Konzeptentwicklung zur Integration der Stillen Reserve in eine regionale arbeitsmarktpolitische Strategie


Projektinhalt:

Die "Stille Reserve" fand sowohl in den Arbeitsmarkttheorien als auch in der Arbeitsmarktpolitik in den vergangenen Jahrzehnten wenig Beachtung. Frauen in dieser "Stillen Reserve" wurden allerdings oftmals als "Verfügungsmasse" des Arbeitsmarktes gesehen, die je nach Konjunkturlage aktiviert wurde oder nicht. In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche, Frauen zu einer Rückkehr in den Beruf zu bewegen, wenn Arbeitskräfte gesucht wurden. In Zeiten angespannter Arbeitsmarktlagen wurde den Frauen nahe gelegt, ihre Erwerbstätigkeit aufzugeben und sich der Kindererziehung zu widmen. Eine aktive Auseinandersetzung mit dem Erwerbspersonenpotenzial in der "Stillen Reserve" fand jedoch kaum statt.

Vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Gesellschaft mit völlig neuen Verläufen von Lebens- und Erwerbsbiografien, die geprägt sind von Dis-Kontinuität, und verbunden mit der Diskussion über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie den zu erwartenden demografischen Veränderungen gewinnt das Thema Frauenerwerbsarbeit - und damit verbunden auch das Erwerbspersonenpotenzial der "Stillen Reserve" - zunehmend an Bedeutung.

Angesichts der traditionell geringen Frauenerwerbsquote und des mittelfristig zu erwartenden Fachkräftemangels in der Region Niederrhein sowie aufgrund der Tatsache, dass in gewissen Bereichen schon heute offene Stellen nicht mit geeigneten BewerberInnen aus dem Pool der registrierten Arbeitslosen besetzt werden können, gewinnt diese bisher aus arbeitsmarktpolitischer Sicht vernachlässigte Gruppe der so genannten "Stillen Reserve" zunehmend an Bedeutung. Um aber die Potenziale dieser Gruppe nutzen zu können und diese ggf. durch entsprechende Schulungen und Qualifizierungsmaßnahmen arbeitsmarktkompatibel zu machen, müssen sie identifiziert und arbeitsmarktpolitisch bewertet werden.

Die Arbeitsmarktkonferenz Niederrhein hat die Universität Duisburg-Essen beauftragt, eine Studie durchzuführen, um diese Potenziale aufzudecken und Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die die Erwerbschancen von Frauen verbessern.

Projektdauer: 01.08.2001 bis 31.03.2003

Projektträger: Arbeitsmarktkonferenz Niederrhein

Projektleiter: Prof. Dr. Rolf Dobischat

Projektmitarbeiterin: Beate Ludwig

Download:Projektbericht