Liebe Studierende der Psychologie!

Auf dieser Seite möchten wir Sie darüber informieren, in welchen Themengebieten Sie im Studienjahr 2023 / 2024 in unserer Abteilung eine Abschlussarbeit (Bachelor- oder Masterarbeit) anfertigen können und in welcher Form Sie sich bei Interesse bitte an uns wenden. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

 

Themengebiet 1: suizidbezogene Metakognitionen

Suizidbezogenes Grübeln als eine Form des perseverativen Denkens wurde kürzlich als Risikofaktor für suizidales Verhalten identifiziert (Höller, Teismann & Forkmann, 2022; Rogers, Galyer & Joiner, 2021; Teismann, Michalak, Forkmann & Brailovskaia, 2021). Es ist nach den bisherigen Befunden anzunehmen, das suizidbezogene Rumination zur Eskalation suizidaler Krisen und damit zum Übergang von suizidalen Gedanken zu suizidalen Handlungen beitragen kann. Nach dem metakognitiven Modell psychischer Störungen von Wells (2009) ist die Aktivierung und Aufrechterhaltung des Grübelns von spezifischen metakognitiven Überzeugungen abhängig. Das Modell nimmt unter anderem ein Cognitive Attentional Syndrome (CAS) an – einen negativen und dysfunktionalen Denkstil, der zur Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen beitragen soll und aus perseverativem Denken (Grübeln) einer Aufmerksamkeitsallokation auf Bedrohungsreize und maladaptiven kognitiven Bewältigungsstrategien (Gedankenunterdrückung) besteht. Dem Modell zufolge sind positive und negative metakognitive Annahmen nun wiederum für die Aktivierung und Aufrechterhaltung des CAS verantwortlich. Die generelle Gültigkeit des Modells wurde verschiedentlich überprüft (Nordahl et al., 2019). Unsere Arbeitsgruppe hat kürzlich mit der Übertragung der Modellannahmen auf suizidales Erleben und Verhalten begonnen. Es wurde erstmals ein diesbezügliches Messinstrument (Skalen zur Erfassung suizidbezogener Metakognitionen [SSM]) entwickelt und erste Modellannahmen mithilfe dieses Instruments überprüft (Forkmann et al., 2023). In diesem Projekt (in Kooperation mit Prof Dr. Tobias Teismann, Ruhr-Universität Bochum) soll diese Arbeit fortgeführt werden. Dabei soll mittels der Erhebung längsschnittlicher Daten die Prüfung der prospektiven Kausalannahmen des Modells stärker in den Blick genommen werden.

In diesem Themengebiet sind bis zu drei Abschlussarbeiten möglich.

Ansprechperson: Prof. Dr. Thomas Forkmann

Referenzen:

Forkmann, T., Knorr, A., Gerdes, C., Vüst, B., Hamacher, D., Teismann, T. (2023). Metacognitions about suicidal thoughts. Journal of Psychiatric Research, 161, 199-205.

Höller, I., Teismann, T. & Forkmann, T. (2022). Perseverative Thinking about Suicide Questionnaire (PTSQ): Validation of a new measure to assess suicide-specific rumination. Comprehensive Psychiatry, 152287.

Nordahl, H., Ødegaard, I. H., Hjemdal, O., & Wells, A. (2019). A test of the goodness of fit of the generic metacognitive model of psychopathology symptoms. BMC Psychiatry, 19: 288.

Rogers, M. L., Gallyer, A. J., & Joiner, T. E. (2021). The relationship between suicide-specific rumination and suicidal intent above and beyond suicidal ideation and other suicide risk factors: A multilevel modeling approach. Journal of Psychiatric Research137, 506–513. 

Teismann, T., Forkmann, T., Michalak, J., & Brailovskaia, J. (2021). Repetitive negative thinking about suicide: Associations with lifetime suicide attempts. Clinical Psychology in Europe. 3: e5579.

Wells, A. (2009). Metacognitive therapy for anxiety and depression. New York: Guilford Press.

 

Themengebiet 2: Das Suicide Crisis Syndrome (SCS)

Im Narrative-Crisis Model of Suicide (NCM) geht Galynker (2017) davon aus, dass drei Faktoren zu suizidalem Erleben und Verhalten führen. Neben distalen Risikofaktoren („trait vulnerability“, z.B. Temperament, Missbrauchs- und Vernachlässigungserfahrungen in der Kindheit, kulturelle und soziale Faktoren) und einem "suizidalen Narrativ" (d.h., die Person erlebt ihre Lebenssituation als ausweglos und ist darin gefangen) führt ein spezifischer akuter Zustand affektiver und kognitiver Dysregulation, das sogenannte suicide crisis syndrome (SCS), zu suizidalen Handlungen. Das unmittelbare Suizidrisiko hängt demnach vor allem von der Intensität des SCS ab, das dementsprechend zur Einschätzung des proximalen Suizidrisikos beitragen kann. In mehreren Studien wurde das SCS im Querschnitt mit Suizidgedanken und Suizidversuchen in Verbindung gebracht (z.B. Schuck et al., 2019) und es wurde gezeigt, dass das SCS ein signifikanter Prädiktor für suizidales Erleben und Verhalten im ersten Monat nach einer stationär-psychiatrischen Behandlung sein kann (z.B. Barzilay et al., 2020; Cohen et al., 2022). Die Befunde zum SCS stammen jedoch bisher ausschließlich aus der Arbeitsgruppe um Galynker (Melzer, Forkmann, Teismann, in revision). Das von Galynker entwickelte Instrument zur Erfassung des SCS wurde zudem für den deutschen Sprachraum noch nicht validiert.

In diesem Themengebiet sind zwei Abschlussarbeiten möglich.

Ansprechperson: Prof. Dr. Thomas Forkmann (in Kooperation mit Dr. Lena Spangenberg (Universität Leipzig))

Referenzen:

Cohen, L. J., Mokhtar, R., Richards, J., Hernandez, M., Bloch-Elkouby, S., & Galynker, I.  (2022). The Narrative-Crisis Model of suicide and its prediction of near-term suicide risk. Suicide and Life-Threatening Behavior, 52(2), 231–243. https://doi.org/10.1111/sltb.12816

Barzilay, S., Assounga, K., Veras, J., Beaubian, C., Bloch-Elkouby, S., & Galynker, I. (2020). Assessment of near-term risk for suicide attempts using the suicide crisis inventory. Journal of Affective Disorders, 276, 183–190. https://doi.org/10.1016/j.jad.2020.06.053.

Galynker, I. I. (2017). The Suicidal Crisis The Suicidal Crisis: Clinical Guide to the Assessment of Imminent Suicide Risk. Oxford University Press.

Melzer, L., Forkmann, T., Teismann, T. (submitted). Suicide Crisis Syndrome: a systematic review.

Schuck, A [Allison], Calati, R [Raffaella], Barzilay, S [Shira], Bloch-Elkouby, S [Sarah], & Galynker, I. (2019). Suicide Crisis Syndrome: A review of supporting evidence for a new suicide-specific diagnosis. Behavioral Sciences & the Law, 37(3), 223–239. https://doi.org/10.1002/bsl.2397

 

Themengebiet 3: klinische Referenzwerte für das Rasch-basierte Depressionsscreening (DESC)

Mit dem Rasch-basierten Depressionsscreening (DESC) wurde von unserer Arbeitsgruppe ein ökonomisches Selbstberichtsinstrument zur Erfassung von Depressivität entwickelt (Forkmann et al., 2009, 2012; Vehren et al., 2013). Der Fragebogen zeichnet sich dadurch aus, auf Basis des Rasch-Modells (aus der Familie der Item-Response-Theorie-Modelle) entwickelt worden zu sein und in zwei parallelen Versionen vorzuliegen, was wiederholte Testungen vereinfacht. Das Instrument wurde auf seine Fairness (Differential Item Functioning) hinsichtlich Alter, Geschlecht und dem Vorliegen einer somatischen Komorbidität getestet. Seit 2010 liegen bevölkerungsrepräsentative Normwerte für das DESC vor (Forkmann et al., 2010) und eine Cut-off-basierte Auswertung ist zudem möglich. Klinische Referenzwerte wurden jedoch bisher nicht veröffentlicht und können mittels Sekundäranalysen vorhandener Daten ermittelt werden. Die Verfügbarkeit von Klinischen Referenzwerten wäre für die Klinische Praxis sehr hilfreich. Das DESC erfreut sich in der Anwendung großer Beliebtheit. Es wird über www.psychometrikon.de zur Verfügung gestellt und dort bereits mehr als 14.000-mal aufgerufen. Bei dieser Arbeit ist die Anwendung von Methoden der Item-Response-Theorie nicht nötig.

In diesem Themengebiet ist eine Abschlussarbeit möglich.

Ansprechperson: Prof. Dr. Thomas Forkmann

Referenzen:

Forkmann, T., Boecker, M., Wirtz, M., Eberle, N., Westhofen, M., Schauerte, P., Mischke, K., Kircher, T., Gauggel, S., Norra, C. (2009). Development and Validation of the Rasch-based Depression Screening (DESC) using Rasch Analysis and Structural Equation Modelling. Journal of Behavior Therapy and Experimental Psychiatry, 40, 468-478.

Forkmann, T., Boecker, M., Wirtz, M., Glaesmer, H., Brähler, E., Norra, C., Gauggel, S. (2010). Validation of the Rasch-based Depression Screening in a large scale German general population sample. Health and Quality of Life Outcomes, 8, 105. DOI: 10.1186/1477-7525-8-105

Forkmann, T., Böcker, M., Wirtz, M., Norra, C., Gauggel, S. (2012). Entwicklung, Validierung und Normierung des Rasch-basierte Depressionsscreenings: eine Übersicht. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 41 (1), 19-29.

Vehren, T., Boecker, M., Norra, C., Wirtz, M., Gauggel, S., Forkmann, T. (2013). Cross-sectional validation of the Rasch-based Depression Screening (DESC) in a mixed sample of patients with mental and somatic diseases. Comprehensive Psychiatry, 54, 1082-1089.

 

 

Themengebiet 4: Was denken Menschen über die Schmerzhaftigkeit von Suizidmethoden?

Verschiedene psychologische Theorien zur Entstehung suizidalen Erlebens und Verhaltens gehen davon aus, dass eine erhöhte Schmerztoleranz dazu beträgt, Menschen mit suizidalen Absichten dazu zu befähigen, einen Suizidversuch durchzuführen (Joiner, 2005; Van Orden et al., 2010; O’Connor & Kirtley, 2018). Eine Reihe empirischer Studien zeigte zwar, dass erhöhte Schmerztoleranz mit Korrelaten von Suizidalität, insbesondere der Capability for Suicide, zusammenhängen kann (z.B. Bender et al., 2011; Pennings & Anestis, 2013). In einer Studie aus unserer Arbeitsgruppe konnten wir jedoch zeigen, dass solch objektive Schmerztoleranzmessungen entgegen theoretischer Annahmen aber nicht den Zusammenhang zwischen suizidaler Absicht und Suizidversuch moderieren – auch dann nicht, wenn Hochrisikostichproben untersucht werden (Paashaus et al., 2020). Als Erklärung für diese heterogenen Befunde werden verschiedene Aspekte diskutiert. Eine Annahme ist, dass Schmerztolerant methodenspezifisch ist – verschiedene Suizidmethoden gehen mit quantitativ und qualitativ unterschiedlichen Schmerzintensitäten einher und experimentelle Schmerztoleranzmessungen müssten die Toleranz im Hinblick auf die jeweils relevante Schmerzart messen. Von Bedeutung können zudem subjektive Annahmen dazu sein, wie schmerzhaft verschiedene Suizidmethoden tatsächlich sind und als wie sicher tödlich diese Methoden betrachtet werden. Dieses Projekt soll sich entsprechend mit der Erfassung der angenommenen Schmerzhaftigkeit und Letalität von Suizidmethoden und dem Zusammenhang mit Variablen aktueller Suizidtheorien beschäftigen.

In diesem Themengebiet sind bis zu drei Abschlussarbeiten möglich.

Ansprechpersonen: Dr. Laura Paashaus / Prof. Dr. Thomas Forkmann

Referenzen:

Bender, T. W., Gordon, K. H., Bresin, K., & Joiner, T. E. (2011). Impulsivity and suicidality: The mediating role of painful and provocative experiences. Journal of Affective Disorders, 129, 301–307. https://doi.org/10.1016/j.jad.2010.07.023

Joiner, T. E. (2005). Why people die by suicide. Cambridge: Harvard University Press.

O’Connor, R. C., & Kirtley, O. J. (2018). The integrated motivational-volitional model of suicidal behaviour. Philosophical Transactions of The Royal Society B-Biological Sciences, 373(1754). https://doi.org/10.1098/rstb.2017.0268

Paashaus, L., Forkmann, T., Glaesmer, H., Juckel, G., Rath, D., Schönfelder, A., Teismann, T. (2020). Pain persistence and lethality of suicide attempts. Clinical Psychology and Psychotherapy, 27(4), 542-547. https://doi:10.1002/cpp.2438

Pennings, S. M., & Anestis, M. D. (2013). Discomfort intolerance and the acquired capability for suicide. Cognitive Therapy and Research, 37, 1269–1275. https://doi.org/10.1007/s10608-013-9548-x

Van Orden, K. A., Witte, T. K., Cukrowicz, K. C., Braithwaite, S. R., Selby, E. A., & Joiner, T. E. (2010). The interpersonal theory of suicide. Psychological Review, 117, 575–600. https://doi.org/10.1037/a0018697

 

Themengebiet 5: situative Einflussfaktoren auf Ausweglosigkeitserleben

Der subjektive Eindruck, sich gefangen in einer ausweglosen Situation zu fühlen, sogenanntes Entrapment, wird als wichtiger Faktor für Verständnis der Entwicklung verschiedener psychischer Störungen angesehen. Gilbert und Allan (1998) formulierten erstmals theoretische Annahmen dazu, welche Rolle Entrapment im Rahmen von Depressionen spielen kann. Inzwischen gibt es eine Vielzahl empirischer Hinweise und metaanalytischer Evidenz, die Entrapment neben Depressionen auch mit Angststörungen und post-traumatischen Belastungsstörungen in Verbindung bringen (Siddaway et al., 2015). Neuere theoretische Modelle sehen Entrapment auch als wichtigen Prädiktor der Entwicklung suizidaler Gedanken (O’Connor & Kirtley, 2018) bzw. als Teil eines akuten suizidalen Modus an (Galynker, 2017), was prinzipiell verschiedentlich empirisch gestützt werden konnte (Branley-Bell et al., 2019; Dhingra et al., 2016; Höller et al., 2022). Trotz erster Belege dafür, dass Entrapment innerhalb von Personen auch über kurze Zeiträume substantiell schwankt (Stenzel et al., 2020), ist bisher wenig bekannt über konkrete situative Einflussfaktoren auf das Erleben von Entrapment.

In diesem Themengebiet sind zwei Abschlussarbeiten möglich.

Ansprechpersonen. M.Sc. Emmy Wichelhaus / Prof. Dr. Thomas Forkmann

Referenzen:

Branley-Bell, D., O'Connor, D. B., Green, J. A., Ferguson, E., O'Carroll, R. E., & O'Connor, R. C [Rory C.] (2019). Distinguishing suicide ideation from suicide attempts: Further test of the Integrated Motivational-Volitional Model of Suicidal Behaviour. Journal of Psychiatric Research, 117, 100–107. https://doi.org/10.1016/j.jpsychires.2019.07.007

Dhingra, K., Boduszek, D., & O'Connor, R. C [Rory C.] (2016). A structural test of the Integrated Motivational-Volitional model of suicidal behaviour. Psychiatry Research, 239, 169–178. https://doi.org/10.1016/j.psychres.2016.03.023

Galynker, I. I. (2017). The Suicidal Crisis The Suicidal Crisis: Clinical Guide to the Assessment of Imminent Suicide Risk. Oxford University Press.

Höller, I., Rath, D., Teismann, T., Glaesmer, H., Lucht, L., Paashaus, L., Schönfelder, A., Juckel, G., & Forkmann, T. (2022). Defeat, entrapment, and suicidal ideation: Twelve‐month trajectories. Suicide and Life‐Threatening Behavior, 52(1), 69-82.

O’Connor, R. C., & Kirtley, O. J. (2018). The integrated motivational-volitional model of suicidal behaviour. Philosophical Transactions of The Royal Society B-Biological Sciences, 373(1754). https://doi.org/10.1098/rstb.2017.0268

Stenzel, J.-S., Höller, I., Rath, D., Hallensleben, N., Spangenberg, L., Glaesmer, H., & Forkmann, T. (2020). Do Feelings of Defeat and Entrapment Change over Time? An Investigation of the Integrated Motivational—Volitional Model of Suicidal Behaviour Using Ecological Momentary Assessments. International Journal of Environmental Research and Public Health, 17(13), 4685. https://doi.org/10.3390/ijerph17134685

Themengebiet 6: Reappraisal Inventiveness

Die Fähigkeit (Trait) in kritischen Situationen, eine Vielzahl unterschiedlicher Neubewertungen (reappraisal inventiveness) vornehmen zu können wird als notwendige Voraussetzung für erfolgreiche Emotionsregulation angesehen (Weber et al., 2013), was wiederum eine wichtige Fertigkeit zur Aufrechterhaltung psychischer Gesundheit darstellt. Weber et al. (2013) konnten zeigen, dass diese Fähigkeit mit divergentem Denken korreliert. Noch weitgehend unklar ist, wie zeitstabil diese Fähigkeit ist und ob ihr Ausprägungsgrad unter dem Einfluss z.B. situativer Faktoren (z.B. Stress) variiert. Auch der Zusammenhang mit Risikofaktoren für psychische Erkrankungen, wie z.B. perseverativem Denken oder Hoffnungslosigkeit ist nicht abschließend geklärt.

In diesem Themenbereich sind bis zu zwei Abschlussarbeiten möglich.

Ansprechperson: Prof. Dr. Thomas Forkmann

Referenzen:

Perchtold, C. M., Fink, A., Weber, H., Rominger, C., Weiss, E. M., & Papousek, I. (2019). Gender Differences in Generating Cognitive Reappraisals for Threatening Situations: Reappraisal Capacity Shields Against Depressive Symptoms in Men, but Not Women. Frontiers in Psychology, 10, 553. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2019.00553

Weber, H., Loureiro de Assuncao, V., Martin, C., Westmayer, H., Geisler, F. C. (2013). Reappraisal Inventiveness: the ability to create different reappraisals of critical situations. Cognition and Emotion, 28, 345-360.

Zeier, P., Sandner, M., & Wessa, M. (2020). Script-based Reappraisal Test introducing a new paradigm to investigate the effect of reappraisal inventiveness on reappraisal effectiveness. Cognition & Emotion, 34(4), 793–799. https://doi.org/10.1080/02699931.2019.1663153

 

Themengebiet 7: Sozialer Ausschluss und Prädiktoren für Suizidgedanken

Das Cyberball-Paradigma ist ein gut untersuchtes Design, um sozialen Ausschluss zu induzieren. Das Erleben, anderen Menschen eine Last zu sein, und das Erleben, nicht dazu zu gehören, gelten als gut untersuchte Prädiktoren für Suizidgedanken. Darüber hinaus ist bekannt, dass Menschen unter Belastung – z.B., wenn sie sozialen Ausschluss erleben – zu Grübeln, Sorgen und anderen maladaptiven kognitiven Prozessen neigen.

Untersucht werden soll die Länge des Einflusses sowie das Ausmaß sozialen Ausschlusses in einer klinisch belasteten Stichprobe in Bezug auf a) die suizidbezogenen Prädiktoren - sich als nicht zugehörig oder als Last für andere zu erleben - und b) die maladaptiven kognitiven Prozesse.

In diesem Themengebiet sind zwei Abschlussarbeiten möglich.

Ansprechperson: M.Sc. Björn Vüst / Prof. Dr. Thomas Forkmann

Referenzen:

Chen, Z., Poon, K. T., DeWall, C. N., & Jiang, T. (2020). Life lacks meaning without acceptance: Ostracism triggers suicidal thoughts. Journal of Personality and 75 Social Psychology, 119(6), 1423.

Hartgerink, C. H., Van Beest, I., Wicherts, J. M., & Williams, K. D. (2015). The ordinal effects of ostracism: A meta-analysis of 120 Cyberball studies. PloS one, 10(5), e0127002.

Le, T. M., Zhornitsky, S., Wang, W., & Li, C. S. R. (2020). Perceived burdensomeness and neural responses to ostracism in the Cyberball task. Journal of Psychiatric Research, 130, 1-8.

Pettit, J.W., Temple, S.R., Norton, P.J., Yaroslavsky, I., Grover, K.E., Morgan, S.T., & Schatte, D.J. (2009). Thought suppression and suicidal ideation: preliminary evidence in support of a robust association. Depression and Anxiety, 26, 758–763.

 

Wie ist der Ablauf und wie wird die Arbeit betreut?

Jede/r Studierende hat ihre/seine eigene Fragestellung und ist seiner/m Betreuer:in zugeordnet. In unserer Abteilung versuchen wir allerdings, wenn möglich, Themen so zu vergeben, dass sich kleine Teams bilden können. Dadurch wird es möglich, sich gegenseitig inhaltlich und praktisch zu ergänzen und zu unterstützen. Im jeweiligen Sommersemester findet zudem 14-tägig mittwochs um 14 Uhr das klinisch-psychologische Kolloquium statt, in dessen Rahmen Sie Ihr jeweiliges Projekt vorstellen und mit Ihren Kommilitonen/innen und den Mitarbeitenden der Abteilung diskutieren.

Wir möchten Sie noch darauf hinweisen, dass diese Themengebiete nur Vorschläge sind, die sich aus unserer eigenen derzeitigen Forschungstätigkeit und unseren Interessensbereichen ergeben. Dies bedeutet nicht, dass andere Themenvorschläge von Ihnen nicht auch möglich sind. Die mögliche Anzahl der gleichzeitig betreuten Abschlussarbeiten ist immer abhängig von unseren Betreuungskapazitäten. Die Angaben zur Anzahl möglicher Abschlussarbeiten auf dieser Seite bezieht sich immer nur auf das jeweilige Themengebiet.

Wie geht es weiter?

Die Vergabe von Masterarbeiten erfolgt im Rahmen von Modul 9!

Wenn Sie sich für eine Bachelorarbeit in der Abteilung für Klinische Psychologie interessieren, senden Sie bitte eine E-Mail an Herrn Prof. Dr. Forkmann (thomas.forkmann@uni-due.de) mit Angaben zu Ihren Interessensbereichen und (wenn schon vorhanden) Ihren Überlegungen dazu, wann Sie die Arbeit schreiben bzw. spätestens abgeben möchten.

 

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!