Nicht gesehen, nicht gesprochen, nicht gehört. Politische Responsivität und intersektionale Ungleichheit (NIG) | ||
Politische Partizipation und Repräsentation bauen aufeinander auf und bilden das Fundamt für die Responsivität der politischen Amtsträger*innen gegenüber den wenig gehörten migrantischen Gruppen. Politische und soziale Ungleichheit interagieren dabei intersektional (hier: Migrationshintergrund, Religionszugehörigkeit, Staatsbürgerschaft, soziale Herkunft, Einkommen, Bildung, Geschlecht, Alter). Strukturelle (u.a. auf Basis der Staatsbürgerschaft), politische (u.a. kompetitive emanzipatorische Bewegungen) und repräsentationsbezogene (u.a. Aufnahme von Erfahrungen und Perspektiven intersektional ungleicher Gruppen) Intersektionalität halten auf je spezifische Weise marginalisierte Mitglieder migrantischer Gruppen davon ab, sich qua Partizipation und Repräsentation an Politik zu beteiligen sowie in der Politik Gehör zu finden (Responsivität). Unter Berücksichtigung der o.g. Kategorien nutzt das Projekt das analytische Konzept der Intersektionalität, um die mehrdimensionalen, miteinander verwobenen Exklusionsmechanismen und Diskriminierung sowie die damit verbundenen Ungleichheits- und Machtverhältnisse zu analysieren und zu erklären. Es sind rezeptive Institutionen und innovative Verfahren nötig, um intersektional ungleiche Menschen in den politischen Willensbildungsprozess zu inkludieren. Gängige Verfahren stoßen an ihre Grenzen: Die Vertretung durch Verbände kann Interessen nur ausschnitthaft in die politische Willensbildung einbringen. Losverfahren nach dem Prinzip von Zufallsstichproben, die u.a. für die Auswahl der Teilnehmer*innen an Bürgerräten eingesetzt werden, scheitern, wenn Menschen aufgrund intersektionaler Ungleichheit eine Teilnahme verweigern (müssen). Das Forschungsprojekt ist Teil des DeZIM-Kooperationsprojektes "Politische (Un-)Gleichheit in der postmigrantischen Demokratie“ (PoMigDem). Das Teilprojekt zielt darauf ab, in Interaktion mit intersektional ungleichen Menschen mit Migrationsbiographie a) ihre Wahrnehmung intersektionaler Ungleichheit und reduzierter politischer Inklusion zu ermitteln, b) ihre Repräsentationsvorstellungen als auch c) optimierte Selbstwirksamkeit, d.h. Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich möglicher Verfahren zur verbesserten politischen Partizipation und Responsivität zu erschließen. Zugleich werden d) Erkenntnisse über die Grenzen inklusiver Praxen generiert und e) eine Verbindung zur Praxis hergestellt, um gezielt f) neue innovative Institutionen und Verfahren zu entwickeln, die geeignet sind, intersektional ungleiche Menschen mit Migrationsbiographie in den politischen Willensbildungsprozess zu inkludieren. Schließlich dienen die Forschungsergebnisse dem Wissenstransfer. Das Projekt analysiert folgende Forschungsfragen:
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![]() Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Laufzeit:
Projektleitung: Mitarbeitende:
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