Dossier: Nachhaltigkeit – Prof. Antje Boetius im Interview
Prof. Antje Boetius im Interview „Resignation hilft da nicht“
Der Klimawandel verändert heute schon das Leben bis in die fernsten Regionen der Welt. Und Mercator-Professorin Antje Boetius weiß: Nur ehrgeiziger Klimaschutz hilft uns da weiter. Was sie auf ihren Polarexpeditionen gelernt hat und welche globalen Auswirkungen es hätte, wenn wir einfach so weiter machen wie bisher, erklärt sie im Interview.
Prof. Antje Boetius, Direktorin des renommierten Alfred-Wegener-Instituts, plädiert für ehrgeizige internationale Zusammenarbeit und für zukunftssichernden Klima-, Natur- und Umweltschutz. Wie schnell sich der Ozean verändert, konnte die Tiefseeforscherin selbst erfahren auf ihren knapp 50 Expeditionen, von denen etliche Polarreisen waren.
Die 54-Jährige wurde international bekannt, als sie im Jahr 2000 am Meeresboden Methan-fressende Mikroorganismen entdeckte, die wichtig für das Erdklima sind. Ihre Karriere ist eng mit diesen drei Einrichtungen verbunden: dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, wo sie die Forschungsgruppe ‚Tiefseeökologie‘ leitet, dem Exzellenzcluster MARUM an der Universität Bremen, dessen Vizedirektorin sie war, und dem Alfred Wegener Institut (AWI), Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Dies führt sie seit 2017.
Zahlreiche Auszeichnungen hat die studierte Biologin für ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr politisches Engagement erhalten, u.a. den Leibniz-Preis, den Deutschen Umweltpreis sowie das Bundesverdienstkreuz. Sie weiß für Themen zu begeistern, wann immer sie spricht, was die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit dem Communicator Preis würdigte.