglich.

Das Bild soll eine bestimmte Impression hinterlassen und provozierend auf den Betrachter wirken.

Wieso ist der Trainer in der Führungsposition, wenn doch dabei jede einzelne Spielerin qualifizierter für diesen Job ist? Etwa weil er ein Mann ist?

Das Seminar

Der Autor von Text und Bild, Forood Tamjidi, studiert BWL an der Universität Duisburg-Essen. Darüber hinaus ist er Basketballtrainer.

Kontakt

Die Seite ist im Rahmen des Blended-Learning-Seminars “Gender is […] something you do...” entstanden. Studierende haben hier im Gender-Portal Raum, ihre Arbeitsergebnisse und Lern- bzw. Forschungsinteressen vorzustellen.