Archiv Aktuelles vom Institut für Politikwissenschaft
Wintersemester 2016/2017

Behnke, Joachim / Grotz, Florian / Hartmann, Christof Neues Lehrbuch zu Wahlen und Wahlsystemen erschienen.

Wahlen und Wahlsysteme

Reihe:De Gruyter Studium

DE GRUYTER OLDENBOURG

Das Buch bietet einen systematischen Überblick über die institutionellen Grundlagen, unter denen Wahlen in unterschiedlichen politischen Systemen abgehalten werden. Der erste Teil zeigt auf, welche Typen von Wahlen es gibt, welche Funktionen sie in demokratischen und autoritären Regimen erfüllen und wie ihre organisatorischen Rahmenbedingungen aussehen. Der zweite Teil behandelt Wahlsysteme als das spezifische Set von Regeln, das die Form der Stimmabgabe festlegt und die Übertragung der Wählerstimmen in Parlamentsmandate definiert. Dabei wird erläutert, nach welchen Kriterien Wahlsysteme bewertet werden, aus welchen technischen Komponenten sie bestehen und wie sie klassifiziert werden können. Auf dieser Basis werden dann die empirischen Auswirkungen unterschiedlicher Wahlsysteme auf die parlamentarische Repräsentation, die Struktur des Parteiensystems und das Wählerverhalten dargestellt. Abschließend werden auch die Bedingungen expliziert, unter denen Wahlsysteme reformiert werden. Die einzelnen Lehrinhalte werden anhand von sechs exemplarischen Länderfällen illustriert und vertieft. Damit bietet das Buch nicht nur eine kompakte und anschauliche Einführung in ein zentrales Teilgebiet der Vergleichenden Politikwissenschaft, sondern regt auch zu selbstständigem Weiterarbeiten an.

Antrittsvorlesung Apl.-Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey

mit der Antrittsvorlesung am 1.2.2017 zu "Integration durch Bildung - Institutionelle Bedingungen für das Management von Querschnittsaufgaben" hat Prof. Dr. Stöbe-Blossey sich in die Professorenschaft der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften eingereiht. Fr. Stöbe-Blossey leistet neben Ihrer Tätigkeit am Institut für Arbeit und Qualifikation seit vielen Jahren einen hochgeschätzten Beitrag zur Methodenausbildung am Institut für Politikwissenschaft. Das Institut gratuliert herzlich zu der Berufung und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.
 

Podiumsdiskussion ‚Bedrohungen von Demokratie und Freiheit in der Türkei‘ am IfP

Demokratie und Freiheit sind in der Türkei vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt. Mehr als 90 Gäste interessierten sich am vergangenen Mittwochabend (18. Januar 2017) für eine wissenschaftliche Einordnung der aktuellen politischen Lage. Unter der Leitung des Institutsdirektors Prof. Dr. Andreas Blätte boten ForscherInnen der UDE in einer Reihe von Vorträgen einschlägiges Fachwissen an.

Prof. Dr. Susanne Pickel, Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft am IfP und Vorstandsmitglied der Südosteuropa-Gesellschaft (SOG), gab einen Überblick über die Bewertung von Demokratie und Freiheit in der Türkei in wissenschaftlich fundierten Demokratieindizes.

Prof. Dr. Hans-Jürgen Axt, (ehemaliger Professor für Europäische Integration und Europapolitik am IfP) kam im Anschluss zu einer kritischen Bewertung der AKP-Regierung aus legitimationstheoretischer Sicht.

Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan (Professor für moderne Türkeistudien und Integrationsforschung an der UDE und Direktor des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung, UDE) wies auf Differenzen in der Innen- und Außenwahrnehmung der aktuellen politischen Entwicklung in der Türkei hin. Eine wesentliche Ursache dafür seien Unterschiede in der relativen Bewertung individueller wirtschaftlicher Sicherheit gegenüber politischen Teilhabeansprüchen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lebenserfahrungen.

Die anschließende Podiumsdiskussion unter Beteiligung von Tayyip Karadeniz (Fachschaftsrat Sozialwissenschaften) fand den regen Zuspruch des Publikums, das mit zahlreichen Fragen und Kommentaren zusätzliche interessante Aspekte in die Diskussion einbrachte.

*Podiumsdiskussion: 'Bedrohungen von Demokratie und Freiheit in der Türkei'

Das Institut für Politikwissenschaft lädt in Zusammenarbeit mit der Südosteuropa-Gesellschaft (SOG) zu einer Podiumsdiskussion der aktullen politischen Vorgänge in der Türkei ein.

Die Diskussion wird durch Kurzvorträge von Prof. Dr. Heinz-Jürgen Axt (IfP), Prof. Dr. Susanne Pickel (SOG / IfP) und Prof. Dr. Haci-Halil Usllucan (Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung) eingeleitet, die ebenfalls auf dem Podium vertreten sein werden. Für den Fachschaftsrat nimmt zudem Tayyip Karadeniz an der Diskussion bei.

Die Veranstaltung ist hochschulöffentlich.

20.12.2016 Institutspreis für die beste Abschlussarbeit 2016

Das Institut für Politikwissenschaft hat den Preis für die beste Masterarbeit 2016 an Jan Schablitzki (Master Internationale Beziehungen und Governance) verliehen. Die Arbeit trägt den Titel Die globale Finanzkrise 2007/2008 als Endpunkt der neoliberalen Hegemonie im Wirtschafts- und Finanzdiskurs? Eine Hegemonie- und Inhaltsanalyse anhand der G20-Gipfelstellungnahmen zwischen 2008 und 2014. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Tobias Debiel und Dr. Frank Gadinger. Mit der Verleihung des Preises ist die Veröffentlichung der Arbeit in der Schriftenreihe des Instituts verbunden.

Der Preis für die beste Bachelorarbeit 2016 geht an Isabel Badia für ihre Arbeit Die Politik der Wehrpflicht in Europa im 21. Jahrhundert: eine qualitativ vergleichende Analyse. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Achim Goerres und Dr. Florian Rabuza betreut.

Mit der Verleihung des Institutspreises zeichnet das Institut für Politikwissenschaft studentische Exzellenz aus. Weitere Informationen zum Institutspreis finden Sie hier.

Bukow, Sebastian / Weissenbach, Kristina (Hrsg.): "Verschiedene Welten der Parteienentwicklung. Vergleichende Analysen zur Institutionalisierung von Parteien in Demokratien" Call for Papers für ein Sonderheft der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft (ZfVP)

Das Aufkommen und Erstarken von neuen Parteien am linken und rechten Rand prägt unser Bild der europäischen Parteiensysteme in den 2010er Jahren. Aber auch historisch lassen sich immer wieder Phasen der Entstehung, Institutionalisierung oder De-Institutionalisierung von Parteien in etablierten Demokratien, etwa den Grünen Parteien ab den 1970er Jahren oder den neuen rechten Parteien in den 1980er Jahren, nachzeichnen. Die Institutionalisierung von Parteien ist dabei unabhängig vom Alter der sie umgebenden Demokratien möglich - in den "jungen" Demokratien beobachten wir diesen Prozess regionenübergreifend vor allem im Kontext der demokratischen Konsolidierung.
 
Zu Beitragsvorschlägen bis zum 31. Januar 2017, die diese Institutionalisierungsprozesse von einzelnen Parteien im Vergleich theoretisch-konzeptionell oder empirisch thematisieren, rufen die Herausgeber des Sonderhefts der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft, Sebastian Bukow (Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Institut für Parteienrecht und Parteienforschung und Kristina Weissenbach (Universität Duisburg-Essen, NRW School of Governance auf!

Zum CfP in deutscher Sprache
Zum CfP in englischer Sprache
Zu den Forschungsprojekten des Themenfelds Parteieninstitutionalisierung an der NRW School of Governance

25.11.2016 Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. Erfolge von Selbsthilfegruppen in Kenia

Gewalt gegen Frauen („gender-based violence“) ist die am meisten verbreitete Verletzung von Menschenrechten, deshalb wurde bereits vor 35 Jahren der 25. November zum jährlichen Gedenk- und Aktionstag für die Bekämpfung der Gewalt und Diskriminierung gegenüber Frauen und Mädchen erklärt. Seit 1981 verpflichtet die Frauenrechtskonvention der Vereinten Nationen („Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women - CEDAW) alle 189 Vertragsstaaten zur Gleichstellung von Frauen in allen Lebensbereichen.

Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation belegt, dass bereits von einer globalen Pandemie gesprochen werden kann, denn jede dritte Frau (35%) ist im Laufe ihres Lebens von körperlicher und/oder psychischer Gewalt betroffen (WHO 2013). Gewalt besitzt diverse Erscheinungsformen, am weitesten verbreitet ist häusliche Gewalt durch den Partner, ferner wird weibliche Genitalverstümmelung in einigen afrikanischen Ländern noch immer praktiziert und Vergewaltigungen werden als Kriegswaffe eingesetzt. Frauen, sowohl im globalen Norden als auch im globalen Süden, sind unabhängig von ihrem Einkommen, Bildung usw. gleichermaßen von Gewalt betroffen, aber besonders Arme sind einem höheren Risiko ausgesetzt (Weltbank 2015). So verhindern Gewalt und Missbrauch, dass Frauen der existenziellen Notlage entrinnen können. Als besonders gefährdet gelten auch Migrantinnen, ältere Frauen und Frauen mit Behinderungen (6. Staatenbericht der BRD zu CEDAW 2007).

Mahatma Gandhi konstatierte „Armut ist die schlimmste Form von Gewalt“ und verweist damit darauf, dass beides wechselseitig voneinander abhängig ist. Davon ausgehend forscht ein Team am Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg-Essen forscht letztem Jahr zu Wegen aus extremer Armut und Hunger. Dazu wurde in Kenia ein von der Kindernothilfe unterstütztes „Good Practice“-Vorhaben zur Armutsbekämpfung untersucht. Dort schließen sich Frauen im ländlichen Raum zu Selbsthilfegruppen zusammen und leihen sich gegenseitig kleine Geldbeträge. Die Kredite werden dann für einkommensgenerierende Tätigkeiten verwendet, wozu beispielsweise die Haltung von Hühnern zählt. Bei der Feldforschung im Oktober 2016 wurden über 400 Haushalte befragt, um herauszufinden, inwiefern die Projektteilnahme die Frauen (sowie deren Familien) sozial, wirtschaftlich und politisch stärkt. Als weiteres Ergebnis der Selbsthilfegruppen wurde bei Diskussionen vor Ort die Reduzierung von häuslicher Gewalt und der Rückgang der weiblichen Genitalverstümmelung durch Überzeugungsarbeit der Frauengruppen genannt.

Im Zusammenhang mit Landwirtschaft ist ein bedeutender Lösungsansatz, dass Frauen einen gleichberechtigten Zugang zu Krediten, Agrarberatung sowie Land erhalten. So sind beispielsweise in Kenia aktuell nur 1% der Landtitel in weiblicher Hand (5% besitzen mit ihrem Ehemann einen gemeinsamen Titel), obwohl Frauen 80% der landwirtschaftlichen Arbeit täglich verrichten (FIDA 2009). Viele Entwicklungsprojekte sehen einen Erfolgsfaktor darin, bei Interventionen zur Stärkung der Stellung von Frauen die traditionellen, religiösen und politischen FührerInnen miteinzubeziehen. Entscheidend ist anzuerkennen, dass der Kampf für gerechtere Geschlechterverhältnisse globaler Natur ist und nur von Frauen und Männern gemeinsam erfolgreich geführt werden kann.


Anika Mahla - Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)

 

Quellen und weiterführende Informationen:

  • 6. Staatenbericht (2007-2011) der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) (2007) & Alternativbericht der Allianz von Frauenorganisationen Deutschlands (2008).

  • Federation of Women Lawyers (FIDA) (2009), Women’s Land and Property Rights in Kenya: Promoting Gender Equality.

  • Oxfam (2014): Close the Gap. How to eliminate violence against women beyond 2015.

  • Weltbank (2015): Violence Against Women and Girls.

  • Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2013): Global and regional estimates of violence against women: prevalence and health effects of intimate partner violence and non-partner sexual violence, London School of Hygiene and Tropical Medicine and South African Medical Research Council.

  • TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V.

22.11.2016 Evening Roundtable: China´s "New Normal"

National and Global Dimensions of China’s New Governance Model | November 30, 2016 | 16:15-18:00 | Mercator-Saal (Mercator-Haus, Campus Duisburg) | Please register in advance.

R.S.V.P. – Please register in advance

maren.mertens@uni-due.de 

Under the overarching frame of “New Normal” (xin changtai) the PRC has started to embark on a new development path. The decisions of the Third Plenum (2013) and China’s 13th Five- Year-Plan illustrate the efforts to adjust China’s official governance model in order to cope with the negative side-effects of China’s high-speed, resource-intense economic modernization. Sustainability, green urbanization and social justice have now become the core building bricks of China’s post-2007/2008 development strategy. But reforms are not limited to the systemic level, the PRC has also started to readjust and update its foreign strategy. 

This evening roundtable will bring together preeminent political scientists and China watchers to discuss the national and global dimensions of China’s “New Normal” in order to decrypt the drivers and motivations of China’s most recent governance reforms and strategic foreign policy readjustments. 

Speakers: 

Professor Guo Sujian (San Francisco & Shanghai)

Professor Sebastian Harnisch (Heidelberg)

Professor Hu Xiaobo (Clemson)

21.11.2016 Informationsveranstaltung zum Thema Auslandssemester/Auslandspraktikum am 30.November 2016!

Die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes während des Studiums sind vielfältig und reichen von Studienaufenthalten über Auslandspraktika bis hin zu Summer Schools und Sprachkursen. 
Ein neues Land und ein anderes Hochschulwesen kennenlernen, internationale Kontakte knüpfen, Fremdsprachenkenntnisse ausbauen und somit den eigenen akademischen und den persönlichen Horizont erweitern. All das und mehr bietet ein Auslandsaufenthalt.



Studierende am Institut für Politikwissenschaft und am Institut für Soziologie sind herzlich eingeladen, sich auf der Informationsveranstaltung am 30. November 2016 am Campus Duisburg in LB 131 in der Zeit von 18.00 Uhr (s.t.) bis ca. 19.30 Uhr zum Thema Auslandssemester/Auslandspraktikum über Möglichkeiten, Organisation und Finanzierung von Auslandsaufenthalten zu informieren.
Neben der Koordinatorin für Internationalen Austausch am IfP und IfS wird auch Herr Pottel vom Akademischen Auslandsamt der UDE anwesend sein. Zudem werden Studierende von ihren Auslandserfahrungen, die sie während des Studiums gemacht haben, berichten.

Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht erforderlich!

Karte Asien taz - Neue Seidenstraße

Rohstoffhunger, größere Absatzmärkte und sichere Handelsrouten waren ausschlaggebend für die Volksrepublik China, einen alten Traum wiederzubeleben: die „neue“ Seidenstraße, eine alte Karawanen-Handelsroute. Was sich hinter dem einmaligen Riesenprojekt verbirgt, erläutern 12 Studierende der Universität Duisburg-Essen (UDE) in einer aktuellen Sonderbeilage, die am Freitag, den 28.10., der Tageszeitung (taz) beiliegt.

Für weitere Informationen finden Sie die vollständige Pressemeldung hier.

mehr zuEin Traum wird wahr: Die Seidenstraße

17.10.2016 Kick-Off-Veranstaltung zum Projekt „Kommunikationsstress im Ruhrgebiet: Die Gesprächsstörung zwischen Politikern, Bürgern und Journalisten“

Gerade das Ruhrgebiet scheint angesichts seiner sozialen und kulturellen Vielfalt und der damit verbundenen Problemlagen besonders sensibel für diese demokratische Verfallserscheinung. Aber wie ist die Einstellung der Bevölkerung des Ruhrgebiets zu ihren Politikern und Journalisten tatsächlich und welche Lösungsansätze für journalistische Praxis und Politikmanagement ergeben sich daraus? Das zweijährige  Kooperationsprojekt „Kommunikationsstress im Ruhrgebiet“ der Brost Stiftung und der NRW School of Governance wird diesen Fragen nachgehen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Donnerstag, 27. Oktober 2016 von 17:30 Uhr bis 20:00 Uhr

NRW School of Governance | Lotharstraße 53 | Gebäude LS | Raum LS  105

04.10.2016 Studienstart 2016

Der Studienstart 2016 ermöglicht den StudienanfängerInnen der Fächer B.A. Politikwissenschaft, B.A. Globale und Transnationale Soziologie und B.A. Soziologie einen gelungenen Auftakt für‘s Studium an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften. Vom 17. bis zum 21. Oktober 2016 erhalten Erstsemester-Studierende ein umfassendes Angebot aus verschiedenen Workshops zur optimalen Studiengestaltung, Vorträgen zu verschiedenen Themen der jeweiligen Disziplin und weiteren Informationsveranstaltungen rund ums Studium.

Weitere Informationen zum Ablauf des Studienstarts 2016 finden Sie hier.