Zeitraum

2018–2022

Förderung

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Die Forschungsgruppe Scripts for Postindustrial Urban Futures: American Models, Transatlantic Interventions (kurz: City Scripts) erforscht die imaginativen Strategien und narrativen Szenarien, mit denen die Zentren der alten Industrien (Stahl, Kohle und Auto) in den USA und Deutschland Wege in ihre Zukunft schmieden. Gefördert von der Volkswagen Stiftung für vier Jahre mit einem Budget von 1,7 Millionen, ist City Scripts ein Gemeinschaftsprojekt der Amerikanistik der Universitätsallianz Ruhr (Duisburg-Essen, Bochum, Dortmund). Die Forschungsgruppe wird von unserer Sprecherin Prof. Dr. Barbara Buchenau geleitet.

Von 2018 bis 2022 führen sieben Doktorand*innen und ein Postdoc detaillierte Studien zu drei prominenten Konzepten der Stadtplanung (Nachhaltigkeit, Inklusion und Kreativität) durch. Gegenstand ihrer Forschung werden zeitgenössische Paradigmen, Selbstbeschreibungsprozesse und Handlungsstrategien – kurz: Skripte – für die Konstruktion ökologisch nachhaltiger, kreativer, aber auch sozial und kulturell inklusiver Zukünfte für postindustrielle Städte sein. Im Rahmen des innovativen Forschungs- und Didaktikkonzepts von City Scripts arbeiten die Forscher mit zivilgesellschaftlichen und industriellen Partnern aus der städtischen Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen. Ihre Projekte stützen sich auf akademische Forschung, Feldforschung und aktive Zusammenarbeit mit den jeweiligen Partnern. Dabei gehen die Projekte über das akademische Feld der Amerikastudien hinaus und beziehen Ansätze aus den Kulturwissenschaften, der Geschichte und den Medienwissenschaften mit ein.

Die Forschungsgruppe geht von einem Verständnis des häufig skriptartigen Charakters urbaner Transformationen als abhängig von narrativen Akten, generischen Formeln, medialen Formen und Strukturen, Gedankenfiguren sowie kognitiven Modellen aus. Da diese urbanen Transformationen in die Kernkompetenzen der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft sowie der historischen Forschung hineinspielen, bedürfen sie der anhaltenden disziplinären Aufmerksamkeit der Amerikanistik. Die US-amerikanischen Modelle sind für diese Urbanisierungsprozesse nach wie vor wegweisend, sei es als Blaupause oder als Sinnbild für zu befürchtende Entwicklungen. Das Ruhrgebiet, in dem die Forschungsgruppe angesiedelt ist, ähnelt mit seinen wegweisenden De-/Re-Industrialisierungsprozessen und seiner schrumpfenden, alternden und dennoch zunehmend vielfältigen Bevölkerung bestimmten amerikanischen Städten. In einem transatlantischen Vergleich zwischen zwei paradigmatischen Regionen des postindustriellen urbanen Niedergangs und der Restrukturierung, dem deutschen Ruhrgebiet und dem US-amerikanischen Rust Belt, werden die Forscher die Untersuchung amerikanischer postindustrieller Skripte und ihrer transatlantischen (Re-)Formulierungen vornehmen.

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