Systematische Theologie

In diesem Semester übernimmt wieder PD Dr. Margit Ernst-Habib die Vertretungsprofessur für die Systematische Theologie. Infos zur Person und zu den Lehrveranstaltungen finden Sie auf ihrer persönlichen Homepage.

Die Systematische Theologie mit ihren Teilbereichen Dogmatik und Ethik thematisiert die Gegenwartsrelevanz der Theologie. Dogmatik meint dabei nicht den bloßen historischen Nachvollzug christlicher Glaubenssätze, sondern vielmehr eine kritische Auseinandersetzung mit Glaubensinhalten und Handlungen evangelischer Kirche(n). Sie ist so auch Grundlage für das ökumenische und interreligiöse Gespräch und steht in einem engen interdisziplinären Austausch mit der Philosophie, der Soziologie, der Psychologie und der Religionswissenschaft.

Einen für Lehramtsstudiengänge besonders wichtigen Schwerpunkt des systematisch-theologischen Arbeitens bildet die Ethik, also – in engem Zusammenhang mit der Dogmatik – die Auseinandersetzung mit (sozial-) ethischen Fragen. Hier werden gesellschaftlich drängende Fragen verhandelt – dies reicht von grundsätzlichen Orientierungen zu Fragen nach Gerechtigkeit und Menschenwürde bis zu den Bereichsethiken, etwa der Bio-, Umwelt- und Technikethik. Auch die theologische Anthropologie, an der Schnittstelle von Ethik und Dogmatik verortet, ist grundlegend für eine kritische Positionierung in Debatten etwa um Medizin-, Wirtschafts-, Arbeits- oder Sexualethik.

Das Studium der Systematischen Theologie in Essen

Folgende Literatur ist für den Verlauf des gesamten Studiums hilfreich und zur Anschaffung empfohlen:

  • Leonhardt, Rochus: Grundinformation Dogmatik. Ein Lehr- und Arbeitsbuch für das Studium der Theologie. Göttingen, 5., durchgesehene Auflage 2022.
  • Huber, Wolfgang / Meireis, Torsten / Reuter, Hans-Richard (Hgg.): Handbuch der Evangelischen Ethik, München 2015.
  • Klein, Rebekka A. / Polke, Christian / Wendte, Martin (Hgg.): Hauptwerke der Systematischen Theologie. Ein Studienbuch, Tübingen 2009.
  • Anselm, Reiner / Körtner, Ulrich H.J. (Hgg.): Evangelische Ethik kompakt. Basiswissen in Grundbegriffen, Gütersloh 2015.

Lehrveranstaltungen in Systematischer Theologie finden im Rahmen des Lehramtsstudiums Evangelische Theologie in Essen in drei verschiedenen Modulen statt, die ersten beiden davon im Rahmen des BA-Studiums.

Die Vorlesung im ersten Semester (jeweils Wintersemester) in Modul 01 ist eine Einführung in die Systematische Theologie, also die Fundamentaltheologie, die Dogmatik und ihre Loci, die Schrifthermeneutik sowie die Grundlegung der theologischen Ethik. Die Prüfung zu dieser Veranstaltung ist eine Teilklausur im Rahmen der Modulabschlussprüfung, der Besuch dieser Lehrveranstaltung ist für alle Studierende der Evangelischen Religionslehre im Lehramt obligatorisch.

Systematisch-theologische Lehrveranstaltungen sind weiterhin Inhalt des Moduls 06. Das Modul wird für die Studiengänge Gy/Ge, BK und HRG aus zwei Seminaren gebildet, für den Studiengang für die Grundschule hingegen nur aus einem Seminar. Abschlussprüfung für das Modul ist in jedem Fall eine Seminararbeit. Inhaltlich ist vorgesehen, dass diese Seminare auf der Basis des Überblicks aus Modul 01 jeweils in eine spezielle gegenwärtige Diskussion aus den Bereichen Ethik und Dogmatik sowie die speziellen Arbeitsweisen der Disziplinen einführen.

Im Masterstudium ist nur für die Studiengänge der Schularten Gy/Ge und BK zwingend der Besuch eines Seminars vorgesehen, das dann auch ein eigenes Modul (04) bildet. Prüfungsleistung ist in diesem Fall ein Referat im Rahmen des Seminars. In den anderen Lehramtsstudiengängen kann im Rahmen des studienabschließenden Fachmoduls (M03 oder M02) eine Lehrveranstaltung aus der Systematischen Theologie gewählt werden. Hier sind weitere Prüfungsformate vorgesehen. Inhaltlich versucht die Lehrveranstaltung im Regelfall, gegenwärtige gesellschaftliche und kulturelle (oder politische etc.) Problemstellungen aufzunehmen, die systematische Theologie darauf zu beziehen und so die Funktion der Theologie in einer pluralen Gesellschaft zur Sprache zu bringen, wobei besonderes Augenmerk der möglichen Verwendung des Themas auch im Religionsunterricht gilt.