Als Forschungsprojekte durchgängig verfolgt werden die Weiterentwicklung der Diskurs- und speziell Interdiskurstheorie sowie die eng damit verbundene Analyse von Kollektivsymbolen. Tragendes, im konkreten Einzelfall je spezifisch akzentuiertes Konzept ist dabei das einer medien- und kulturwissenschaftlich erweiterten Literaturwissenschaft, die sich in vielfältiger Weise für den Zusammenhang von institutionalisierter Kunstliteratur, ›Hoch‹-Kultur und elementaren literarisch-medialen Formen des Alltags interessiert. So fragt der interdiskurstheoretische Analyseansatz vor allem danach, wie in Alltag, Medien, Politik und nicht zuletzt auch Literatur auf solche Narrative, Stereotype und sprachlichen Bilder (Symbole) vom Typ ›unser Boot ist voll‹, ›wir sind die Mitte‹ oder ›an den Rändern franst Europa aus‹ zurückgegriffen wird, mit denen man sich auch über die Grenzen von Spezialwissen und Spezialdiskursen hinweg verständigen kann. In ihrer Gesamtheit bilden solche Symbole ein eng aufeinander bezogenes System von Anschauungsformen, mittels dessen die in einer Kultur relevanten Diskussionen und Ereignisse kodiert und ebenso alltagsnah wie prägnant formuliert werden können. Da jede moderne Kultur einen Vorrat an solchen kollektiv verwendeten und kollektiv verstehbaren Symbolen entwickelt hat und zur Nutzung parat hält, lassen sich über die Analyse von Kollektivsymbolen auch Spezifika feststellen, in denen Kulturen ›denken‹, sodass sich komparatistische Forschungsperspektiven ergeben. – Aktuell bearbeitete Teilprojekte in diesem Bereich sind:

  1. Nationalstereotype in der Fußballberichterstattung
  2. Fußball als Kollektivsymbol
  3. Kollektivsymbole der Ökonomie
  4. Kollektivsymbol- und Raumforschung: Symbolsysteme als ›mental maps‹
  5. Collective Symbols and Discourses of Crisis in Belgium, Germany, Luxembourg and the Netherlands (1957 to the present)