Die vorgeschlagene IMPRS-SusMet wird sich mit grundlegenden Fragen auf dem neu entstehenden Gebiet der nachhaltigen Metallurgie befassen und diese beantworten. Die Metallurgie ist eine der wichtigsten Grundlagen der modernen Gesellschaft und hat die Menschheit seit mehr als fünf Jahrtausenden, seit Beginn der Bronzezeit, mit Werkstoffen, Werkzeugen und dem damit verbundenen Fortschritt versorgt. In der Vergangenheit war die Forschung in der Metallurgie hauptsächlich darauf ausgerichtet, neue Legierungen zu erfinden, die mechanischen Eigenschaften durch Gefügeanpassung zu verbessern und die Kosten zu senken. Die riesige Jahresproduktion von heute etwa 2 Milliarden Tonnen metallischer Werkstoffe ist nicht nur eine technische Erfolgsgeschichte, sondern auch die größte einzelne industrielle Umweltbelastung unserer Generation geworden. Die gegenwärtigen großen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Energie, Verkehr, Gesundheit und Umweltverschmutzung erfordern daher grundlegende und bahnbrechende Innovationen auf dem Gebiet der Metallurgie. Schlüsselthemen, die in diesem Zusammenhang angegangen werden müssen, sind (i) die Primärsynthese, die z. B. bei Stählen eine der größten globalen Quellen für Treibhausgasemissionen ist, (ii) die Sekundärsynthese (Recycling), (iii) die Verlängerung der Betriebs- und Nutzungsdauer und damit zusammenhängend (iv) die Verhinderung und Verringerung umweltbedingter Schädigungen (z. B. Korrosion). Diese Herausforderungen betreffen nicht nur Massenprodukte wie Stahl und Aluminium, sondern auch seltene Materialien wie Kupfer und Lithium sowie Kobalt und seltene Erden.