Beurteilung älterer Bauwerke

Messungen am Bauwerk / Belastungsversuche

Falls die Ergebnisse von rechnerischen Analysen für eine eindeutige Beurteilung nicht ausreichen, können Messungen am Bauwerk erforderlich werden, z. B.:

  • Rissbreitenänderungen (nutzlast-/temperaturbedingt),
  • Stahldehnungsänderungen (nutzlast-/temperaturbedingt),
  • Bauwerks- und Lufttemperaturen,
  • Strahlungsintensitäten und Windgeschwindigkeiten.

Die Messungen können sich über wenige Stunden, aber auch über die Dauer eines oder mehrerer Tage erstrecken; in Einzelfällen kann sich das Erfordernis einer Jahresmessung stellen. Zu einer zweifelsfreien Beurteilung des Trag- und Verformungsverhaltens in kritischen Tragwerksabschnitten (z. B. Koppelfugen in Momentennullpunkten abschnittsweise hergestellter Brückenüberbauten) können die rechnerischen Untersuchungen (Empfindlichkeitsstudien) durch Belastungsversuche vor Ort ergänzt werden: Gemessen werden in der Regel Verformungen (Bauteil, Risse), Dehnungen (Beton, Stahl) und - bei Bauwerken im Freien - Temperaturen (Luft, Betonquerschnitt); in Sonderfällen können weitere Meßgrößen (z. B. Beschleunigung) hinzukommen.

Bauwerkmessungen speziell auch nach der DAfStb-Richtlinie "Belastungsversuche an Betonbauwerken" wurden vom Institut bisher an über 80 Bauwerken des Hoch- und Ingenieurbaus durchgeführt.