Prekäre Beschäftigung in der Weiterbildung

Kurzbeschreibung

Dem Lebenslangen Lernen im Allgemeinen und der Weiterbildung im Speziellen werden in der wissenschaftlichen und breiten Öffentlichkeit eine hohe Bedeutung und Notwendigkeit zugesprochen. Allerdings muss aus den bisher vorliegenden Studien konstatiert werden, dass die Beschäftigungsverhältnisse des Weiterbildungspersonals konträr zu den öffentlichen Bekundungen zur Relevanz der Weiterbildung stehen, da sie vielfach als prekär bezeichnet werden können und insofern eine Diskrepanz zwischen der verbalisierten und tatsächlichen Wertschätzung weiterbildnerischer Arbeit auszumachen ist. Der Forschungsstand zur Beschäftigungssituation des Weiterbildungsbildungspersonals liefert hierfür erste Anhaltspunkte. Die vorliegenden empirischen Befunde müssen allerdings insgesamt als fragmentarisch und für den gesamten Weiterbildungssektor als nicht repräsentativ bezeichnet werden.

In Vorbereitung einer repräsentativen Studie zum Weiterbildungspersonal im Hinblick auf die Existenz prekärer Beschäftigung werden auf Basis von qualitativen leitfadengestützten Interviews mit Beschäftigten in der Weiterbildung relevante Untersuchungsdimensionen diagnostiziert sowie unterschiedliche, bislang gegebenenfalls noch nicht in Betracht gezogene Aspekte ermittelt, die für die Beschäftigungsbedingungen konstitutiv sind. Die Vorstudie soll der Präzisierung einer quantitativen Erhebungsinstrumentes dienen.

Im Rahmen der qualitativen Interviews sind insbesondere die Korrelationen zwischen den arbeitsvertraglichen Grundlagen und dem Einkommen, dem Sozialversicherungsschutz (Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) respektive diesbezüglicher finanzieller Verbindlichkeiten, der Beschäftigungsstabilität und dem –umfang, der individuellen Lebenssituation (z.B. Familienstand) sowie dem Weiterbildungsverhalten zu untersuchen.

Die qualitativen Interviews werden mit Weiterbildungsbeschäftigten durchgeführt, die in den verschiedenen Angebotssegmenten des Weiterbildungsmarkts tätig sind, wobei unterschiedliche Statusgruppen in haupt- oder nebenberuflicher Tätigkeit, in unterschiedlichen vertraglichen Beschäftigungsformen, mit unterschiedlichen Arbeit- bzw. Auftraggebern und mit verschiedenen Funktions- und Aufgabenschwerpunkten einbezogen werden.

Projektlaufzeit: März 2009 - Juni 2009

Projektleitung: Prof. Dr. Rolf Dobischat

Projektbearbeitung: Marcel Fischell, Anna Rosendahl, Maike Kastrup, Evelyn Czarzbon

Auftraggeber/Finanzierung: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (Max-Träger-Stiftung)