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November 2022Kompromisse im Mittelalter: Erkundungen eines vernachlässigten Themas

Workshop „Mittelalter und Kompromiss“ – Teil I

Am 25. November 2022 fand der erste einer losen Reihe von Zoom-Workshops zu Kompromissen im Mittelalter statt. Organisiert worden ist die Veranstaltung von Jan-Hendryk de Boer (Duisburg-Essen), Jessika Nowak (Wuppertal) und Shigeto Kikushi (Tokio) in Kooperation mit dem Forschungsverbund „Kulturen des Kompromisses“. Ziel war es, das bislang vernachlässigte Thema der Rolle von Kompromissen aus verschiedenen Perspektiven zu erhellen.

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© Privat/Akiko Takeyama

November 2022„Wie lassen sich Kompromisse interkulturell vergleichen?“

Der Kompromiss in Japan: Überlegungen zu Vergleichsperspektiven

Im Vortrag am 24. November 2023 von Julia Mariko Jacoby geht es vor allem um die Frage: Welche Vergleichsparameter es braucht, um den Kompromiss in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen gewinnbringend herausarbeiten zu können? Eine erste Annährung erfolgt über japanische Begriffe, die Rückschlüsse auf ein japanisches Verständnis von Kompromiss zulassen.

© Kompromisskulturen

November 2022Ankündigung: Workshop-Reihe - Kompromisse im Mittelalter I

Die erste Sitzung der Workshop-Reihe wurde verschoben und findet nun am 25.11.2022 (9-13 Uhr) via Zoom statt.

Zur Erkundung des Kompromisses im Mittelalter laden Dr. Jan-Hendryk de Boer (Universität Duisburg-Essen), Dr. Jessika Nowak (Bergische Universität Wuppertal) und Prof. Dr. Shigeto Kikuchi (Tokio/Freie Universität Berlin) alle Interessierten herzlich ein.

Im Rahmen einer digitalen Workshop-Reihe geht es zunächst darum, anhand konkreter Fallbeispiele zu eruieren, welche Rolle Kompromisse in mittelalterlichen Gesellschaften gespielt habe.
Thematisch wird das bislang kaum erforschte Thema von der politischen Geschichte, den Gelehrtenkulturen, Ressourcenkulturen oder den in der Literatur dargestellten Kompromissen präsentiert und diskutiert.

Das Programm finden Sie als PDF hier.

Nach dem Auftakt wird die Reihe am 3.2.2023 fortgesetzt.

© Kompromisskulturen

Juli 2022Lab zum Kompromiss als Konfliktregelungsmodus

Heute kamen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster zusammen, um sich über eine Arbeitsdefinition zum Kompromiss und die interdisziplinär ausgerichtete Zusammenarbeit auszutauschen.
In einem ersten Beitrag „Kompromiss, Konsens, Deal – ein Definitionsversuch“ (Prof. Dr. Ulrich Willems, WWU/Post-Doc-Kollektiv) ging es um Subformen des Kompromisses und definitorischen Grundlagen aus politikwissenschaftlicher Perspektive.
Diese wurden visuell durch Grafiken zu „Formen des Aushandelns in Gegenwartsgesellschaften" (Prof. Dr. Rolf Parr, UDE) ergänzt und boten einerseits einen Überblick über die Charakteristika der jeweiligen Form des Aushandelns und andererseits eine Darstellung über Verhandlungsstufen im Verfahren selbst, in der neben der Theorie auch die Praxis systematisch integriert wurde.

 Weitere Details zur Veranstaltung

Es folgte „Der Begriff Kompromiss – Rechtswissenschaft“ (Prof. Dr. Thomas Gutmann, WWU). Insbesondere Aspekte wie die Kompromissfindung innerhalb der Gerichte und Kompromisspraktiken boten hierzu eine Grundlage für weitere Diskussionen.

Weiter ging es schließlich mit dem Thema „Kompromisse innerhalb der normativen politischen Philosophie“ (Prof. Dr. Corinna Miet/Thorben Knobloch, RUB) mit welchem vor allem Gründe und moralische Bedingungen für Kompromisse in den Mittelpunkt der Diskussionen rückten.

Mit einem Blick auf den „Stand und Perspektiven der Forschung zum Kompromiss in der Kommunikationswissenschaft“ (Prof. Dr. Julia Metag, WWU) wurden vor allem erörtert, wie öffentliche Debatten und journalistische Diskussionen selbst zur Kompromissfindung beitragen und wie darüber berichtet wird.
Daran anschließende Überlegungen zum Framing und Narrativen wurden durch den Beitrag „Compromise and Conflikt Narratives: Literary Studies interdisciplinary Research on Compromise” (Prof. Dr. Jens-Martin Gurr, UDE) inhaltlich weitergeführt und  ergänzt.

Im abschließenden Beitrag „Kompromisse in der Geschichtswissenschaft“ (Dr. Jan-Hendryk de Boer, UDE) ging es vor allem um die Begriffsgeschichte und im Besonderen um Schiedsverfahren.

© Suhrkamp Verlag

Juni 2022Gelungene Auftaktveranstaltung

„Ohne Kompromisse kommt man nicht weiter“

Forschungsverbund lädt zur Auftaktveranstaltung des gemeinsamen Projektes „Kulturen des Kompromisses“

Sind Kompromisse als Konfliktregelungsstrategie unabdingbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Sind sie, vielfach als zweitbeste Lösung geschmäht, vielleicht sogar die „beste aller Lösungen“ in der konkreten Situation? Welche Voraussetzungen und Bedingungen ermöglichen Kompromisse in Vergangenheit und Gegenwart unterschiedlicher Kulturen?

Über diese Fragen diskutierten WissenschaftlerInnen, Projektförderer und Interessierte auf der öffentlichen Auftaktveranstaltung des Forschungsprojektes „Kulturen des Kompromisses“.

Das Verbundprojekt der Universitäten Duisburg-Essen, Münster und Bochum wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft im Rahmen der neuen Förderlinie „Profilbildung 2020 NRW“ gefördert. Zahlreiche Personen unterstützten die Antragstellung, betonte Frau Professorin Ute Schneider, Sprecherin des Forschungsverbundes und Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Duisburg-Essen. Ziel ist es nun „gemeinsam ein theoretisches und wissenschaftliches Fundament zu erarbeiten, um im Epochen- und Kulturvergleich die bisher in der Forschung vernachlässigten Fragen nach der Fähigkeit und Bereitschaft zum Kompromiss und ihren Voraussetzungen zu beantworten“. Teil des Vorhabens ist nicht allein der Erwerb von Reflexions- und Handlungswissen, sondern auch ein CitizenScience-Projekt, um mit der Öffentlichkeit in einen produktiven Dialog zu treten.

 Weitere Details zur Veranstaltung

„Das Thema ist gesellschaftlich und politisch hochrelevant“ – Grußworte zum Auftakt

In ihren Grußworten betonten die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, der Prorektor für Internationales und Transfer der Universität Münster, Prof. Dr. Michael Quante, und die Prorektorin für Diversität, Inklusion und Talententwicklung an der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Isolde Karle die Relevanz des Themas und zeigten sich erstaunt über das Forschungsdesiderat. Herr Thorsten Menne, Leitender Ministerialrat im MKW NRW, Düsseldorf, verdeutlichte in seinem Grußwort schließlich noch einmal, wie kompetitiv der Wettbewerb in der „Profilbildung NRW 2020“ und die Auswahl der Anträge war. Mit einem themenoffenen Format sollte „Raum für vielversprechende Ansätze aus der Wissenschaft“ gegeben werden. Dies sei mit dem Projekt „Kulturen des Kompromisses“ gelungen, denn es biete eine Profilbildung mit hoher Nachhaltigkeitsperspektive – von Seiten des Ministeriums schaue man nun sehr gespannt und erwartungsvoll auf die weitere Entwicklung.

Abendvortrag: Juristische Abwägungsprozesse zur Verhältnismäßigkeit als Kompromisslösung

Professor Ulrich Willems, der zweite Sprecher des Forschungsverbundes und Professor für Politische Theorie mit dem Schwerpunkt Politik und Religion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, begrüßte Frau Prof. Dr. Veronique Zanetti zum Abendvortrag (hier link zum Vortrag). Er betonte, dass sich „Monografien und Sammelbände zu diesem Gegenstand an drei Händen abzählen lassen“ und dass die kürzlich von Frau Zanetti veröffentlichte Monografie über ihr von der VW-Stiftung gefördertes Projekt zu den “Spielarten des Kompromisses“ einen wichtigen Ausgangspunkt für den Forschungsverbund biete.

​In ihrem Abendvortrag beleuchtete Frau Zanetti, Lehrstuhlinhaberin für politische Philosophie an der Universität Bielefeld, Facetten des Kompromisses und die Logiken seiner Geltung im Verfassungsrecht und der Theorie des gerechten Krieges.

Von der Theorie eines „gerechten Krieges“ zur Praxis juristischen Abwägens und Entscheidens

In der anschließend, von Dr. Natalie Powroznik, Leiterin des Wissenschaftsmanagements und der Kommunikation im Verbundprojekt, moderierten Podiumsdiskussion, thematisierten Dr. Jan-Hendryk de Boer und Dr. Manon Westphal, beide im Rahmen des Projektes geförderte WissenschaftlerInnen, im Gespräch mit Frau Zanetti das Verhältnis von Begriffen und Handlungen und die Relevanz unterschiedlicher Gründe für Kompromisse.

„Wer schließt eigentlich Kompromisse?“ – Fallbeobachtungen des politischen und gesellschaftlichen Alltags bei Kompromissen

Professor Constantin Goschler, der dritte Sprecher des Forschungsverbundes und Professor für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, leitete schließlich zur Publikumsdiskussion über. Im Mittelpunkt standen Fragen der Rechtfertigung von Kompromissen und ihrer zeitlichen und kulturellen Kontexte.

Abschließend betonte Frau Zanetti: „Es braucht nun Analysen zu konkreten Situationen, um die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen“.

June Heilig & Ensemble begleitete die Veranstaltung musikalisch, die mit anregenden Gesprächen über Kompromisse in Vergangenheit und Gegenwart ihren Abschluss fand.

Impressionen der Auftaktveranstaltung

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© Kompromisskulturen

Juni 2022Feierliche Auftaktveranstaltung

Ohne Kompromisse kann keine Gesellschaft funktionieren. Was ist nötig, damit jede Seite einer zweitbesten Lösung zustimmt und zufrieden ist? Wann haben Zugeständnisse Grenzen? Die „Kulturen des Kompromisses“ erforscht ein neuer Verbund unter der Leitung der UDE. Am 2. Juni treffen sich die beteiligten Wissenschaftler:innen zur Auftaktveranstaltung. Beginn ist um 18 Uhr im Essener Glaspavillon.

Für den Abendvortrag konnte die Bielefelder Philosophieprofessorin Véronique Zanetti gewonnen werden. Sie spricht über „Abwägung, Verhältnismäßigkeit und Kompromiss am Beispiel des gerechten Kriegs“. An die 70 Teilnehmenden werden erwartet. Anmeldung sind bis 31. Mai möglich unter kompromisskulturen@uni-due.de.

© Freerange Stock

Juli 2022Radiobeitrag

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung führte unser Teammitglied Stefanie Segieth für das CampusFM Radio der Universität Duisburg-Essen Interviews mit beteiligten Personal Investigators und WissenschaftlerInnen.

Zum Radiobeitrag

SoSe 2022Veranstaltungen im Sommersemester 2022

Der Forschungsverbund veranstaltet im Projektverlauf ein begleitendes Kolloquium. Im Kolloquium werden neben theoretischen Grundlagen auch immer wieder Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte geliefert. Wir freuen uns im Sommersemester auf interessante Vorträge und spannende Diskussionen.

Den gesamten Plan für das Kolloquium im Sommersemester 2022 können Sie hier einsehen.

Neben dem Kolloquium bietet Prof. Dr. Constantin Goschler an der Ruhr-Universität Bochum eine erste Lehrveranstaltung im Rahmen des Forschungsverbundes an. Weitere Informationen hierzu finden Sie bei unseren Lehrveranstaltungen hier.

© Privat

März 2022Interview mit Prof. Dr. Ulrich Willems

Prof. Dr. Ulrich Willems von der Westfälischen-Wilhelms-Universität-Münster, sprach mit Liane Unteregger von der Zeitschrift sprich! über Kompromisse. Unter der leitenden Frage, was einen guten Kompromiss ausmacht und wo er an seine Grenzen stößt erklärt Ulrich Willems, dass Kompromisse je nach Kultur und Epoche sehr unterschiedlich wahrgenommen werden.

Das ganze Interview ist kostenlos verfügbar.

 

Lesen Sie das ganze Interview hier