
Call for Papers für DIFIS-Sammelband
KOLLOBORATIVE ANSÄTZ E IN DER WISSENSPRODUKTION. HERAUSFORDERUNGEN UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE MIGRATIONS- UND SOZIALPOLITIKFORSCHUNG
Die Wissenschaft plädiert zwar für die Einbindung von Adressat*innen, steht aber oft vor der Herausforderung, geeignete Zugänge zu ihnen zu finden. Karrierekriterien und institutionelle Bedingungen sorgen eher für Schließung als gesellschaftliche Öffnung. Das trifft auch auf die Träger sozialer Dienste zu, die sich ähnlich wie die Wissenschaft unter Kosten- und Wettbewerbsdruck sehen und denen es entsprechend schwer fällt, Kapazitäten zur Reflexion und Interessenartikulation ihrer Adressat*innen bereitzuhalten bzw. in einen systematischen Austausch mit Wissenschaft zu treten. Entsprechend gewinnt die Frage nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Kontext zentrifugaler gesellschaftlicher Dynamiken an Relevanz und es ist naheliegend, über Herausforderungen, Umsetzungsbedingungen und Perspektiven kollaborativer Wissensproduktion zwischen Politik, öffentlicher Verwaltung, Trägern sozialer Dienste, zivilgesellschaftlichen Akteuren und nicht zuletzt den Adressat*innen in der Migrations- und Sozialpolitikforschung nachzudenken.
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen und Chancen laden wir dazu ein, sich kritisch mit den Möglichkeiten und Grenzen kollaborativer Forschung auseinanderzusetzen. Willkommen sind sowohl epistemische und theoretische Überlegungen wie auch praktische Beispiele und Fallstudien, die Wege der
Integration von Wissenschaft und Gesellschaft weisen. Es werden explizit Beiträge gefordert, die sich mit der Selbstreflexivität der Forschungspraxis beschäftigen, insbesondere im Hinblick auf Machtverhältnisse, Forschungsethik und die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft.