CHANCEN-Verbund
Ausrichtung des Forschungsverbunds
Der CHANCEN-Verbund wendet sich vor allem an die Unterstützungssysteme von Schulen in sozialräumlich benachteiligten Lagen. Dazu gehören zum Beispiel die Schulträger, die Kommunen, die Schulaufsichten, die Verwaltung in den Ministerien und die Landesinstitute. Der Verbund wird seine evidenzbasierte Expertise einbringen und dabei die Bedarfe, das Wissen und die Erfahrungen aller beteiligten Akteur:innen nutzen und miteinbeziehen. Ziel ist eine Kooperation auf Augenhöhe und ein gegenseitiges Voneinander-Lernen.
Ein zentraler Baustein der Arbeit wird sein, gemeinsam mit den Akteuren im Steuerungs- und Unterstützungssystem verbindliche und konstruktive Kooperationsformate zu entwickeln und neues Steuerungswissen aufzubauen. Ziel ist eine Governance-Struktur, die gemeinschaftlich und effizient alle Ressourcen aktiviert und verzahnt. Ein weiterer Fokus wird auf Konzepten und Materialien für die Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie für das Arbeiten in Netzwerken liegen. Diese sollen zweckorientiert zusammengestellt, mit bestehenden Ansätzen verzahnt und forschungsbasiert neu- oder weiterentwickelt werden. Zudem wird der Verbund die pädagogischen Fachkräfte sowie Multiplikator:innen, die zum Beispiel in übergreifenden fachlichen Netzwerken aktiv sind, beraten und weiterqualifizieren. Die Materialien und Weiterbildungen werden sich auf fachliche Felder wie Sprachbildung und Mathematik, auf überfachliche Themen wie Problemlösen und Teamarbeit sowie auf die sozialraumbezogene und multiprofessionelle Organisationsentwicklung beziehen. Sämtliche Konzepte und Strukturen sollen nachhaltig gedacht werden und perspektivisch allen Schulen zugutekommen.
Struktur des Forschungsverbunds
Der Verbund umfasst insgesamt 20 wissenschaftliche Institute und Hochschulen mit einem breiten fachlichen Hintergrund. Ein erweiterter Leitungskreis setzt sich aus Forschenden des DIPF, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, des IPN – Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache, der Universität Duisburg-Essen, der Universität Mannheim und der Universität Potsdam zusammen. Der ebenso wie das Startchancen-Programm auf zehn Jahre angelegte Verbund wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 100 Millionen Euro gefördert.
Die Arbeit des Verbunds wird sich in enger Zusammenarbeit mit den Akteur:innen der Schulen und Unterstützungssysteme in fünf Kompetenzzentren, zwei Transfer- und Transformations-Hubs sowie einem Governance-Zentrum organisieren. Das Governance-Zentrum konzentriert sich auf innovative Steuerungsansätze und Kooperationsformate. In den Kompetenzzentren werden unter anderem Materialien und Qualifizierungen entwickelt, während die Transfer- und Transformations-Hubs Austausch- und Abstimmungsprozesse initiieren und begleiten. Der Verbund wird sich zudem kontinuierlich mit dem wissenschaftlichen Gremium abstimmen, das für die Evaluation des Startchancen-Programms und seiner Ergebnisse vorgesehen ist. Darüber sollen weitere Potenziale erschlossen werden, um die Projektarbeit zu optimieren.