Dissertation Preusche
Dissertation Zuzanna Preusche
Die Arbeit fokussiert das in Deutschland bislang selten empirisch betrachtete Konstrukt School Engagement im Kontext von Migration und Bildungsgerechtigkeit. Das Erkenntnisinteresse liegt hierbei vornehmlich in der theoriegeleiteten empirischen, explorativen Ergründung relevanter Ressourcen und Risiken für das schul- und unterrichtsbezogene emotionale, kognitive und verhaltensbezogene Engagement von Schüler:innen mit Migrationshintergrund bzw. plurikultureller Identifikation der 7. Jahrgangsstufe in Deutschland. Die publikationsorientierte Arbeit inkludiert drei einzelne Manuskripte (1) „Does a Strong Bicultural Identity Matter for Emotional, Cognitive, and Behavioral Engagement?“, (2) „Die Relevanz von instruktionsbasierter und emotionaler Unterstützung von Lehrkräften, Eltern und Peers für das schulische Engagement von pluri- und monokulturell identifizierten Schüler:innen“ und (3) „Students’ expectation of rejection by teachers and its relation to their school engagement“. Diese drei Artikel sowie weitere bereits publizierte Arbeiten, welche die Autorin in Koautorenschaft geschrieben hat, adressieren das Erkenntnisinteresse auf unterschiedliche Weise (vgl. Civitillo et al., 2021; Göbel & Preusche, 2019; Preusche & Göbel, 2021; Göbel & Preusche, 2022; Oleschko & Lewandowska, 2016; Oleschko & Lewandowska, 2017). Im ersten Artikel (1) wird die bikulturelle Orientierung der Schüler:innen und ihr Zusammenhang zum schulischen Engagement betrachtet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine stärkere ethnische und nationale Identität für alle Dimensionen des schulischen Engagements von Vorteil zu sein scheint. Der zweite Artikel (2) betrachtet, welche Unterstützungsarten, das heißt eine eher instruktionsbasierte oder eine eher emotionale Unterstützung, von den Lehrkräften und Eltern der Schüler:innen das emotionale, kognitive und verhaltensbezogene schul- und unterrichtsbezogene Engagement von pluri- und monokulturell identifizierten Schüler:innen erklären können. Die Mehrebenenanalysen zeigen, dass für alle Schüler:innen sowohl die Lehrpersonen als auch die Eltern für die drei Engagementdimensionen relevant sind. Der dritte Artikel (3) adressiert die Zurückweisung, welche Schüler:innen aufgrund ihrer Herkunft von Lehrkräften erwarten. Es zeigt sich, dass das emotionale und das verhaltensbezogene schulische Engagement sowie die Schulnoten der Schüler:innen negativ mit ihrer Zurückweisungserwartung zusammenhängen. Ferner berichten die Schüler:innen, welche Zurückweisung erwarten, von einem geringeren Selbstwertgefühl und einem geringeren akademischen Selbstkonzept. Mit der Arbeit werden der aktuelle Kenntnisstand zum Thema School Engagement theoretisch interdisziplinär diskutiert und reflektiert, die empirische Befundlage im deutschsprachigen Raum erweitert und weitere Forschungsfragen, welche aus den Analysen resultierenden, formuliert.