Alphabetische Bibliographie pädagogischer Herbartianismus

Rotraud Coriand / Katja Grundig de Vazquez / Kathrin Henkel / Gabriele Böhme (unter Mitarbeit von Kathrin Hubrich und Cornelia Weck)

Stand: 07.09.2011

Zur Bibliographie und ihrer Entstehung   

Die Bibliographie zur pädagogischen Strömung des Herbartianismus ist ein Ergebnis der Forschungen innerhalb des DFG-Projektes „Bio-doxographisches Korpus pädagogischer Herbartianismus“. Ziel ist es, eine möglichst umfassende Darstellung herbartianischer Publikationen zu bieten. Dabei kann die Bibliographie jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, unter anderem auch deshalb nicht, weil dem pädagogischen Herbartianismus keine klar umrissene Menge an Publikationen zugeordnet werden kann. Von daher muss sie als Arbeitsbibliographie angesehen werden, die durch die Möglichkeit der permanenten Erweiterung zwar nie komplett, aber immer so vollständig wie möglich sein kann.

Um die Erfassung zumindest der als sicher geltenden und wichtigsten Publikationen des Herbartianismus zu gewährleisten, wurden der Auswahl der Einträge folgende drei Kriterien zugrunde gelegt:

 

1. Die Bibliographie soll die Veröffentlichungen des Personenkreises umfassen, der aus dem inneren Zirkel der Herbartianer selbst definiert wurde.

Dazu wurden folgende Bibliographien zum Herbartianismus, die die Herbartianer selbst verfassten, zusammengeführt und alphabetisch (die Autoren betreffend) geordnet:

Allihn, F. H.: Über Leben und Schriften Herbarts und die Literatur seiner Schüler. In: Zeitschrift für exacte Philosophie 1 (1861), S. 44-98.

Bliedner, A.: Karl Volkmar Stoy und das Pädagogische Universitätsseminar. Leipzig 1897.

Rude, A.: Die Literatur der Philosophie Herbarts und seiner Schule. In:Rein, W. (Hrsg.): Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik. Bd. 3.Langensalza 1897, S. 486-600. [Auch als Separatdruck: Herbart und die Herbartianer. Ein Beitrag zur Geschichte der Philosophie und Pädagogik.Sonderabdruck aus dem Encyklopädischen Handbuch der Pädagogik von W.Rein in Jena. Zusammengestellt aus den Arbeiten von Thilo, Flügel,Rein, Rude. Langensalza 1897.]

Rude, A.: Die Herbartianische Pädagogik in der Litteratur. Erste Ergänzung der Herbart-Bibliographie.In: Pädagogische Studien 21 (1900), S. 51-70, 136-155.

Ziegler,C.: Literatur der Pädagogik Herbarts und seiner Schule. In: Rein, W.(Hrsg.): Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik. Bd. 4. 2. Auflage,Langensalza 1906, S. 264-278.

Zimmer, H.: Führer durch die deutsche Herbart-Literatur. Langensalza 1910.

 

Die so entstandene alphabetische Bibliographie gibt einen Überblick, wer im weitesten Sinne zur pädagogischen Schule Herbarts gezählt werden kann. Aus der nun ersichtlichen Publikationsstärke, aber auch aus dem Bekanntheitsgrad von Personen, wurde auf nachstehende 40 Autoren geschlossen, die als schreibender Kern der pädagogischen Schule gelten können:

Karl Andreae, Ludwig Friedrich Georg Ballauf, Ernst Barth, Friedrich Bartholomäi, Otto Wilhelm Beyer, Arno Bliedner,Heinrich Gustav Brzoska, Paul Conrad, Friedrich Wilhelm Dörpfeld,Franz Exner, Otto Flügel, Otto Frick, Gustav Fröhlich, B. Freund, Hermann Grabs, J. L. Jetter, Karl Just, Hermann Kern, Karl Kehrbach,Theodor Klähr, Friedrich Krönlein, Gustav Adolf Lindner , Bruno Maennel, Karl Eduard Mager, Friedrich Mann, Eduard Morres, Wilhelm Rein, Hermann Rolle, Adolf Rude, Ernst von Sallwürk, Karl Volkmar Stoy, Ludwig Strümpell, Ernst Thrändorf, Johannes Trüper, Theodor Vogt,Theodor Waitz, Georg Weiss, Theodor Wiget, Otto Willmann & Tuiskon Ziller.

 

 

2. Die Bibliographie soll bezüglich der 40 ausgewählten publikationsstarken bzw. prominenten Herbartianern die bereits zugänglichen Bibliografien berücksichtigen.

Dabei wurde sich auf die hier aufgeführten, bereits verfügbaren personenbezogenen Bibliographien gestützt:

Gesamtbibliographien:
Schmitz, J. N.: Herbart-Bibliographie 1842-1963. Weinheim 1964.
Koschnitzke, R.: Herbart und Herbartschule. Aalen 1988, S. 104-132.

Zu Dörpfeld:
Goebel, K.: Biobibliographie Friedrich Wilhelm Dörpfeld. Wuppertal 1975.

Zu Mager:
Kronen, H. (Hrsg.) Karl Wilhelm Eduard Mager .Gesammelte Werke. Band 10. Baltmannsweiler 1991, S. 273-288.

Zu Rein:
Pohl, H.-E.: Die Pädagogik Wilhelm Reins. Bad Heilbrunn 1972, S. 311-318.
Wittenbuch, W.: Die Pädagogik Wilhelm Reins. Ratingen 1972, S. 602-606.

Zu von Sallwürk:
Henkel, K.: Zur Pädagogik Ernst von Sallwürks im Kontext der pädagogischen Zeitgeschichte. Unveröffentlichte Magisterarbeit. Jena 2001.

Zu Stoy:
Coriand, R.: Das Schrifttum Karl Volkmar Stoys. Eine chronologische und systematische Bibliographie mit Kommentar. Weinheim 1999.

Zu Willmann:
Otto Willmann. Sämtliche Werke. Herausgegeben von Heinrich Bitterlich-Willmann. Aalen 1968-1988. [Die Vervollständigung der Bibliographie auf Grundlage dieser Bände ist in Arbeit.]

 

 

3.Die Bibliographie soll möglichst alle Veröffentlichungen der 40 ausgewählten Herbartianer in den wichtigsten Zeitschriften des pädagogischen Herbartianismus enthalten.

Dem gemäß wurde in nachstehenden Zeitschriften nach Veröffentlichungen der ausgewählten Herbartianer recherchiert und auf diese Weise die Bibliographie weiter vervollständigt:

Allgemeine Schul-Zeitung (1870-1881), Aus dem pädagogischen Universitätsseminar (1888-1918), Blätter für Knabenhandarbeit (1886-1910), Centralbibliothek für Literatur (1838-1839), Der Schulfreund (1894-1920), Deutsche Blätter für erziehenden Unterricht (1874-1925), Erziehungsschule (1880-1887), Evangelisches Schulblatt (1861-1913), Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik (1869-1917), Monatsblätter für wissenschaftliche Pädagogik (1865), Pädagogische Blätter (1853-1856), Pädagogische Revue (1840-1858), Pädagogisches Archiv (1859-1914), Pädagogische Studien (1875-1926), Pädagogisches Korrespondenzblatt (1881-1882), Praxis der Erziehungsschule (1887-1905), Vierteljahresschrift für philosophische Pädagogik (1917-1927), Zeitschrift für exacte Philosophie (1861-1896), Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik (1894-1914), Lehrproben und Lehrgänge(1885-1926).

 

Die alphabetische Bibliographie umfasst derzeit 7000 Einträge. Die Arbeiten jedes Autors sind chronologisch geordnet, wobei die Herausgaben jeweils nach den Monografien und Aufsätzen aufgeführt sind.  

34 der 40 namentlich erwähnten Herbartianer (außer Freund, Grabs, Kern, Klähr, Rolle und Rude --> folgen!) haben einen Link erhalten, über den Daten zu Leben und Werk - je nach Forschungslage unterschiedlich ausführlich - als PDF-Datei abrufbar sind. In die Tiefe gehende Analysen und Erörterungen zu den von einzelnen Herbartianern vertretenen Theorien bleiben gründlichen Einzelforschungen vorbehalten.

Die Schreibung folgt der Originalschreibweise; ist jedoch die ursprüngliche Schreibweise nicht mehr nachvollziehbar, erfolgt die Schreibung nach den Regeln der neuen Rechtschreibung. Die Namen der Autoren sind so vollständig wie möglich angegeben. Sie wurden vereinheitlicht, wenn in den Quellen unterschiedliche Schreibweisen vorkommen. Das betrifft folgende Autoren:

 Varianten  Vereinheitlichung
 Andreae/Andreä, Carl/Karl  Andreae, Karl
 Baer/Bär, Adolf  Bär, Adolf
 Ballauf/Ballauff, Ludwig/Friedrich  Ballauf, Ludwig Friedrich Georg
 Felsch, Carl/Karl  Felsch, Carl
 Kuhn, Carl/Karl  Kuhn, Karl
 Stoy, Carl/Karl Volkmar  Stoy, Karl Volkmar
 Weiss/Weiß, Georg  Weiß, Georg