Mercator-Professur 2015 Götz W. Werner

Er gilt als Querdenker unter den deutschen Unternehmern: Götz W. Werner. Der Gründer und langjährige Geschäftsführer der Drogeriemarktkette dm übernimmt in diesem Jahr die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Götz W. Werner bürstet wichtige Zeitfragen häufig gegen den Strich und setzt neue Ideen auch in die Tat um. Bekannt wurden beispielsweise sein Appell für ein bedingungsloses Grundeinkommen oder die dialogorientierte Mitarbeiterführung. So erfüllt sich mit ihm erneut die Grundidee der Mercator-Professur, nämlich Weltoffenheit und debattenanregende Beiträge zu wichtigen Zeitfragen.

Dokumentation

Erster Vortrag am 27. April 2015 im neuen Audimax am Campus Duisburg:
"Wirtschaft heißt, miteinander füreinander leisten".

Zur Videoaufzeichnung:

Zweiter Vortrag am 2. Dezember 2015 im neuen Audimax am Campus Essen:
"Die Treppe muss von oben gefegt werden."

Zur Videoaufzeichnung:

2. Dezember 2015, Campus Essen Impressionen vom zweiten Vortrag

Mercator-Professur 2.12.2015

27. April 2015, Campus Duisburg Impressionen vom ersten Vortrag

Zur Person

Nach der Mittleren Reife besuchte Werner eine Handelsschule in Konstanz, wo er von 1961 bis 1964 eine Drogistenlehre absolvierte. Der begeisterte Ruderer brachte es 1963 bis zum Deutschen Jugendmeistertitel im Doppelzweier. 1968 trat er in das elterliche Drogeriegeschäft in Heidelberg ein. 1969 wechselte er zur Karlsruher Großdrogerie Idro der Firma Carl Roth. 1973 gründete Werner seine erste dm-Drogerie in Karlsruhe. 1976 expandierte dm auf den österreichischen Markt. Derzeit gibt es 3.064 Filialen mit rund 52.000 Mitarbeitern in zwölf europäischen Ländern. 2008 zog er sich aus der operativen Geschäftsführung zurück und wechselte in den Aufsichtsrat.

Werner ist ein bekennender Anthroposoph. Die von ihm geprägt Unternehmenskultur bei dm ist nach den Prinzipien von Persönlichkeitsentwicklung, Vertrauen und Kreativität ausgerichtet. Eine Besonderheit ist auch das mehrfach ausgezeichnete Ausbildungskonzept. Alle „Lernlinge“ des Unternehmens absolvieren zwei achttägige Theaterprojekte, um Team- und Kommunikationsfähigkeit zu üben. Er veranschaulicht diese Situation mit einem „permanenten Wildwasser“.

Werner wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet. Er erhielt den ManagerAward des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) und den Bayreuther Vorbildpreis. Die Unternehmensberatungsfirma Ernst & Young ehrte ihn als Entrepreneur des Jahres, und er wurde in die Hall of Fame des Manager Magazins aufgenommen. Werner bekam zudem den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Lebenswerk.

Hintergrund Die Mercator-Professur

Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Die Persönlichkeiten, die bisher eine Mercator-Professur innehatten, kommen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu ihnen gehören unter anderen: Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker, Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, die Filmregisseure Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta, der Journalist Ulrich Wickert, die Soziologin Necla Kelek, der Publizist Dr. Peter Scholl-Latour, die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, der Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Udo di Fabio oder auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Prof. Dr. Wolfgang Huber.