Tagung: Gender als Indikator für gute Lehre 2008
Großen Anklang fand die am 24.10.2008 vom Zentrum für Hochschul- und Qualitätsentwicklung (ZfH) veranstaltete Tagung „Gender als Indikator guter Lehre“ am Campus Duisburg. Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum diskutierten Anforderungen guter Lehre für das Gender Mainstreaming in der Hochschulentwicklung.
Neben dem „Blick für das Ganze“ – gleichstellungsorientierte Konzepte für Lehren und Lernen an Universitäten und Fachhochschulen – standen Ergebnisse aus der Praxis im Vordergrund:
Gender & Diversity Konzepte der Exzellenzuniversitäten RWTH Aachen...
An der RWTH Aachen wird Diversity Management verstanden als die Gesamtheit aller Maßnahmen, die dazu führen, dass Unterschiedlichkeit anerkannt, wertgeschätzt und als positiver Beitrag zum Erfolg der RWTH Aachen genutzt wird.
Dr. Carmen Leicht-Scholten stellte das Gesamtkonzept und die Stabsstelle Integration Team - Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD) vor. Hier geht es zur Präsentation (pdf, 114 KB).
... und TU München
Die Strategie "Gender Mainstreaming" wird zunehmend zum integralen Bestandteil verschiedener Institutionen, Einrichtungen und Fachbereichen der TUM im Rahmen der Exzellenzinitiative. Anna Buschmeyer stellt in ihrem Vortrag die einzelnen Gebiete vor. Zum Vortrag bitte hier klicken.
... und Leuphana Universität Lüneburg: Integratives Gendering in Curriculum und in der Hochschuldidaktik
Im Jahr 2005 fusionierten die Universitäten Lüneburg und die Fachhochschule Nordostniedersachsen zur Leuphana Universität Lüneburg. Die Studienstruktur wurde grundlegend reformiert. Dr. Bettina Jansen-Schulz und Dr. Kathrin van Riesen zeigten in ihrem Vortrag auf, wie im Rahmen der Neuorientierung in der Hochschulentwicklung Gender- und Diversity als integraler Bestandteil der Curriculumsentwicklung und Hochschuldidaktik implementiert wurden. Hier geht es zum Vortrag über das Konzept des "integrativen Genderings"...
Einblicke in die Praxis: Genderdifferenzierte Ergebnisse aus der Lehr- und Lernforschung
Beobachtungen aus dem Lehralltag belegen, dass sich ein genaues Hinschauen auf die Interaktionen zwischen Studierenden untereinander und Lehrenden lohnt. Von gendergerechten Konzepten und genderkompetenten Akteuren, so das Ergebnis der Tagung, profitieren nicht nur die Studierenden, sondern auch die Hochschulen: Die Studienzufriedenheit steigt und die Drop-Out-Quoten fallen geringer aus. Anknüpfungspotentiale für die Hochschulentwicklung – Forschungsergebnisse aus den verschiedenen Disziplinen und vielfältige Erfahrungen aus der Lehr- und Gleichstellungspraxis – sind vorhanden, um die Qualität von Lehre und Studium zu verbessern.
Fachkultur macht Unterschiede? Gender & Diversity in der ingenieurwissenschaftlichen Lehre - TU Dortmund
Die vorgestellten Ergebnisse eines Forschungsprojektes an der TU Dortmund belegen am Beispiel der Ingenieurwissenschaften die Bedeutung der unterschiedlichen Fachkulturen für die Gestaltung geschlechtergerechter Studiengänge und der Lehre. Die Vorstellungen von Lehrenden vom „idealen Studierenden“ führen, so eines der Ergebnisse des Projektes, zu einer sozialen Selektion und Ausgrenzung von Studierenden. Die Studentinnen bewerteten insgesamt den Einstieg in ihr Studium schlechter als die Studenten. Mehr Informationen zum Forschungsprojekt erhalten Sie hier (pdf, 113 KB).
Genderkompetenz im Lehralltag: Hochschuldidaktische Konzepte für Gender und Diversity im Interaktionsraum Lehren und Lernen
Gender in die Curricula
Wie die Genderforschung in die Curricula nicht nur der geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fächer gelangen kann und welche Lehrinhalte und Vermittlungsformen hierzu von Bedeutung sind, erläuterte Dr. Beate Kortendiek anhand der vom Netzwerk Frauenforschung durchgeführten Studie „Gender-Aspekte bei der Einführung und Akkreditierung gestufter Studiengänge“. Virtuelles Aushängeschild des Netzwerkes ist die Datenbank „Gender in gestufte Studiengänge“. Zum Vortrag bitte hier (pdf, 141 KB) klicken.
Hochschuldidaktische Beobachtungen unter Gender-Aspekten am Beispiel eines Computerlabors MEDIENINFORMATIK
Die Ergebnisse einer gendersensiblen hochschuldidaktischen Beobachtung einer Übung in einem Computerlabor in der Medieninformatik an der FH Gießen-Friedberg wurden von Prof. Dr. Dieter Baums, Dr. Bettina Jansen-Schulz und Silke Bock präsentiert. Die Beobachtungen zeigen Veränderungsprozesse zur Verbesserung der Lehre und der Lehrbedingungen auf. Die komplexen Ergebnisse der Lehr-Lern-Interaktionen
finden Sie hier (pdf, 720 KB)
Pädagogische Biographiearbeit als Medium zur Förderung von Genderkompetenz bei Studierenden
Wie die pädagogische Biographiearbeit als Medium zur Förderung von Genderkompetenz bei Studierenden genutzt werden kann, demonstriert ein Lehrprojekt, dass von Prof. Dr. Anne Schlüter und Nicole Justen im Fachgebiet Erwachsenenbildung an der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wurde. Viele Studierende haben eine vorurteilsbelastete bzw. negative Einstellung zum Genderthema. Diese sollte, so ein Ergebniss des Projektes, zugelassen und thematisiert werden. Hier geht es zum Vortrag.
Veranstalterinnen
Die Tagung wurde organisiert vom Kompetenzbereich Studium und Lehre des Zentrums für Hochschul- und Qualitätsentwicklung, begleitet von Dr. Lisa Mense, Büro der Gleichstellungsbeauftragten. Die Veranstaltung ist Baustein des Projektes "Mit Gender Mainstreaming Lehre und Studium kompetent entwickeln".
Der Expert/inn/enkreis: Genderkompetenz in Studium und Lehre - ebenfalls Bestandteil des Projektes - wirkte an der inhaltlichen Vorbereitung der Tagung mit. Der Kreis ist eine bundesweite Arbeitsgruppe aus Hochschuldidaktiker/innen, Lehrenden und Studiengangsentwickler/innen.
Zum Projektposter bitte hier klicken.