Prof. Dr. Thorsten Knauth – Forschung

Forschungsschwerpunkte

  • Qualitativ-empirische Forschung zum Religionsunterricht
  • Interreligiöses und interkulturelles Lernen sowie Dialogansätze in Erziehungswissenschaft und Religionspädagogik
  • Geschichte und Aktualität problemorientierter Ansätze des Religionsunterrichts
  • Gender, religiöse Bildung und Religionspädagogik der Vielfalt
  • Religionsunterricht und Inklusion

Forschungsprojekte

Religion inklusiv – konzeptionelle und curriculare Grundlagen und Perspektiven inklusiver Religionspädagogik der Vielfalt in der Lehrer*innen-Bildung

Von zentraler Bedeutung am Lehrstuhl Religionspädagogik des Instituts für Evangelische Theologie sind konzeptionelle, empirische und didaktischen Fragen einer inklusiven Religionspädagogik der Vielfalt, die beansprucht, soziale, kulturelle, religiöse, geschlechtsbezogene und auf die Kategorie Dis/Ability bezogene Differenzen in einem integrativen Gesamtkonzept zu verbinden, um zur Planung und Reflexion von Religionsunterricht unter den Bedingungen von Heterogenität  zu befähigen.

Im Lehramtsstudium Evangelische Religion werden Veranstaltungen zu einer Religionspädagogik der Vielfalt angeboten, in denen Fragestellungen im Bereich eines „engen“ und eines „weiten“ Verständnisses von Inklusion thematisiert werden. Auch in den Veranstaltungsformaten, die auf die Praxisphasen vorbereiten, setzen sich die Studierenden mit zentralen Aspekten eines Religionsunterrichts unter den Bedingungen von Heterogenität auseinander.

Auf dieser Grundlage bereits vorhandener Ansätze zu einer vielfaltssensiblen inklusiven Religionslehrer*innen-Bildung besteht das Vorhaben darin, hochschuldidaktische Formate zu einer inklusionsbezogenen Religionslehrer*innen-Bildung zu entwickeln und vorhandene Ansätze zu vertiefen, die inneruniversitäre Kooperation zu verstärken, die Vernetzung mit der zweiten und dritten Phase der Religionslehrer*innen-Bildung auszubauen und inklusionsbezogene Fragen von Religionslehrer*innen-Bildung als Forschungsfeld zu etablieren.

 

„Religion, Armut und Migration in Schulen: Grundlagen einer armutssensiblen Religionspädagogik der Vielfalt“

Als Teilprojekt des „Graduiertenkollegs zu querschnittlichen Fragen der Lehrerbildung sowie Schul- und Unterrichtsentwicklung“ zielt das Projekt „Religion, Armut und Migration in Schulen“ (Laufzeit: 04/2019 – 03/2022) auf die Frage, inwiefern Schulen in sozial prekären Lagen den Zusammenhang von Religion, Armut bzw. sozialer Benachteiligung sowie migrationsbedingter religiöser und kultureller Vielfalt wahrnehmen und darauf reagieren. Es wird angenommen, dass Schulen im Umgang mit schwierigen Lebenslagen pädagogische Erfahrung erwerben, die für inklusionsbezogene Bildungsprozesse von Bedeutung sind. Vor diesem Hintergrund werden anhand qualitativ-empirischer Untersuchungen Möglichkeiten und Grenzen der (religions-)pädagogischen Bewältigung „schwieriger Vielfalt“ rekonstruiert. Zugleich zielt das Projekt auf die Entwicklung einer schulnahen armutssensiblen Religionspädagogik der Vielfalt.

 

„Religion und Dialog in der Metropolregion Rhein-Ruhr“ (ReDi-Rhein-Ruhr):
Das Teilforschungsprojekt „Religion und Dialog in der Metropolregion Rhein-Ruhr“ (ReDi-Rhein-Ruhr) innerhalb des Projektes „Religion und Dialog in modernen Gesellschaften“ (ReDi) ist eine internationale Forschungskooperation mit Kollegen und Kolleginnen der Universität Hamburg, den Universitäten in Oslo, Stockholm und London und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert (seit 02/2013).
ReDi-Rhein-Ruhr zielt auf die Analyse von Möglichkeiten und Grenzen von Dialog und interreligiösem Lernen in einer von kultureller und religiöser Vielfalt geprägten Region. Ziel ist es, die kontextuellen Voraussetzungen und schulischen Bedingungen eines dialogischen Umgangs mit religiöser und kultureller Vielfalt zu klären und zu rekonstruieren, wie die mit religiöser und kultureller Heterogenität gegebenen Möglichkeiten genutzt und gestaltet werden.
> ReDi-Projekt-Flyer

 

Seit WiSe 2016: Qualitativ-empirische Rekonstruktionen theologischer Deutungsmuster und dialogisch-theologischer Interaktionen von Jugendlichen in religiös heterogenen Kontexten.

Forschungsteam: Prof. Dr. Thorsten Knauth, Dr. Dörthe Vieregge, Kim Ammon, Cathrin Germing

 

Ab SoSe 2018: Forschungsprojekt: Dialog lernen und lehren – Mehrperspektivische religionsbezogene Lern- und Lehrprozesse

Anliegen dieses Aktionsforschungsprojektes ist es, in einer zweisemestrigen Seminarsequenz ein Lehr- und Lernformat zu entwickeln und zu erproben, durch das inhaltliche und methodische Voraussetzungen, inner- und außeruniversitäre Gelegenheiten und nachhaltige Strukturen für den Aufbau dialogischer Kompetenzen im Umgang mit religiöser Vielfalt geschaffen werden.

Forschungsteam: Prof. Dr. Handan Aksünger (Alevitische Theologie), Dorothea Grießbach (filmische Ethnographie), Shaykha Halima Krausen (Islamische Theologie) , Prof. Dr. Thorsten Knauth (Evangelische Theologie und dialogische Religionspädagogik), Carola Roloff (Buddhismus und interreligiöser Dialog), Dr. Dörthe Vieregge (Evangelische Theologie und dialogische Religionspädagogik)

Studentische Mitarbeiterin: Sabrina Koprowski

 

Projekt zur Unterrichtsmaterialentwicklung: Materialien für interreligiös-dialogisches Lernen. (MidL):
Projektträger ist die Akademie der Weltreligionen, das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg sowie das Pädagogisch-Theologisches Institut der Nordkirche.

Gloy, A., Knauth, Th. & Krausen, H. (2018): Gott, Göttliches, Transzendenz. Eine interreligiöse Spurensuche. Unterrichtsmaterialien zum dialogischen, interreligiösen Lernen für die Sekunarstufe I (Berlin, Cornelsen)

Veröffentlichung: Gloy, A. & Knauth, Th. (2015) glauben, vertrauen, zweifeln. Unterrichtsmaterialien zum dialogischen, interreligiösen Lernen für die Sekundarstufe (Berlin, Cornelsen)


Inklusive Religionslehrer(fort)bildung und Religionspädagogik der Vielfalt (InReB):
Die Projektgruppe des Comenius Instituts Münster, Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e.V. arbeitet an inklusiven Modulen für eine Religionslehrerausbildung. Sie hat u.a. 10 Grundsätze (mit Erläuterung) für einen inklusiven Religionsunterricht formuliert.
Gegenwärtig entwickelt sie konzeptionelle Grundlagen einer Religionspädagogik der Vielfalt.


„Sinn im Dialog. Zur Möglichkeit sinnkonstituierender Lernprozesse im Fachunterricht“:
Kooperationsprojekt mit Kollegen und Kolleginnen der FU Berlin, FWU Münster, Universität Hamburg (2012-2015)

Veröffentlichung: Knauth, Th. (2015) Dialog und Sinnkonstitution im Religionsunterricht, in: U. Gebhard (Hrsg.) Sinn im Dialog. Zur Möglichkeit sinnkonstituierender Lernprozesse im Fachunterricht (Wiesbaden, Springer VS), 125–146


Dialogisch-interreligiöse Hermeneutik. Empirische Rekonstruktion mehrperspektivischer Religionsgespräche.
Projekt in Zusammenarbeit mit der Akademie der Weltreligionen (2014-2016). [vorläufig abgeschlossen]

> weitere Forschungsprojekte von Prof. Dr. Thorsten Knauth

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