red cable robots

Viele gute Gründungsideen entstehen bei einem netten Abend mit Freunden. Bei den red cable robots war das ähnlich, wenn auch unter etwas anderen Vorzeichen, denn drei der Gründer, Patrik Lemmen, Roland Boumann und Robin Heidel, promovieren am Lehrstuhl für Mechatronik und beschäftigen sich dort intensiv mit der Seilrobotik. 2019 saßen die drei mit ihrem Freund und Wirtschaftsinformatiker Tobias Burger in einer Cocktailbar zusammen und überlegten, wie es für die Doktoranden nach der Promotion weitergehen könnte. Anstellungen als Maschinenbauingenieure wären natürlich für alle drei in Frage gekommen. Doch die Idee, das Know-how und die Expertise, die sie in ihrem Forschungsprojekt gesammelt hatten, in die Praxis zu überführen, erschien allen als lohnenswerte Herausforderung. 

Geschäftsidee

„Unsere Lösungen sind sehr gut für Automatisierungsanwendungen im großen Arbeitsraum geeignet und bieten eine hohe Dynamik,“ erklärt Tobias Burger. „Wir können einen sehr großen Arbeitsbereich mit unseren Robotern abdecken und dabei hohe Geschwindigkeiten fahren. Das können Knickarm-Roboter oder große Portal-Roboter nicht. Diese haben vielleicht eine Reichweite von sieben Metern, aber sobald der achte Meter kommt, wird es schwierig. Dann ist entweder der Arm nicht lang genug oder es entstehen so große Kräfte, dass die Roboter riesige Dimensionen haben müssten“.

Der Clou der Technik liegt dabei nicht nur in der hohen Dynamik, sondern auch in der großen Flexibilität. Denn diese Seilroboter mit den markanten roten und namensgebenden Seilen bestehen aus einer Plattform, die an mehreren Seilen hängt. Für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke kann diese Plattform mit einer Vielzahl an Werkzeugen bestückt werden, beispielsweise um Dinge zu schweißen oder zu transportieren. Durch ein koordiniertes Auf- und Abwickeln der Seile kann die Plattform blitzschnell beinahe jede Koordinate in einem Raum erreichen.

EXIST-Förderprogramm als Sprungbrett

Genau so vielfältig wie die Möglichkeiten, die die Technik der Seilroboter bietet, so breit aufgestellt geht das Team auch in die weitere Entwicklung. Sie verstehen sich als „Möglichmacher“ für unterschiedlichste Aufgabenstellungen. Die Betrachtung relevanter Anwendungsbereiche und die Weiterentwicklung der Technik treiben die vier Gründer gerade mit einer EXIST- Forschungstransfer-Förderung voran, die im März 2023 gestartet ist. „Unser Auftrag im Rahmen von EXIST-Forschungstransfer ist es, die Technologie in die Marktreife zu bringen, gemäß der Europäischen Maschinenrichtlinie und zusammen mit Prüforganisationen, damit die Roboter im Einsatz allen Sicherheitsanforderungen genügen. Parallel sprechen wir mit potentiellen Kund:innen und Branchen, für die unser Produkt interessant sein kann. So eruieren wir, wo Automatisierungsbedarf besteht, den aktuelle Systeme nicht erfüllen können“, erläutert Tobias Burger die Aktivitäten des Teams. Die Förderung in Höhe von stattlichen 1,12 Mio € macht es ihnen möglich, diese Fragestellungen in Ruhe und mit akademischer Rückendeckung zu beantworten.

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