Integrationsräte in NRW - Wahrnehmungsmuster und Verläufe politischer Teilhabe auf kommunaler Ebene  (IRNRW)

Das Forschungsprojekt wurde vom Landesintegrationsrat NRW initiiert und knüpft an vergangene Untersuchungen zur politischen Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte mittels der gesetzlich verankerten Gremien der Integrationsräte bzw. -ausschüsse in NRW an. Erstmalig konnten per Onlinesurvey rund 1850 gewählte und entsandte Mitglieder sowie Geschäftsführende kontaktiert werden. Die Rücklaufquote vollständig ausgefüllter Fragebögen beläuft sich auf 31% (574 Personen). 

Wir beantworten dabei diese vier übergreifenden Forschungsfragen

1. Welche Ressourcen und Vorerfahrungen bringen Integrationsratsmitglieder mit und was motiviert sie zur Kandidatur? 

2. Welche Erfahrungen machen Integrationsratsmitglieder in den Integrationsräten NRWs, inwieweit sehen sie ihre Erwartungen erfüllt und wie schätzen Sie die Wirksamkeit ihres politischen Engagements ein? 

3. Welche Absichten für zukünftiges politisches Engagement im weiteren Sinne lassen sich finden, also innerhalb eines Gremiums, einer Partei oder als zivilgesellschaftliches Engagement in Organisationen oder Initiativen? 

4. Welche Rolle spielen dabei Faktoren auf den Ebenen der (4.1) personenbezogenen Merkmale (wie Geschlecht, Alter, Migrationsgeschichte etc. sowie die gremiumsinterne Position als Gewählte, Entsandte oder Geschäftsführende), (4.2) der internen Dynamik des Gremiums sowie (4.3) in struktureller Hinsicht im Sinne der Zuweisung von Ressourcen an das Gremium und seiner Einbettung in das Gefüge lokalen Integrationsmanagements? 

Ziele des anwendungsorientierten Transferprojekts sind 

(1) die Entwicklung von konkreten Vorschlägen für die Verbesserung der Kooperation innerhalb der Integrationsräte sowie der Kooperation des Gremiums mit anderen Akteuren lokalen Integrationsmanagements und dem Landesintegrationsrat NRW; 

(2) die Erfassung der Orientierungen, Interessen und Bedürfnisse der Integrationsratsmitglieder in den lokalen Gremien als Grundlage zur Neuausrichtung der Unterstützungsangebote durch den Landesintegrationsrat NRW, auch im Hinblick auf die Integrationsratswahl 2025; 

(3) die Darlegung der Bedeutung des Gremiums Integrationsrat als Scharnier zur politischen Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte in den demokratischen Kerninstitutionen der Parteien. Dazu wurden die Vorerfahrungen sowie die auf die Zukunft gerichteten Absichten der politischen Teilhabe in unterschiedlichen Formen (MO, Inititativen, Gemeinderat, Partei) erfasst.

Die Online-Umfrage unter Integrationsräten bzw. -ausschüssen in NRW verweist auf die Verschiedenheit der (Vor-)Erfahrungen, Erwartungen und Bewertungen der Arbeit der Gremien unter Gewählten, Entsandten sowie Geschäftsführenden und macht Vorschläge für eine nachhaltige Gestaltung der Kooperationen sowie der politischen Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte.


Förderung:

Laufzeit:
11/2024 – 04/2025

Projektleitung:
Dr. Christian Schramm (assoziiertes InZentIm-Mitglied, Ruhr-Universität Bochum)

Mitarbeitende:
Engin Sakal (Landesintegratiosrat NRW)
Bumin Dinçtürk (Landesintegratiosrat NRW)
Jan-Luca Seidler (Ruhr-Universität Bochum)

Praxiskooperation:
Landesintegrationsrat NRW

Projektwebseite