Neuigkeiten aus der Germanistischen Institutspartnerschaft mit der Universität Namibia (UNAM)

GIP-Tagung Kontakte und Kontraste zwischen Revier und Rivieren

Am 01.07.2019 fand die Tagung "Kontakte und Kontraste zwischen Revier und Rivieren" der Universität Duisburg-Essen und der Universität von Namibia in Essen statt. Gegenstand der Tagung waren Beiträge aus dem Umfeld der Forschungs- und Lehrkooperationen, Masterarbeiten und Aufenthalte.

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2014-2018 Ein Rückblick auf vergangene Programmjahre

Die Programmjahre der Germanistischen Institutspartnerschaft sind stets mit einer Vielzahl an Forschungs- und Lehraufenthalten sowie studentischen Aufenthalten an den Partneruniversitäten gefüllt. Einen Überblick über Ziele und Inhalte der Aufenthalte aus vergangenen Jahren gibt der Rückblick.

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Artikel zum Städteprojekt in der Allgemeinen Zeitung (AZ) in Namibia / Text: Anitta Voland

Zur Rezeption des Städteprojektes in der AZ Wie nehmen wir unsere Stadt wahr?

Der zweite Teil des Städteprojektes widmete sich den Themen Schilderwald, Oasen und Wasser. Analog zur Durchführung des Projektes in Windhoek bearbeiteten die studentischen Teams die Themen in Form von Fotoserien und essayistischen Texten. Die Ergebnisse aus dem Projekt wurden auf der Tagung "Kontakte und Kontraste zwischen Revier und Rivieren" gemeinsam mit Prof. Dr. Rolf Parr (UDE) und Prof. Dr. Julia Augart (UNAM) vorgestellt. Anitta Voland, Studierende der UNAM und Teilnehmerin des Städteprojektes, verfasste unter dem Titel Wie nehmen wir unsere Stadt wahr? einen Artikel, der am 26. Juli 2019 in der Allgemeinen Zeitung (AZ), der deutschsprachigen Tageszeitung in Namibia, erschienen ist. 

Ein Rückblick zur Tagung Kontakte und Kontraste zwischen Revier und Rivieren

Zum Ende der Langzeitkonzeption der Germanistischen Institutspartnerschaft zwischen der Universität Duisburg-Essen und der Universität von Namibia fand am 01. Juli die gemeinsame Tagung "Kontakte und Kontraste zwischen Revier und Rivieren" statt. In seiner Funktion als Projektleitung eröffnete Prof. Dr. Bernhard Schröder die Tagung, indem er auf die langjährige Partnerschaft zurückblickte und die Tagung als besondere Möglichkeit herausstellte, um die Forschungs- und Lehrprojekte der beteiligten Fächer, studentische Abschlussarbeiten sowie Erfahrungen aus studentischen Aufenthalten zu präsentieren. Abschließend dankte er dem Organisationskommitee bestehend aus Charlotte Bellinghausen (Projektassistenz), Petra Janowski (Sekretariat), Tim Kocher (Projektassistenz) und Alina Sasdrich (wiss. Hilfkraft) für die umfassende Vorbereitungen im Vorfeld der Tagung.

Die Tagung "Kontakte und Kontraste zwischen Revier und Rivieren" zeigte, dass die Germanistische Institutspartnerschaft für alle Beteiligten einen bedeutenden Zugewinn darstellt. Die vielfältigen Einblicke in die initiierten Lehr- und Forschungskooperationen der germanistischen Teilfächer, aber auch die Erfahrungen aus den wechselseitigen Aufenthalten der Studierenden belegten dies über die gesamte Tagung hinweg.

Die Abstracts und Folien zu den Vorträgen sind auf der Tagungswebseite (Link) in der Rubrik Neuigkeiten verfügbar.

Bericht zur Tagung "Kontakte und Kontraste zwischen Revier und Rivieren"

Den ersten Vortragsblock eröffneten Prof. Dr. Heinz Eickmans (UDE) und Prof. Dr. Marianne Zappen-Thomson (UNAM) mit einem Beitrag zu "Mehrsprachigkeit in Literatur und Übersetzung". Auf Grundlage des Romans 13 Uur des südafrikanischen Autors Deon Meyer beschrieben sie die Funktionen und Wirkungen der Mehrsprachigkeit im afrikaansen Original und verglichen sie anhand ausgewählter Textpassagen mit den Übersetzungen ins Deutsche, Englische und Niederländische. Im Feld der Literaturwissenschaft verbleibend, ging die ehemalige Studentin Rosa Thomas (LuM) in ihrem Beitrag zu ihrer Masterarbeit "Schreiben für die Erinnerung - Eine Analyse der Namibia-Krimis von Bernhard Jaumann" anhand ausgewählter Textbeispiele der Frage nach, inwiefern Literatur durch die Verknüpfung fiktiver Welten mit realen Diskursen zum Aufbau einer Erinnerungskultur beiträgt. Der erste Vortragsblock schloss mit einem Beitrag aus der Linguistik, der aus der Forschungskooperation von Prof. Dr. Herman Beyer (UNAM), Dr. Bernard Fisseni (ehem. UDE) und Jun.-Prof. Dr. Ute Boonen (UDE) heraus entstanden ist. Der Vortrag widmete sich der Vorstellung zweier Interpretationsansätze zur Modellierung der Verwendung der epistemischen Partikeln tog, doch, mos und ja in der niederländischen und afrikaansen Sprache. 

Der zweite Vortragsblock widmete sich dem Aspekt der Förderung des studentischen Nachwuchses beider Universitäten, indem gemeinsame Lehrprojekte sowie Studienaufenhalte in den Fokus der Beiträge gerückt wurden. In ihrem Vortrag "Grenzen überschreiten, Horizonte erweitern" skizzierte Alina Sasdrich (MA Grundschule) den Weg zum und die Inhalte eines Universitätspraktikums an der UNAM. Anhand von Zitaten aus studentischen Erfahrungsberichten zeigte die Lehramtsstudentin auf, wie das Praktikum zu der Weiterentwicklung persönlicher und beruflicher Horizonte beiträgt. Der zweite Vortrag aus der Zusammenarbeit von Niederlandistik (UDE), Germanistik (UDE) und Afrikaans (UDE) ging im ersten Teil der Frage nach, in welchen Aspekten sich Afrikaans und Deutsch auf verschiedenen linguistischen Ebenen einander näher sind als Afrikaans und Niederländischen. Der zweite Teil des Vortrags widmete sich der Thematik der Sprachkontraste und -kontakte zwischen den drei Sprachen aus didaktischer Perspektive, indem für die Somerskool Afrikaans entwickelte Lehr- und Lernmaterialien aus der Somerskool Afrikaans vorgestellt wurden. Hingegen rückte der Vortrag von Dr. Patrick Voßkamp (UDE) und Prof. Dr. Julia Augart (UNAM)  zum gemeinsamen Lehrprojekt "Kommunikations- und Präsentationskompetenzen von (Lehramts-)Studierenden" die Sprachdidaktik und die Literaturwissenschaft in den Fokus. Der Vortrag nahm die Bedeutsamkeit von Präsentationskompetenzen für den Beruf zum Ausgangspunkt und stellt die Konzeption des seminar- und disziplinübergreifenden Projekte vor, dessen Ziel die Förderung von Präsentationskompetenzen von UNAM-Studierenden ist. Der vierte Vortrag "Afrikaans praat lekker! Nederlands praten is leuk!" von Petronella Genis (UNAM) und Gabriele Boorsma (UDE) widmete sich zwei weiteren Lehrprojekten, die im Zuge der Kooperation von Niederlandistik und Afrikaans enstanden sind und gibt einen Einblick in die Durchführung der Somerskool Afrikaans an der UDE und des Kompaktkurses Nederlands an der UNAM. Es folgte ein Vortrag zum gemeinsamen Lehrprojekt "Stadtwahrnehmung in Text und Bild: Das Projekt Windhoek-Essen" von Prof. Dr. Rolf Parr (UDE) und Prof. Dr. Julia Augart (UNAM). Ausgangspunkt des Lehrprojektes ist die Wahrnehmung von Städten durch unterschiedliche Individuen mit ihren kulturellen Ordnungsrastern. Der Vortrag widmete sich der Darstellung der reflektierenden Texte und Fotoserien aus dem ersten Teil des Projektes in Windhoek, um daran anknüpfend die Ergebnisse aus dem zweiten Teil des Projektes in Essen durch die studentischen Teams vorstellen zu lassen. In ihrer Funktion als Projektleitung schloss Prof. Dr. Marianne Zappen-Thomson die Tagung mit dem Vortrag Eine großartige Erfahrung!, indem sie - in Form persönlicher Kommentare der Studierenden - die Bedeutung des Studienaufenthaltes an der UDE für jede einzelne Studentin in einem Blitzlicht herausstellte.

Zweiter Teil des deutsch-namibischen Städteprojektes Stadtwahrnehmung in Bild und Text

Bilder von Städten und ihren Topographien unterliegen dem konstruierenden Blick derjenigen, die sie wahrnehmen. Ferner unterliegt die Wahrnehmung individuellen und kulturellen Ordnungsrastern, die im Fall der Städte Essen und Windhoek ein besonderes Potential für ein Städteprojekt bieten. Hierzu reisten Prof. Dr. Rolf Parr und Dr. Andreas Erb der Literatur- und Medienpraxis mit drei Studierenden und einer Promovendin vom 06. bis 11. September 2018 nach Windhoek, um das deutsch-namibische Seminar zur Stadtwahrnehmung zu gestalten. Im Seminar setzten sich fünf namibisch-deutsche Studententeams mit den eigenen Blicken auf Windhoek auseinander, die durch Fotoserien und begleitende essayistische Texten für den Betrachter sichtbar gemacht wurden. Hierzu einigten sich die studentischen Teams vorab auf die Themen Imbissstände, Straßenkreuzung, Weite-Enge, Schulen und Friedhöfe. Das Seminar schloss mit einer Ausstellung an der UNAM (Bericht zum ersten Teil des Städteprojektes auf der Seite der UNAM vom 22.11.2018).

Von Beginn an war das Projekt darauf angelegt, in einem zweiten Teil an der Universität Duisburg-Essen die Gegenperspektive einzunehmen und die gleichen Themen nun noch einmal im Ruhrgebiet zu verfolgen. Hierzu werden vom 27. Juni bis 02. Juli 2019 sechs Studierende der UNAM mit Prof. Dr. Julia Augart nach Essen reisen, um sich mit den eigenen Blicken auf die Stadt Essen aus deutsch-namibischer Perspektive auseinander zu setzen. Die Ergebnisse des Städteprojektes werden auf der GIP-Tagung am 01. Juli 2019 präsentiert.