Aktuelle Lehre Sommersemester 2024

SE Praktische Philosophie: Afrikanische politische Philosophie

Die gegenwärtig zu beobachtende De-Zentrierung der Philosophie stellt nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Auseinandersetzung mit ihrer bisher begrenzten Offenheit für nicht-europäisches bzw. nicht-westliches Denken und ihre Rolle im Kolonialismus und Rassismus dar. Es hat auch dazu geführt, dass in der westlichen Philosophie zunehmend die Vielfalt außereuropäischer Philosophie wahrgenommen wird. Gerade für die politische Philosophie, in der viele nach der Möglichkeit kosmopolitischer, also den gesamten Globus umspannender Ordnung oder globaler Gerechtigkeit suchen, sind die Begegnung und das Gespräch mit nicht-europäischer Philosophie wichtig – steht doch oft der Verdacht im Raum, dass über Menschenrechte, globale Institutionen und Organisationen oder sogar Demokratie letztlich die koloniale Hierarchie zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden bloß erneuert werden soll.

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SE Politische Philosophie: Was ist eine Norm, und warum soll sie gelten?

Normen begegnen uns in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen: Die Straßenverkehrsordnung möchte genauso eingehalten werden wie die Gebote der Höflichkeit oder als universell anerkannte Regeln wie das Verbot, willkürlich Gewalt gegen andere Lebewesen auszuüben. In der Philosophie werden viele dieser Normen diskutiert und begründet, da in der Philosophie häufig nicht davon ausgegangen wird, dass bestehende Normen evident sind, sich also von selbst verstehen, „natürlich“ entstanden sind oder auf der Autorität einer höheren Macht wie beispielsweise einem göttlichen Wesen beruhen. In diesem Seminar soll anhand einiger ausgewählter Texte herausgearbeitet werden, was diese Texte jeweils unter einer Norm verstehen und welche Formen der Begründung für die Geltung von Normen gegeben werden. Diskutiert werden außerdem Positionen, die entweder spezifischen Formen der normativen Theorie, oder der theoretischen Begründung von Normen ganz allgemein kritisch gegenüberstehen.

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Master-SE Ästh/Kultur/Soz.: Diskurs, Diskurskritik und Dekonstruktion bei Jacques Derrida und Michel Foucault

Jacques Derrida und Michael Foucault gehören zu den wichtigsten französischen Philosophen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Oft wurden und werden sie noch immer gemeinsam unter dem Titel des „Poststrukturalismus“ geführt und als zwei Vertreter der Vernunft- bzw. sogar Philosophiekritik verstanden, die Vernunft und Philosophie als Machtstrategien entlarven wollen. Schon dieses Verständnis der beiden Autoren ist problematisch, es ist aber auf jeden Fall fragwürdig, sie gemeinsam unter einer Position zu versammeln. Denn ihre Beiträge zur Philosophie sind sehr verschieden; man könnte sogar sagen, dass sie in Widerspruch zueinander stehen. Die Unterschiede zeigen sich dabei in der Methode, im Verständnis von wesentlichen Begriffen wie denjenigen des Diskurses oder der Kritik, aber auch in den politischen Positionen, die die beiden bezogen haben.

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SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie: Staatsbegründung, Grundrechte und Widerstand bei Thomas Hobbes und John Locke

Thomas Hobbes und John Locke haben wie wenige andere Autoren die politische Philosophie geprägt und sie tun dies bis heute. Beide gehen davon aus, dass politische Ordnungen auf einem Vertragsschluss und d.h. der Zustimmung derjenigen beruhen, die in ihnen leben. Daraus resultieren bei beiden Annahmen zu grundlegenden Erwartungen an politische Ordnungen, deren Nicht-Erfüllung es unplausibel machen würde, dass die entsprechenden Ordnungen die Zustimmung derjenigen finden, die in ihnen leben. In ihrer beider Augen gibt es daher auch die Berechtigung zu Widerstand gegen die politische Ordnung, wenn diese zu dem in Widerspruch tritt, was zu ihrer (Be-)Gründung geführt hat.

Hinter den vermeintlichen Ähnlichkeiten zeigen sich jedoch wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen: Während Hobbes davon ausgeht, dass es vor der Gründung politischer Ordnung kein Recht gibt, sieht Locke den vor-politischen Zustand als Rechtsordnung, die insbesondere auch festlegt, wie Eigentumsansprüche erworben werden können. Bei Hobbes ist somit der Gesellschaftsvertrag radikale Neugründung von Ordnung überhaupt, während Locke die Ordnung als Absicherung dessen sieht, was vor-politisch bereits gegeben ist. Und während Locke durch die Absicherung dessen, was vorher bereits vorliegt, Kriterien oder sogar Grundrechte für politische Ordnungen gewinnen kann, steht bei Hobbes die Frage im Mittelpunkt, wie es überhaupt gelingen kann, Menschen in eine rechtlich-politische Ordnung zu bringen.

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SE Politische Philosophie/Sozialphilosophie: Konzeptionen politischer Freiheit

Wesentlich angeregt durch Isaiah Berlins einflussreichen Vortrag „Two Concepts of Liberty“ von 1958 hat sich eine bis heute lebendige Diskussion um den Begriff von Freiheit entwickelt. Dabei geht es – jedenfalls vorrangig – nicht um die Rolle, um den Wert oder um die Realisierungsbedingungen von Freiheit für Einzelne oder für alle, sondern darum, was überhaupt damit gemeint ist und gemeint sein kann, wenn von „Freiheit“ die Rede ist. Besondere Bedeutung haben hier die sogenannten neo-republikanischen Autoren, darunter insbesondere Philip Pettit, da dieser für die Möglichkeit eines dritten Freiheitsbegriffs, neben dem „positiven“ und dem „negativen“ (von denen Berlin gesprochen hatte), argumentiert, welche Möglichkeit von den „liberalen“ Theoretikern wiederum bestritten wird.

Häufig werden die verschiedenen Texte nach ihrem Beitrag und ihrer systematischen Stellung in der Gesamtdiskussion rezipiert. In diesem Seminar wollen wir uns dagegen Aufsätze ansehen, die unmittelbar aufeinander Bezug nehmen und in der Auseinandersetzung miteinander die Frage diskutieren, ob ein Freiheitsbegriff (in diesem Falle vor allem der republikanische) möglich sei. Dies wird uns Gelegenheit geben, nicht nur eine wichtige Frage der zeitgenössischen politischen Philosophie zu erörtern, sondern auch Argumentationsweisen kennenzulernen sowie uns mit grundlegenden Unterscheidungen (u.a. deskriptiv–normativ, Begriff–Konzeption) vertraut zu machen, die auch anderswo als analytisches Werkzeug zum Einsatz gebracht werden können.

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Theorien des Politischen, Demokratietheorien

Seminar: Freiheit; Andreas Niederberger (SoSe 2022)

Seminar: Gesellschaft und Politik nach der Globalisierung; Andreas Niederberger (SoSe 2021)

Seminar: Radikale Demokratie; Andreas Niederberger (SoSe 2021)

Seminar: Modelle transnationaler Demokratietheorien; Johanna Gördemann (WiSe 2020/21)

Seminar: Demokratie und Staatsgewalt; Lea Sandfort (SoSe 2020)

Seminar: Gesellschaft und Politik jenseits des Nationalstaats; Andreas Niederberger (Syllabus) (Wi 2019/20)

Seminar: Was ist Kritische Theorie? Eine Einführung; Therese Herrmann (WiSe 2019/20)

Seminar: Republikanismus und Liberalismus; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2019)

Seminar: Demokratie und Politik bei Jürgen Habermas; Jan Gehrmann (SoSe 2019)

Seminar: Was ist Solidarität?; Lea Sandfort (SoSe 2019)

Seminar: Aus dem Lehnstuhl in die Wirklichkeit: Eine Neujustierung normativen politischen Denkens?; Jan Gehrmann, Ruben Langer (WiSe 2018/19)

Seminar: Theorien der Weltgesellschaft; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2018)

Seminar: Deliberative Demokratie; Jan Gehrmann (SoSe 2018)

Seminar: Kosmopolitane Demokratietheorien; Johanna Gördemann (Syllabus) (SoSe 2018)

Seminar: Gesellschaft und Demokratie; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2017/18)

Blockseminar: Pluralismus; Eva Weiler (Syllabus) (WiSe 2016/17)

Seminar: Republikanismus und Neo-Republikanismus; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2015)

Seminar: Theorien politischer Freiheit; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2013/14)

Sozialphilosophie / Sozialontologie

Seminar: Michel Foucault. Analytik der Macht; Andreas Niederberger, Christopher Tölle (WiSe 2023/24)

Seminar: Die soziale Konstruktion von Emotionen; Eva Weiler (WiSe 2023/24)

Seminar: Teilen wir eine Lebenswelt?; Andreas Niederberger (WiSe 2022/23)

Seminar: Wozu braucht empirische Forschung Theorie? Was trägt empirische Forschung zur Theoriebildung bei? Philosophie und Soziologie im Dialog; Andreas Niederberger (SoSe 2022)

Seminar: Martin Heidegger, Sein und Zeit; Andreas Niederberger (SoSe 2022)

Seminar: Natur, Erziehung und Politik in der Philosophie von Jean-Jacques Rousseau; Andreas Niederberger (SoSe 2021)

Seminar: Was ist eine Institution?; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2020/21)

Seminar: Natur, Ethik und Recht in der Philosophie Spinozas; Andreas Niederberger (SoSe 2020)

Seminar: Naturrecht und Sozialitätskonzepte bei Hobbes und Locke; Eva Weiler (SoSe 2019)

Seminar: Was ist Solidarität?; Lea Sandfort (SoSe 2019)

Seminar: Diskursethik und Rationalität bei Habermas; Ruben Langer (SoSe 2018)

Seminar: Handlungskoordination in komplexen Situationen. Kommunikation in Notfallübungen; Andreas Niederberger (mit Karola Pitsch) (SoSe 2018)

Seminar: Die Konstruktion sozialer Wirklichkeit; Tobias Weihrauch (Syllabus) (WiSe 2015/16)

Seminar: Jürgen Habermas, Theorie des kommunikativen Handelns; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2013/14)

Seminar: Kollektive Intentionalität; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2013)

Rechtsphilosophie und Eigentumstheorie

Seminar: Rechtskritik; Eva Weiler (Syllabus) (SoSe 2022)

Seminar: Die Institution des Geldes; Eva Weiler (Syllabus) (WiSe 2021/22)

Seminar: Wem gehört die Erde?; Eva Weiler (Syllabus) (WiSe 2020/21)

Seminar: Gesellschaft, Recht und Politik bei G.W.F. Hegel; Andreas Niederberger (SoSe 2018)

Seminar: Kelsens Reine Rechtslehre und Demokratietheorie; Eva Weiler (Syllabus) (SoSe 2017)

Seminar: Politik und Recht bei Kant; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2016)

Seminar: Konstruktionen des Eigenen; Eva Weiler (Syllabus) (SoSe 2016)

Blockseminar: Gemeinbesitz und Gemeingüter; Andreas Niederberger/Eva Weiler (Syllabus) (WiSe 2015/16)

Seminar: Hauptwerke der Rechtsphilosophie – Scott J. Shapiro, Legality; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2015)

Seminar: Recht und Moral; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2013)

Seminar: Was sind Rechte?; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2012/13)

Gerechtigkeitstheorie

Theorien globaler Ungerechtigkeit und Beherrschung; Sarah-Lea Effert (SoSe 2022)

Seminar: Ungerechtigkeit ohne Schuld? Einführung in Theorien struktureller Ungerechtigkeit; Sarah-Lea Effert (WiSe 2021/22)

Seminar: Zur Geschichte der Gerechtigkeitstheorie; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2018/19)

Seminar: Theorien globaler Gerechtigkeit; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2014/15)

Seminar: Klimagerechtigkeit; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2013)

Seminar: Menschliche Entwicklung und Gerechtigkeit; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2013)

Menschenrechte / Migrationsethik / Klimaethik

Seminar: Wohnen – Menschenrecht oder Geldanlage?; Eva Weiler (Syllabus) (SoSe 2022)

Seminar: Klimaethik; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2020)

Seminar: Menschenrechte - Kritische Perspektiven; Therese Herrmann (SoSe 2019)

Seminar: Einwanderungsgesellschaft und Populismus; Johanna Gördemann (WiSe 2018/19)

Seminar: Menschenrechte; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2016/17)

Seminar: Ethik der Immigration; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2015/16)

Seminar: Philosophische Theorien der Menschenrechte; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2014)

Geschichte der Politischen Philosophie

Seminar: Philosophie und Gesellschaftstheorie bei Karl Marx; Andreas Niederberger, Christopher Tölle (WiSe 2023/24)

Seminar: Rassismus in der Geschichte der Philosophie; Eva Weiler (WiSe 2021/22)

Seminar: Rassismus in der europäischen Philosophie; Eva Weiler (SoSe 2021)

Seminar: Immanuel Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre; Jan Gehrmann (WiSe 2019/20)

Seminar: Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten; Andreas Niederberger (SoSe 2019)

Seminar: Karl Marx' Theorie der Gesellschaft und der Politik; Therese Herrmann (WiSe 2018/19)

Seminar: Thomas Hobbes und seine Rezeption; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2017/18)

Seminar: Philosophiedidaktisches Klassikerseminar – John Lockes politische Philosophie; Andreas Niederberger (SoSe 2016)

Seminar: Autonomie bei Kant und Mill; Eva Weiler (Syllabus) (WiSe 2015/16)

Seminar: John Lockes politische Philosophie und ihre aktuelle Rezeption; Andreas Niederberger (Syllabus) (SoSe 2014)

Seminar: Thomas Hobbes, Leviathan; Andreas Niederberger (Syllabus) (WiSe 2012/13)

Einführungsseminare

Seminar: Werkzeuge der philosophischen Analyse; Sarah-Lea Effert (WiSe 2020/21)

Seminar: Werkzeuge der philosophischen Analyse; Therese Herrmann/Lea Sandfort (WiSe 2020/21)

Exkursion: Was ist eine philosophische Frage?; Andreas Niederberger/ Eva Weiler (Syllabus) (SoSe 2018)