Institut für Geschlechtersensible Medizin
Essener Summer School SPIRIT 2025
Vom 1.- 5. September 2025 fand die Essener Summer School SPIRIT statt. 20 engagierte Teilnehmer:innen aus Medizin, Psychologie aber auch interdisziplinären Fachrichtungen setzten sich intensiv mit dem Thema „Geschlechtswendigkeit psychischer Erkrankungen – wie Diagnose und Therapie verbessert werden können“ auseinander.
Renommierte Referent:innen gaben Einblicke in aktuelle Forschung und klinische Praxis. Zu den Vortragenden zählten die Co-Grümnderinnen des IGSM Prof. Dr. Anke Hinney und PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn, Dr. Maren Jochimsen, PD Dr. Franziska Degenhardt, PD Dr. Gertraud Gradl-Dietsch, Prof. Dr. Katja Kölkebeck, Prof. Dr. Kerstin Konrad, Prof. Dr. Georgios Paslakis und Prof. Dr. Jochen Seitz.
Besonders im Fokus standen Depression, ADHS und Essstörungen, die in Kleingruppen aus geschlechtsspezifischer Perspektive diskutiert wurden. Dazu wurde auch der Austausch mit Patient:innen aus Selbshilfegruppen (Wohnzimmer Neurodivers und Pappsatt e.V) und Simulationspersonen.
In den Arbeitsgruppen entwickelten die Teilnehmenden eigenständig Konzepte für Forschungsprojekte mit geschlechtersensiblem Bezug. Dazu formulierten sie Forschungsfragen, diskutierten geeignete Methoden und entwarfen erste Studienplän. Die Ergebnisse konnten am Ende der Woche vorgestellt und diskutiert werden.
Abgerundet wurde die Summer School mit einer öffentlichen Posterausstellung zur geschlechtersensiblen Medizin sowie einer inspirierenden Keynote von Dr. Anka Bernhard.
Die diesjährige Summer School konnte eindrucksvoll zeigen, wie wichtig es ist, Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Forschung und Versorgung sichtbar zu machen – und wie fruchtbar der interdisziplinäre Dialog hierzu sein kann.
Wir bedanken uns aus tiefstem Herzen bei allen Mitwirkenden, Vortragenden und Teilnehmenden die diese großartige Veranstaltung möglich gemacht haben – wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr!
Das IGSM auf Instagram!
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Highlights aus dem Institut
26.09.2025 Neue Studie: Epigenetik bei Anorexia nervosa
Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Geschlechtersensible Medizin (IGSM) am Universitätsklinikum Essen zeigt: Eine Gewichtszunahme während der stationären Therapie führt bei Patient:innen mit Anorexia nervosa nicht zu einheitlichen Veränderungen der DNA-Methylierung. Damit widerspricht die Studie der Annahme, dass das Körpergewicht kurzfristig epigenetische Prozesse direkt beeinflusst.
„Wir sehen starke individuelle Unterschiede, aber keine einheitlichen Muster“, erklärt Prof. Anke Hinney, Direktorin des IGSM. Die Ergebnisse tragen zu einem differenzierten Verständnis der biologischen Grundlagen der Erkrankung bei und verdeutlichen zugleich die Grenzen epigenetischer Erklärungsansätze.
08.95.2025|Essen IGSM beim GRUGALAUF 2025 – Gemeinsam laufend helfen!
Am 8. Mai 2025 war das Institut für Geschlechtersensible Medizin (IGSM) mit voller Energie beim GRUGALAUF im Essener Grugapark dabei – und das gleich doppelt: als engagiertes Laufteam und als stolzer Kooperationspartner der Veranstaltung.
Unter dem Motto „Laufend helfen“ drehte unser Team insgesamt 17 Runden – das entspricht beeindruckenden 42,5 Kilometern! Damit haben wir nicht nur sportlichen Einsatz gezeigt, sondern auch einen Beitrag für den guten Zweck geleistet: Der Erlös des GRUGALAUFs kommt Förderprojekten in der neuen Kinderklinik der Universitätsmedizin Essen zugute.
Als IGSM setzen wir uns für eine Medizin ein, die alle mitdenkt – und das gilt auch für unser Engagement außerhalb des Klinikalltags. Wir danken allen Läufer*innen, Spender*innen und Organisator*innen für dieses besondere Erlebnis voller Gemeinschaft, Solidarität und Bewegung!
März 2025 SPIRIT Summer School
Die Summer School SPIRIT zur „Geschlechtswendigkeit psychischer Erkrankungen – Wie Diagnose und Therapie verbessert werden können“ findet in vom 01.09. bis 05.09.2025 in Essen statt. Diese Veranstaltung bietet eine einzigartige Gelegenheit, sich mit Expert:innen auszutauschen und das Thema zu erarbeiten. Der vorläufigen Zeitplan findet sich hier.
Die Teilnahme, sowie Kost und Logis, sind kostenlos. Anmeldeschluss: 15. Juni 2025
Bitte füllen Sie das Anmeldeformular aus & senden es an igsm@uk-essen.de, um sich verbindlich für die Veranstaltung anzumelden. Die Plätze sind begrenzt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Neujahrsgruß & Rückblick auf ein Erfolgreiches 2024
Das Institut für Geschlechtersensible Medizin wünscht Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr!
Wir hoffen, dass Sie gut ins Jahr 2024 gestartet sind und wünschen Ihnen alles Gute für die kommenden Monate.
Im Anhang finden Sie unseren Neujahrsbrief. Rückblickend auf das Jahr 2024 können wir mit Freude auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Weitere Details dazu erfahren Sie in unserem Jahresrückblick.
IGSM erhält Förderung des MKW Neue Professur für Geschlechtersensible Medizin an der UDE
Die Universität Duisburg-Essen (UDE) erhält eine neue Professur im Bereich „Geschlechtersensible Medizin unter Berücksichtigung genetischer Mechanismen“. Diese wird ab dem Sommersemester 2025 am Institut für Geschlechtersensible Medizin (IGSM) angesiedelt. Die Förderung von 2,25 Millionen Euro über drei Jahre erfolgt im Rahmen eines Programms des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, das die Berücksichtigung von Geschlechterfragen in der Forschung unterstützt. Das IGSM, gegründet Ende 2023, wird mit der neuen Professur entscheidend gestärkt. Die UDE und das IGSM setzen damit einen wichtigen Schritt zur besseren Integration von Geschlechteraspekten in die medizinische Forschung und Ausbildung.
08.03.2024 Pionierinstitutionen der Geschlechterforschung
Geschlechterforschung hat an der Universität Duisburg-Essen Tradition – vor allem durch das Essener Kolleg für Geschlechterforschung. Heute, am 8. März, wird nicht nur sein 25. Jubiläum gefeiert, sondern auch ein weiterer Meilenstein begangen: Der Kick-off des Instituts für Geschlechtersensible Medizin. Wie die vergleichsweise kurze Geschichte der Hochschule zu besonderer Innovationskraft führte, erklären Dr. Maren A. Jochimsen, Prof. Dr. Anke Hinney und Privatdozentin Dr. Andrea Kindler-Röhrborn* im Interview.
IGSM in den Medien
Podcast-Tipp: Dr. Andrea Kindler-Röhrborn im Gespräch
In der Folge „Krebs, Geschlechter & Chromosomen – warum Frauen länger leben“ des Podcasts zu Langlebigkeit von und mit Nicola Baumgartner erklärt die Mitbegründerin des IGSM PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn, warum biologisches Geschlecht eine zentrale Rolle für Krebsrisiko und Lebenserwartung spielt. Sie beleuchtet den Einfluss von X- und Y-Chromosomen und zeigt, warum geschlechtersensible Medizin unverzichtbar ist. Ein spannender Beitrag zu Prävention, Forschung und Langlebigkeit.
In der neusten Ausgabe der Zeitschrift Bild der FRAU ist “die Große Ärzteliste” mit 115 Mediziner:innen, die sich auf geschlechtersensible Medizin spezialisiert haben erschienen. In Zusammenarbeit mit dem Institut MINQ wurden Ärzt:innen aus 55 Städten und 27 Fachbereichen ausgewählt, die durch ihre Expertise in der Behandlung geschlechtsspezifischer Gesundheitsprobleme hervorstechen. Die Liste basiert auf einer umfassenden Recherche, bei der Fortbildungen, Publikationen und praxisrelevante Qualifikationen berücksichtigt wurden und soll es Frauen erleichtern vertrauensvolle Mediziner:innen zu finden, die ihre spezifischen Bedürfnisse ernst nehmen. Vertreten sind unter anderem die beiden Co-Gründerinnen des IGSM PD Dr. Andrea Kindler-Röhrborn und Prof. Dr. Anke Hinney und die IGSM Mitgliederinnen Prof. Dr. Arzu Özcelik, Prof. Dr. Selma Ugurel, PD Dr. Franziska Degenhardt, Prof. Dr. Dagmar Führer-Sakel und Prof. Dr. Susanne Reger-Tan.
04.09.2024|Hier und Heute Medizin im Wandel: Prof. Dr. Anke Hinney von der Universität Duisburg-Essen erklärt, warum die medizinische Forschung Frauen stärker in den Fokus rücken muss
In der aktuellen Ausgabe von "Hier und Heute" beleuchtet Prof. Dr. Anke Hinney von der Universität Duisburg-Essen die dringende Notwendigkeit, Frauen in der medizinischen Forschung stärker zu berücksichtigen. Ab Minute sieben als auch ab einer Stunde und neun Minuten erklärt sie, wie geschlechtsspezifische Unterschiede in Diagnostik und Krankheitsverläufen oft vernachlässigt werden und welche Auswirkungen dies auf die medizinische Versorgung hat. Mit ihrem Fachwissen und ihrer Leidenschaft für die Thematik unterstreicht sie die Bedeutung einer inklusiveren Forschung, um die Gesundheit von Frauen besser zu verstehen und zu fördern.
02.09.2024|Neue Studie Hormontherapie verändert Darmmikrobiom bei Transpersonen
Wie beeinflusst die geschlechtsangleichende Hormontherapie das Darmmikrobiom und damit die Gesundheit von Transpersonen? Eine Studie, durchgeführt von einem internationalen Forscherteam um Prof. Dr. Johannes Fuß von der Universität Duisburg-Essen (UDE) , zeigt erstmals, wie tiefgreifend die Hormontherapie die Zusammensetzung und Funktion der Darmflora verändert – mit spürbaren Unterschieden zwischen den Geschlechtern. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend sein für zukünftige Gesundheitsstrategien in der Transgender-Medizin.
09.08.2024| Fernsehbeitrag über das IGSM WDR: Vorstellung des IGSM & Interview mit Prof. Dr. Anke Hinney
In einem aktuellen Bericht der WDR-Sendung "Lokalzeit Ruhr" wird das neu gegründete Institut für Geschlechtersensible Medizin in Essen vorgestellt. Die Co-Gründerin und kommissarische Direktorin des Instituts, Prof. Dr. Anke Hinney, erläutert im Studiogespräch die grundlegenden Ziele und die Vision des Instituts, das sich der Erforschung und Implementierung geschlechtersensibler Ansätze in der medizinischen Versorgung widmet
Highlights aus den Fachjournals
zum Thema geschlechtersensible Medizin
16.10.2025|Artikel in NatureGenetische Erkenntnisse zu Adipositas und Herzgesundheit
Eine aktuelle Studie in Nature Medicine zeigt, dass bestimmte seltene Varianten des MC4R-Gens, die zu starker Adipositas führen, paradoxerweise mit niedrigeren Cholesterinwerten und einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind. Obwohl Betroffene stark übergewichtig sind, scheinen sie vor Herzkrankheiten geschützt zu sein. Forschende um Sadaf Farooqi (University of Cambridge) vermuten, dass MC4R eine zentrale Rolle in der Verbindung zwischen Gehirn und Fettstoffwechsel spielt. Interessant für die geschlechtersensible Medizin: frühere Arbeiten deuten darauf hin, dass die Wirkung der MC4R-Mutationen bei Frauen stärker ausgeprägt sein könnte.
24.10.2024|Artikel in ScienceWarum werden schwangere Frauen nicht anämisch?
Werden vermehrt rote Blutkörperchen im Körper benötigt – beispielsweise während einer Schwangerschaft - müssen die blutbildenden Stammzellen zur Produktion angeregt werden. Wie diese Stammzellen aktiviert werden, war bisher unklar. Forschende unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan, Professor in der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Essen, haben in einer kürzlich in Science veröffentlichten Studie festgestellt, dass sogenannte Retrotransposons, kleine Erbguteinheiten, die sich innerhalb des Genoms hin und her bewegen können, die Aktivierung der Stammzellen auslösen und so die Blutbildung in Gang setzen.
02.10.2024|Artikel im ÄrzteblattGender Data Gap in der Medizin
Trotz fortschrittlicher Erkenntnisse bleibt die medizinische Versorgung oft geschlechtsspezifisch unausgewogen. In dem Artikel des Ärzteblattes werden die Auswirkungen des Gender Data Gap auf die Gesundheitsversorgung beleuchtet und erörtert warum es dringend notwendig ist, diese Lücke zu schließen. Welche Rolle künstliche Intelligenz dabei spielen kann, erfahren Sie im Artikel.
Oktober 2024|Paper in Clincal Psychology in EuropeWarum Frauen gesundheitlich in den Fokus gerückt werden müssen
Trotz medizinischer Fortschritte bleiben die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen – sowohl physisch als auch psychisch – oft unzureichend berücksichtigt. Ein in “Clinical Psychology in Europe” erschienenes Paper von Prof. Dr. Cornelia Weise und Carola Hajek Gross beleuchtet, wie geschlechtsspezifische Faktoren das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen und warum eine gender-sensitive Herangehensweise in der klinischen Psychologie unerlässlich ist.
05.08.2024|Artikel in NatureWie nehmen Ärzt:innen den Schmerz ihrer Patien:innen wahr?
Eine Studie von Alex Gileles-Hillel, Arzt und Wissenschaftler am Hadassah-Hebrew University Medical Center in Jerusalem, und Kollegen zeigt, dass Ärzt:innen den Schmerz ihrer weiblichen Patientinnen häufig weniger Ernst nehmen, als den Schmerz ihrer männlichen Patienten.
Woran das liegen könnte und wie man diese Situation verbessern könnte, ist im Artikel nachzulesen.









