Archiv Aktuelles vom Institut für Politikwissenschaft Wintersemester 2018/2019

Nachruf auf Professor Othmar Haberl

Mit tiefer Betroffenheit nehmen das Institut für Politikwissenschaft und die Fakultät für Gesellschaftswissenschaften Abschied von Prof. Dr. Othmar Nicola Haberl, der am 2. Februar 2019 in Essen verstarb. Prof. Haberl hatte bis April 2009 eine Professur für Internationale Beziehungen unter besonderer Berücksichtigung Europas inne. Der Verstorbene wurde am 4. Dezember 1943 in Sarajewo geboren. Nach dem Schulbesuch in Ustikolina, Trebinje und Sarajewo siedelte er 1955 in die Bundesrepublik Deutschland über. 1964 legte er das Abitur in Paderborn ab, um anschließend an den Universitäten in Münster, Heidelberg und Berlin zu studieren. An der Freien Universität Berlin schloss er das Studium mit dem Diplom in Politikwissenschaft ab. Dort wurde er auch 1974 promoviert. Sein Betreuer war Prof. Richard Löwenthal. Das Thema der Dissertation "Parteiorganisation und nationale Frage in Jugoslawien" war wegleitend für seine spätere wissenschaftliche Orientierung.

1974 wechselte Haberl an die damalige Universität-Gesamthochschule Essen, wo er als Wissenschaftlicher Assistent von Prof. Lutz Niethammer arbeitete. 1983 habilitierte er sich mit der Schrift „Sowjetunion und Osteuropa zwischen Weltkrieg und Kaltem Krieg. Die Lage der Sowjetunion bei Ende des Krieges und ihre Politik in Osteuropa bis zur Gründung des Kominform“ an der Universität-Gesamthochschule Essen für das Fach Neueste Geschichte mit besonderer Berücksichtigung Osteuropas, woraufhin er 1984 zum Professor auf Zeit für Neueste Geschichte Osteuropas und historische Migrationsforschung ernannt wurde. Es folgten Vertretungsprofessuren an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der Universität der Bundeswehr in Hamburg und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Universität-Gesamthochschule Essen ernannte Haberl 1991 zum Außerplanmäßiger Professor. Nach seiner Umhabilitation für das Fach Politikwissenschaft wurde er dort 1992 Professor für das Fach Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Politik unter besonderer Berücksichtigung Europas.

Die Forschungsschwerpunkte von Haberl lagen auf der Geschichte Jugoslawiens sowie der Migrationsforschung, wobei er hier mit dem Institut für Migrationsforschung in Zagreb kooperierte. Sein Interesse erweiterte sich später auf die Sowjetunion und deren Außenpolitik in der Zeit des Kalten Krieges. Gemeinsam mit Prof. Niethammer organisierte er ein Projekt, das in die Publikation „Der Marshall-Plan und die westeuropäische Linke“ einmündete. In diesem Zusammenhang hat sich Haberl auch dafür engagiert, den 1991 vereinbarten Partnerschaftsvertrag zwischen Essen und Nischni Nowgorod mit Leben zu erfüllen.

Von 1994 bis 2000 war Othmar Haberl Dekan des Fachbereichs 1 (Philosophie, Geschichts-, Religions- und Sozialwissenschaften) und von 2000 bis 2003 Vorsitzender des Senats der Universität-Gesamthochschule Essen. Als die Fusion der beiden zuvor eigenständigen Universitäten Duisburg und Essen anstand, gehörte Haberl zu den Professorinnen und Professoren, die sich für die Zusammenlegung der Politikwissenschaft am Campus Duisburg engagierten und wechselte als einer der ersten an diesen Standort. Nach vollzogener Fusion wurde Haberl Vorsitzender des Senats der Universität Duisburg-Essen.

Die Fakultät für Gesellschaftswissenschaften und das Institut für Politikwissenschaft werden Othmar Haberl ein ehrendes Andenken bewahren.

Institutspreis 2018

Am Institut für Politikwissenschaft entstehen regelmäßig hervorragende Abschlussarbeiten, die nicht nur auf dem neusten Stand der Forschung arbeiten, sondern das Wissen über Politik erweitern. Die besten dieser Arbeiten wurden auch 2018 wieder mit einem Institutspreis ausgezeichnet.

Ausgezeichnet wurden Erik Wenker, Larissa Rohr, Stephan Trappe und Sabrina Mayer für Abschlussarbeiten zur Rolle ethnischer Herkunft bei Wählerentscheidungen, innerparteilichen Strategien von Parteinachwuchsorganisationen und dem Zusammenhang zwischen Wahlsystem und Gewalt in Lesotho. Sabrina Mayer wurde für ihren Forschungsbeitrag zu den Gründen für Parteiidentifikation ausgezeichnet.

Die Preise für die verschiedenen Abschlussarbeiten sind mit einer Veröffentlichung in der Schriftenreihe des Instituts dotiert. Erstmals wird die Schriftenreihe in einem Open-Access-Format erscheinen, so dass die Forschungsergebnisse allgemein zugänglich sein werden. Der Beitrag von Sabrina Mayer ist in der wissenschaftlichen Zeitschrift Quality & Quantity erschienen.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde die beste Veröffentlichung aus dem Bereich des wissenschaftlichen Nachwuchses in einer wissenschaftlichen Zeitschrift. Dieser Preis ist mit 500 EUR Wissenschaftsgeld für die Preisträgerin dotiert.

Die Preisträger und ihre Arbeiten:

Beste Bachelorarbeit

Erik Wenker (BA Politikwissenschaft):

Migranten auf dem Stimmzettel: Eine Vignettenanalyse zur Untersuchung der Wirkung der ethnischen Herkunft von politischen Kandidaten in Verbindung mit weiteren Kandidateneigenschaften auf die Kandidatenevaluation der Wähler (Betreuer*innen: Dr Sabrina Mayer, Prof. Dr. Achim Goerres)

Aus der Würdigung von Dr. Sabrina Mayer:

„Erik Wenker hat eine ausgezeichnete Bachelorarbeit vorlegt, die […] sich dadurch auszeichnet, dass sie theoretisch hervorragend im Ansatz der sozialen Identität verortet ist, auf einer eigenständigen Online-Datenerhebung mit einem Vignettenexperiment basiert und die Auswertung der Datengrundlage mit fortgeschrittenen statistischen Methoden reflektiert und kritisch erfolgte.“ [Zur Würdigung]

 

Beste Masterarbeit (doppelt vergeben)

Larissa Rohr (MA Politikmanagement)

Stachel im Fleisch der Mutterpartei. Strategien der Nachwuchsorganisation Grüne Jugend zur Einflussnahme auf die Mutterpartei Bündnis 90/Die Grünen (Betreuer: Dr. Niko Switek, Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte)

Aus der Würdigung von Dr. Niko Switek:

„So zeichnet sie etwa sehr überzeugend nach, wie man sich über verschiedene Satzungsreformen Posten in Gremien der Mutterpartei sicherte und wie intensive und koordinierte Kampagnen konzipiert wurden, um bestimmte Themen nach vorne zu bringen und Entscheidungen in ihrem Sinne zu beeinflussen.“ [Zur Würdigung]

 

Stephan Trappe (MA Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik):

Electoral violence and electoral reform in Lesotho. An assessment of the causal relationship between electoral systems and electoral violence and the prospects of addressing electoral violence through electoral system reform (Betreuer: Prof. Dr. Christof Hartmann, Dr. Daniel Lambach PD)

Aus der Würdigung von Prof. Dr. Christoph Hartmann:

„Methodisch zeigt die Arbeit, wie sehr erst exzellente Kenntnis eines Falls einen kontrollierten Vergleich ermöglicht.“ [Zur Würdigung]

 

Beste wissenschaftliche Nachwuchsarbeit

Dr. Sabrina Mayer (Projekt Migrantenwahlstudie):

Ideological congruency, social group linkage or the best-evaluated party of all? Why partisans identify with a political party, veröffentlicht in Quality and Quantity (Online First, 3. April 2018)

NRW debattiert Europa Abschlussveranstaltung

Wer kann am besten reden, hat die die überzeugendsten Argumente und vertritt seine Position am glaubhaftesten? Studierende von sechs Universitäten treten bei „NRW debattiert Europa“ in der Königsdisziplin der Rhetorik unter den Augen des Ministers für Europaangelegenheiten Dr. Stephan Holthoff-Pförtner gegeneinander an. Sollte die nächste EU-Wahl transnational stattfinden? Braucht das Europäische Parlament das alleinige Budgetrecht? Und sollte nur das Parlament die EU-Kommission bestimmen? In drei Runden – Vorrunde, Halbfinale, Finale – diskutieren die Teams der Universitäten Bochum, Düsseldorf, Köln, Münster, Wuppertal und der UDE über die Zukunft die Europäischen Union. Leidenschaftliche Wortgefechte sind an der Universität Duisburg-Essen (UDE) garantiert. Ein diskussionsfreudiges Publikum ist ab 12.00 Uhr (Hörsaal LX 1203) willkommen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.nrwdebattierteuropa.eu.
Der Hashtag zum Wettbewerb lautet: #NRWdebattiertEuropa.

Erstkandidaten des Landes NRW stellen sich vor Kamingespräche zur Europawahl 2019

Die Europawahl im Mai 2019 wird die neunte Europawahlsein, bei der das Europäische Parlament direkt gewählt wird. Aber wer sind die Kandidaten, die die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland wählen können? Was sind die Ziele der Kandidaten und wie wollen sie diese Ziele erreichen? In welchen Aspekten unterscheiden sich die Kandidaten voneinander?

Um Antworten für diese Fragen zu finden, lädt Sie der Europe DIRECT EU- Bürgerservice der Stadt Duisburg in Kooperation mit dem Jean Monnet Lehrstuhl für Europäisierung der Universität Duisburg- Essen zu Kamingesprächen mit Erstkandidaten des Landes NRW ein.

15.01.2019
Herr Daniel Freund (Die Grünen) und Herr Moritz Körner (FDP)
im Konferenz- und Beratungszentrum "Der Kleine Prinz"
Schwanenstraße 5-7
47051 Duisburg
von 18 Uhr bis 20 Uhr

16.01.2019
Frau Özlem Alev Demirel (Die Linke), Prof. Dr. Hasan Alkas (SPD)
und Dr. Stefan Berger (CDU)
im Konferenz- und Beratungszentrum "Der Kleine Prinz"
Schwanenstraße 5-7
47051 Duisburg
von 18 Uhr bis 20 Uhr

EU Membership Policy at the Crossroads Posterausstellung in der UB

Studierende des BA Politikwissenschaft präsentieren in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek ihre Forschungsarbeiten im Rahmen einer Posterausstellung. Die Arbeiten der Studierenden entstanden aus dem seit 2017 laufenden dreijährigen Jean-Monnet-Modul "Brexit Contagion, Copenhagen Dilemma and Enlargement Fatigue: European Union Membership Policy at the Crossroads" heraus. Wer sich für die Arbeiten der jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler interessiert, kann sich die Poster im ersten Obergeschoss der Fachbibliothek LK ansehen. Dort finden Interessierte auch eine Auswahl von rund 50 Titeln aus dem reichhaltigen Bestand der Universitätsbibliothek, die sich mit der Region Südosteuropa und ihrer europäischen Perspektive beschäftigen. Weitere Informationen zur Posterausstellung finden sich im aktuellen BibBlog.

NRW debattiert Europa Duisburger Vordebatte

Warmlaufen fürs Finale im Januar: Im Wettbewerb "NRW debattiert Europa" geht es am 20. Dezember 2018 auf dem Duisburger Campus ums Thema: Sollte in der gesamten EU eine Wahlpflicht zum Europäischen Parlament bestehen?

Ab 12:30 Uhr tauschen Studierende im Audimax LX 1203 ihre Argumente aus. Ein Teil vertritt die Pro-Seite, ein anderer die Contra-Seite.

Bei der Abschlussveranstaltung am 17. Januar 2019 treffen dann die Teams aller beteiligten NRW-Hochschulen ebenfalls am Duisburger Campus aufeinander und debattieren sich von der Vorrunde über das Halbfinale bis ins Finale.

Weitere Informationen finden Sie hier. Der Hashtag zum Wettbewerb lautet: #NRWdebattiertEuropa.

Gelähmtes Europa: Die Gefahr eines europafeindlichen #EP2019

Am 12. November findet im Palais Wittgenstein in Düsseldorf ein Symposium zum Thema "Gelähmtes Europa: Die Gefahr eines europafeindlichen #EP2019" statt.

Ziel des Symposiums und der Referenten wird es sein, sowohl die Gefahr des Euroskeptizismus für Europa zu beleuchten als auch zu diskutieren, wie dem Paradox eines europafeindlichen Europaparlaments begegnet werden kann.

Wir laden Sie alle herzlich ein teilzunehmen!

Dazu bitten wir um eine Anmeldung bis zum 08. November
2018. Bitte senden Sie dazu eine E-Mail einschließlich Ihrer Kontaktdaten an:
julia.schmaelter@uni-due.de

Wir freuen uns auf einen spannenden Tag!

Den Flyer zum Download erhalten Sie hier.

Shanghai Ranking Politikwissenschaft: UDE Nr. 2 in NRW!

Im Academic Ranking of World Universities (ARWU), besser bekannt als Shanghai-Ranking, liegt die UDE im Fach Politikwissenschaft unter den 400 besten Universitäten der Welt. Die drei besten Universitäten in NRW sind Köln, die UDE und Bonn.

Die drei besten Universitäten der Welt sind dem Ranking zufolge Harvard, Yale und Standford. Die drei besten europäischen Universitäten sind die LSE, Oxford und Aarhus. Die Plätze eins bis drei in Deutschland gehen an Mannheim, Konstanz und Heidelberg. Im Deutschland-Vergleich liegt die UDE auf Rang 17.

Das Ranking vergleicht die Forschungsleistungen von Universitäten anhand eines sogenannten ‚Superscores‘. Der ‚Superscore‘ führt eine Reihe von Indikatoren zusammen und gewichtet sie. Im Einzelnen umfasst dies die Zahl der Publikationen, die Häufigkeit der Zitierung, der Anteil an internationalen Publikationen, Veröffentlichungen in ‚erstklassigen‘ Zeitschriften und wissenschaftliche Auszeichnungen. Für das Fach Politikwissenschaft wurde das Ranking erstmals erhoben. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2012 bis 2016.

Das Shanghai-Ranking veröffentlicht den jeweiligen ‚Superscore‘ nur für die 50 Spitzenplätze. Alle anderen Angaben in diesem Text beruhen auf eigenen Berechnungen auf Grundlage der für alle gerankten Universitäten veröffentlichten Indikatoren.

Mentoring IfP Mentoring-Fotowettbewerb

Das Mentoring-System an der Uni Duisburg-Essen (UMS) ist vielfältig und abwechslungsreich. Im Rahmen des UMS-Fotowettbewerbs sind nun alle Studierenden herzlich dazu einladen, ihren persönlichen Lernort fotografisch festzuhalten und zu teilen. Die beiden kreativsten Fotos jeder Fakultät erhalten einen Amazon-Gutschein im Wert von 50 Euro und werden auf dem UMS-Impulsforums am 4. Dezember 2018 ausgestellt. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des UMS-Fotowettbewerbs. Einsendungen bitte bis zum 13. November 2018 an ude-ums@uni-due.de.

Mentoring IfP Politikwissenschaftler*innen im Beruf

Berufschancen für Studierende der Politikwissenschaft

Welche Berufsperspektiven eröffnen sich Absolvent*innen der Politikwissenschaft? Welche Qualifikationen werden von Politikwissenschaftler*innen beim Berufseinstieg erwartet? Reicht der Bachelor für den Berufseinstieg oder ist der Master Pflicht? Diesen und weiteren Fragen stellen sich Politikwissenschaftler*innen im Beruf und geben Tipps, wie der Übergang vom Studium ins Arbeitsleben erfolgreich gelingen kann. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Mentoring-Programms des Instituts für Politikwissenschaft statt. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen. Den Flyer zu der Veranstaltung finden Sie hier. Der Hashtag zur Veranstaltung ist: #PoWisimBeruf.

Mittwoch, 17. Oktober 2018 | 12 bis 14 Uhr
Campus Duisburg
| LB 104

Gäste auf dem Podium
Dr. Tina Pannes | Referentin, FDP-Landtagsfraktion NRW
Fabienne Piepiora | Redakteurin, WAZ
Teresa Spancken | Projektmanagerin, Stiftung Mercator
Dr. Jennifer Stachowiak | Referentin, Statistisches Landesamt NRW

Moderation
Dr. Oliver Schwarz | Mentoring-Koordinator, Institut für Politikwissenschaft

Studienstart 2018

Der Studienstart 2018 ermöglicht den StudienanfängerInnen der Fächer B.A. Politikwissenschaft, B.A. Globale und Transnationale Soziologie und B.A. Soziologie einen gelungenen Auftakt für‘s Studium an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften. Vom 08. bis zum 12. Oktober 2018 erhalten Erstsemester-Studierende ein umfassendes Angebot aus verschiedenen Workshops zur optimalen Studiengestaltung, Vorträgen zu verschiedenen Themen der jeweiligen Disziplin und weiteren Informationsveranstaltungen rund ums Studium.

Weitere Informationen zum Ablauf des Studienstarts 2018 finden Sie hier.