Verstetigung des PROSPECT-Ansatzes im Arbeitsamtsbezirk Wesel/Kleve

Das Projekt wurde gefördert nach dem Ziel-3-Programm aus Mitteln der EU und des Landes Nordrhein-Westfalen.

Aufgabenstellung:

Der mit dem Projekt verbundene Auftrag "Verstetigung des PROSPECT-Ansatzes im Arbeitsamtsbezirk Wesel/Kleve" fasste von vornherein zwei Optionen ins Auge: die Fortführung von PROSPECT als Projekt in einer weiteren Förderphase sowie als arbeitsmarktpolitisches Instrument in Eigenregie der Region. Praktisch wurde somit ein doppeltes Ziel verfolgt: im Dialog mit den regionalen Akteuren sollten Argumente für eine Fortführung des Modellprojektes PROSPECT in der Region Niederrhein erhoben werden; andererseits sollten bereits Ansatzpunkte für ein tragfähiges Konzept zur dauerhaften Institutionalisierung und Finanzierung in regionaler Selbstverantwortung ermittelt werden. Das Projekt "Verstetigung des PROSPECT-Ansatzes im Arbeitsamtsbezirk Wesel/Kleve" stand im Kontext der Ziel-3-Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Region Niederrhein. Der Förderzeitraum reichte vom 01.01. 2001 bis zum 30.09. 2001. Der Projektauftrag setzte ein, nachdem die wissenschaftliche Begleitung für das Modellvorhaben in der Region, die bis dato von der Sozialforschungsstelle Dortmund durchgeführt wurde, nicht mehr tätig war.

Vorgehensweise:

 

Phase 1: Aufnahme des Status-Quo im Projekt PROSPECT durch Dokumenten Analyse

Der späte Zugang unserer Duisburger Forschungsgruppe zu dem Modellvorhaben PROSPECT in der Region Niederrhein machte es erforderlich, die bisherigen PROSPECT-Aktivitäten und den erreichten Stand der Projekt-Arbeit aufzunehmen. Unterstützung erfuhren wir dabei vor allem durch die in der Region tätige Projektgruppe PERMANENT und durch die Kollegen der vorgängigen wissenschaftlichen Begleitung. In diesem Arbeitsschritt wurden die Projektveröffentlichungen von PROSPECT (Branchenberichte etc.) sowie autorisierte Zwischenberichte und genehmigte Gesprächsprotokolle der wissenschaftlichen Begleitung gesichtet und ausgewertet. Ergänzt wurde diese Dokumenten-Analyse durch ein Expertengespräch mit den Kolleginnen des Projektteams PERMANENT, in dem deren Erfahrungen aus der Projektarbeit ergänzt und Nachfragen zu den Unterlagen geklärt werden konnten.

Phase 2: Expertengespräche

Im Zentrum der Erhebungen standen Expertengespräche mit den Institutionen- Vertretern aus der Arbeitsgruppe "Arbeitsmarkt und Qualifizierung" (Steuerungskreis des Modellprojekts PROSPECT in der Region Niederrhein) und mit weiteren regionalpolitisch relevanten, darunter auch überregional agierenden Akteuren, insbesondere mit Weiterbildungsdienstleistern. Insgesamt wurden sechzehn Gespräche geführt.

Phase 3: Commitments zu den Gesprächsprotokollen

Um mögliche Fehler und Unschärfen, wie sie bei handschriftlicher Protokollierung auftreten können, vor der Auswertung des Erhebungsmaterials korrigieren zu können, hatten wir den Gesprächspartnern die Gelegenheit gegeben, die Gesprächsprotokolle noch einmal auf sachliche Richtigkeit zu überprüfen.

Phase 4: Bewertung der Ergebnisse

Die eigentliche Auswertung des Erhebungsmaterials unter Einbezug der Ergebnisse aus der Phase 1 erfolgte entlang eines differenzierten Auswertungsschemas in textanalytisch-interpretativer Weise.

Phase 5: Plausibilitätsprüfung zur Verstetigung des PROSPECT-Ansatzes in der Region Niederrhein, Einbindung laufender Diskussionen, Berichterstellung.

Im Anschluss an die Erhebungen wurden in unterschiedlichen Zusammenhängen die vorliegenden Befunde und die Überlegungen zur Auswertung zur kritischen Diskussion gestellt. In einem Gespräch mit dem PERMANENT-Team haben wir dazu die Sicht der PROSPECT-Kunden der Sicht der Projektakteure gegenübergestellt. Im Rahmen einer Sitzung der Arbeitsgruppe "Qualifizierung und Arbeitsmarkt" (Steuerungskreis) wurden die zentralen Auswertungsergebnisse präsentiert und diskutiert. Insbesondere ging es dabei um die Fragen, ob eine Verstetigung der PROSPECT-Arbeit nach Vorlage der Untersuchungsergebnisse in Frage kommt und von den PROSPECT-Kunden gewollt ist und welche Möglichkeiten der Institutionalisierung (Trägerschaft) und Finanzierung dafür vorgeschlagen werden können. Um weitere Optionen der Verstetigung und Finanzierung der PROSPECT-Arbeit auch im übergeordneten arbeitsmarktpolitischen Raum auszuloten, fand ein ergänzendes Gespräch dazu im Landesarbeitsamt NRW in Düsseldorf statt, wo zuvor das Thema PROSPECT bereits im Zusammenhang mit Gesprächen innerhalb des Bündnisses für Arbeit auf der Tagesordnung gestanden hatte.

Veröffentlichungen:

  • NAEVECKE, ST./STUHLDREIER, J.: Abschlussbericht zum Projekt "Verstetigung des PROSPECT-Ansatzes im Arbeitsamtsbezirk Wesel/Kleve", Duisburg 2001.
  • NAEVECKE, ST./STUHLDREIER, J.: Arbeitsmarktanalyse aus dem PROSPECT: Prognose-Modell harmonisiert Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt, in: FORUM Forschung 2001/2002: Forschungsaktivitäten im Spannungsfeld wissenschaftlicher Disziplinen, Forschungsmagazin der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Duisburg 2002, S. 51f.