Chancenzuweisung durch Ausbildung: 2. Phase der 4. Stufe des Längsschnittprojekts Chancen IV/2

Projekthintergrund:

Das Projekt wurde 1969/70 in der damaligen Forschungsstelle: Institut für Berufsforschung des Forschungsinstituts für Soziologie der Universität zu Köln (Prof. Dr. René König) – dem späteren ISO Institut zur Erforschung sozialer Chancen (Berufsforschungsinstitut) – als Längsschnitt durch den Bildungs- und Berufsweg einer Schülerkohorte (Viertklässler des Schuljahres 1970/71) konzipiert. Hauptfragestellung waren die sozialen und regional-infrastrukturellen Bedingungen (die „Chancenzuweisung“) der Teilhabe an Bildung und der Arbeitsweltintegration. Bisher wurden vier quantitative Erhebungen durchgeführt (s. Übersicht); die letzte als DFG-gefördertes Projekt mit dem Arbeitstitel „Kompetenzreproduktion im Lebenslauf“. Wesentliches Erkenntnisinteresse waren die Interventionen der Bildungsprozesse (in Schule, Berufausbildung und beruflicher Weiterbildung) in den Prozess der hypothetisch unterstellten sozial-hereditären Statuszuweisung.

Chancen I (N = 1.354): Übergang auf die weiterführende Schule 1971 (Erhebung 1971/72; ISO Köln)

Chancen II (N = 1.053): Sekundarstufe II, Schulentlassung und Übergang ins duale System oder erste Erwerbstätigkeit (Erhebung 1977/78, “1. Schwelle”; ISO Köln)

Chancen III (N = 885): Hochschule, Militärdienst, erste Berufs- oder weitere Erwerbstätigkeit (1980/81, “2. Schwelle”, ISO Köln)

Chancen IV/1 ( N = 666): Kompetenzreproduktion im Lebenslauf und intergenerative Weitergabe von Möglichkeitsräumen; Aktualisierung des quantitativen Längsschnitts: Erwerbs- und Qualifikationslebenslauf (2002/03; ISO Köln; Finanzierung DFG)

Die aktuelle Projektphase Chancen IV/2 verfolgt das Ziel der Aufbereitung des vorliegenden Datenmaterials für zukünftige Analysen im Bereich „Lernen im Lebenszyklus“. Dazu müssen zunächst die Datensätze der ersten drei Erhebungen in ein einheitliches Format gebracht werden und anschließend mit dem Verlaufsdatensatz der vierten Erhebung auf der Individualebene verknüpft werden. Da die Daten der vierten Erhebungswelle als Verlaufsdaten in Form von Lebensphasen vorliegen, muss darüber hinaus eine Vielzahl von wichtigen Variablen für zukünftige Analysen konstruiert werden. Der höchste formale Bildungsabschluss einer Person, der in den üblichen Querschnitten durch eine einfache Frage standardisiert erhoben wurde, muss beispielsweise erst aus einer (individuell variierenden) Vielzahl von Lebensphasen herausgefiltert werden, um für Analysen zugänglich zu sein. Die aufbereiteten Daten sollen über das Zentralarchiv für empirische Sozialforschung auch der scientific community für Sekundäranalysen zugänglich gemacht werden.

Projektdauer: 1.6.2006 – 31.12.2006

Projektträger: Institut für Berufs- und Weiterbildung im Fachbereich Bildungswissenschaften

Projektverantwortung: Prof. Dr. Rolf Dobischat

Projektbearbeitung und Kontakt:
Dr. Axel Bolder
Tel. 0203 379 1916
E-Mail axel.bolder@uni-due.de

Dr. Klaus Birkelbach
Tel. 0203 379 3959
E-Mail klaus.birkelbach@uni-due.de

Finanzierung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn