Die Mercator-Professur 2007Professor Dr. Hanan Ashrawi

Die Medien bezeichnen sie als eine der einflussreichsten Frauen in der arabischen Welt: Bekannt wurde die Literaturwissenschaftlerin vor allem durch ihr Engagement für den Frieden und ihren Einsatz, die Frauenrechte und die Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes zu stärken. Dies spiegelt sich auch in den Themen ihrer englischsprachigen Vorlesungen als Mercator-Professorin.

Am 29. November 2007 spricht Prof. Ashrawi über „The Palestine Question: Narratives and Legitimacies“.

Das Video dazu finden Sie auf unserem UDEchannel:
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Am 29. Januar 2008 geht es um „Internal, Regional and Global Contexts for Peace in Palestine“.

Das Video dazu finden Sie auf unserem UDEchannel:
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Der erste Vortrag wird am Campus Duisburg gehalten, der zweite am Essener Campus. Veranstaltungsort ist das Audimax, Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.


Dokumentation:

Die Vorträge der Mercator-Professur 2007 zum Download:
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=17156

Zur Person

1946 in Nablus, Palästina, in einem christlichen Elternhaus geboren, musste Ashrawi breites im Alter von zwei Jahren mit ihrer Familie vor dem Krieg nach Jordanien fliehen. Nach ihrer Schulzeit studierte sie Anglistik an der American University in Beirut. Während des Sechs-Tage-Krieges 1967 wurde sie im Exil zur Sprecherin der Vereinigung palästinensischer Studenten gewählt. Israel verbot ihr daraufhin die Rückkehr ins Westjordanland. Ashrawi entschied sich, ihre wissenschaftliche Karriere in den USA weiterzuführen und studierte Mediävistik und Komparatistik an der University of Charlottesville, an der sie auch promoviert wurde. Nachdem sie 1973 in ihre Heimat zurückkehren durfte, baute sie das englische Seminar an der Bir Zeit Universität auf, an der sie über viele Jahre als Direktorin und Dekanin arbeitete.

Politisches Engagement lernte Ashrawi schon früh von ihrem Vater, Mitbegründer der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO. Seit ihrem 28. Lebensjahr ist sie selber politisch aktiv. Bekannt wurde Ashrawi, als sie dem Politischen Intifada-Komitee beitrat und später offizielle Sprecherin der palästinensischen Delegation im Nahost-Friedensprozess wurde. Als Vorsitzende des Vorbereitungskomitees für die Unabhängige Palästinensische Menschenrechtskommission bereitete sie die Unterzeichnung des Friedensabkommens durch Yasir Arafat und Jitzchak Rabin vor.

1996 wurde Ashrawi zur Ministerin für Bildung und Forschung berufen, zwei Jahre später legte sie dieses Amt nieder, aus Protest gegen die politische Korruption in der von Arafat dominierten palästinensischen Füh-rung. 1998 gründete Ashrawi die palästinensische Initiative zur Förderung von globalem Dialog und Demokratie. Als dessen Vorsitzende berät sie heute unter anderem die Weltbank und die Vereinten Nationen. Als Gastprofessorin hält die Inhaberin der Mercator-Professur zwei öffentliche Vorträge an der Universität Duisburg-Essen, die einen Beitrag zur Vermittlung des kulturellen Zeitgeschehens leisten.