Chemie, Sozialwissenschaften und Ingenieurwissenschaften: Studienerfolg und Studienabbruch

Mit dem Projekt „Cassis“ hat eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IZfB an der UDE beim BMBF in der Förderlinie Studienerfolg und Studienabbruch mit ca. 1,0 Mio. Euro die höchste Fördersumme in der aktuellen Bewilligungsrunde eingeworben. Bei dem Projekt Chemie, Sozialwissenschaften und Ingenieurwissenschaften: Studienerfolg und Studienabbruch (CASSIS) handelt es sich unter der Leitung von Prof. Dr. Maik Walpuski (Chemie) um ein Kooperationsprojekt mit Prof. Dr. Martin Lang (Ingenieurwissenschaften), Prof. Dr. Detlev Leutner (Lehr-Lernforschung), Prof. Dr. Sabine Manzel (Sozialwissenschaften) und Prof. Dr. Elke Sumfleth (ebenfalls Chemie). Das Forschungsvorhaben zielt darauf, institutionelle und individuelle Variablen zu untersuchen, die den Studienabbruch beeinflussen. Insbesondere die MINT-Fächer leiden unter hohen Abbruchquoten bei gleichzeitigem Fachkräftemangel. Dazu werden zwei verschiedene Hochschultypen, nämlich Universitäten und Fachhochschulen miteinander verglichen. Durch diese Gegenüberstellung sollen Hinweise auf institutionsspezifische Abbruchgründe ermittelt werden. Außerdem werden zwei typische MINT-Fächer (Ingenieurwissenschaften und Chemie) mit Sozialwissenschaften verglichen. Bei den Sozialwissenschaften handelt es sich um ein Fach, das deutlich andere Anforderungen an die Studierenden stellt als die MINT-Fächer. Das Projekt will so fachspezifische Abbruchgründe und Erfolgsparameter identifizieren. Aufgrund der besonders großen Quote an Bildungsinländern und -ausländern in Nordrhein-Westfalen sollen diese Gruppen bei der Auswertung der Daten besondere Beachtung erfahren. Die universitäre Stichprobe wird an der Universität Duisburg-Essen und je Fach an einer weiteren Universität (Chemie: Universität Bonn, Ingenieurwissenschaften: RWTH Aachen, Sozialwissenschaften: Universität Bonn) erfasst. Die nicht-universitäre Stichprobe wird an den Fachhochschulen Niederrhein (alle Fächer), Düsseldorf (Sozialwissenschaften), der Hochschule Ruhr West (Ingenieurwissenschaften) sowie der Westfälischen Hochschule (Chemie) erhoben. In einem ersten Schritt wird ein fächerübergreifendes Modell zur Prädiktion des Studienabbruchs und des Studienerfolgs über alle Fächer und Hochschulen bzw. Hochschultypen hinweg konstruiert. Für dieses fächer- und hochschulübergreifende Modell wird dann in einem zweiten Schritt untersucht, inwieweit die Beziehungen der Variablen und Konstrukte über die Fächer und Hochschulen hinweg einheitlich beschrieben werden können oder ob und ggf. inwieweit die Struktur dieses Modells über die Fächer und Hochschulen hinweg variiert. In einem dritten Schritt wird schließlich geprüft, ob individuelle Variablen wie z. B. Migrationshintergrund und Bildungsaufstieg die Struktur des Modells moderieren.

 

Das Projekt wurde durch das BMBF gefördert:

https://www.wihoforschung.de/wihoforschung/de/bmbf-projektfoerderung/foerderlinien/studienerfolg-und-studienabbruch/studienerfolg-und-studienabbruch-i/cassis/cassis.html

Antragsteller & Antragstellerinnen

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Prof. Dr. Maik Walpuski (Didaktik der Chemie)

Lang

Prof. Dr. Martin Lang
(Technologie und Didaktik der Technik)

Prof. Dr. Detlev Leutner
(Lehr- Lernpsychologie)


Prof. Dr. Sabine Manzel
(​Didaktik der Sozialwissenschaften)

Prof. Dr. ​Elke Sumfleth
(Didaktik der Chemie)

Publikationen

  • Walpuski M., Fischer V., Lang M., Leutner D., Manzel S., Sumfleth E. (2021). Chemie, Sozialwissenschaften und Ingenieurwissenschaften: Studienerfolg und Studienabbruch. In: Neugebauer M., Daniel HD., Wolter A. (eds) Studienerfolg und Studienabbruch. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-32892-4_7
     
  • Fischer, V., Walpuski, M., Lang, M., Letzner, M., Manzel, S., Motté, P. Paczulla, B., Sumfleth, E., Leutner, D., (2020). Was beeinflusst die Entscheidung zum Studienabbruch? Längsschnittliche Analysen zum Zusammenspiel von Studienzufriedenheit, Fachwissen und Abbruchintention in den Fächern Chemie, Ingenieur- und Sozialwissenschaften, ZeHf – Zeitschrift für empirische Hochschulforschung, 1, S. 55-80. https://doi.org/10.3224/zehf.v4i1.05