Medizinische Fakultät Forschung

Schwerpunkt Transplantation

Im Zentrum der wissenschaftlichen Aktivitäten des Schwerpunktes „Transplantation“ stehen Untersuchungen zur Verbesserung der Organkonservierung, Untersuchungen zur Verminderung der immunologischen Reaktion auf das Transplantat sowie Untersuchungen zur Optimierung der Leberlebendspende. Das Universitätsklinikum Essen ist nicht nur Europas größtes Zentrum für hämatopoetische Stammzelltransplantationen und eines der größten europäischen Lebertransplantationszentren, sondern auch eines der größten deutschen Zentren auf den Gebieten der Nieren- sowie der Lungentransplantation. Entsprechend konzentriert sich der größte Teil der Forschungsaktivitäten auf diese Organe/Zelltypen, verschiedene weitere Projekte befassen sich mit den ebenso in Essen transplantierten Organen Herz und Bauchspeicheldrüse.
Mehrere theoretische und klinische Abteilungen arbeiten an der Verbesserung der Konservierung von Leber-, Nieren-, Herz- und Lungentransplantaten. Dabei werden die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen analysiert, daraus resultierende Schutzmaßnahmen in translationalen Projekten für den klinischen Einsatz optimiert sowie in klinischen Studien evaluiert. So wurde kürzlich eine vom Essener Zentrum initiierte multizentrische Studie zur Konservierung von Nieren durch kontinuierliche Maschinenperfusion abgeschlossen, klinische Studien zu einer in Essen entwickelten Organprotektionslösung stehen kurz bevor.
Des Weiteren beschäftigen sich mehrere Abteilungen mit der Optimierung und Individualisierung der Immunsuppression sowie mit der Entwicklung neuer Verfahren zur Therapiekontrolle. Diese Projekte werden ergänzt durch Untersuchungen zu den Pathomechanismen der chronischen Abstoßung, zu der Möglichkeit eines Immuntransfers durch allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation sowie zu Möglichkeiten der Induktion einer Immuntoleranz. Ziele der transplantationsimmunologischen und immun-therapeutischen Forschungsarbeiten sind weiterhin die Charakterisierung relevanter Histokompatibilitätsantigene und deren funktionellen Zusammenwirkens bei der Entstehung der Graft-versus-Host- und Graft-versus-Leukemia-Reaktion nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation sowie eine Optimierung der Spenderauswahl.
Im Rahmen einer durch die DFG geförderten Klinischen Forschergruppe „Optimierung der Leberlebendspende“ (KFO 117) arbeiten zudem zehn klinische und experimentelle Gruppen des Universitätsklinikums Essen und drei auswärtige Partner eng zusammen in klinischen und experimentellen Projekten zur Optimierung der Leberlebendspende. Im Fokus dieser Aktivitäten stehen die Senkung des Risikos für den Spender sowie die Optimierung von Funktion und Regeneration des Teillebertransplantats im Empfänger. Dies geschieht u.a. durch Optimierung der psychosomatischen Spenderevaluation durch Entwicklung spezialisierter psychometrischer Instrumente, durch Entwicklung neuer Bildgebungsverfahren zur optimalen Planung der chirurgischen Leberteilung, durch Entwicklung neuer Impfstoffe und -protokolle zur Impfung der Organspender und Übertragung einer Immunität gegen Hepatitis B und C mit dem Transplantat sowie durch Untersuchung und Stimulation intrazellulärer Signalwege der Leberregeneration.
Die genannten Aktivitäten werden ergänzt durch die Entwicklung und klinische Prüfung neuer Verfahren der Konditionierungstherapie in der Blutstammzell-Transplantation, Forschungen zur Entwicklung weiterer stammzellbasierter Therapieformen sowie durch die Integration bestehender Datenbestände und den Aufbau einer zentralen Datenbank zu Lebertransplantationen, die in das Krankenhausinformationssystem des Universitätsklinikums Essen eingebettet ist.

Schwerpunktsprecher

Prof. Dr. Peter Horn (Institut für Transfusionsmedizin)

Tel.: +049 (0)201/723-4200
Fax: +049 (0)201/723-5906

Prof. Dr. Andreas Paul (Klinik für Allgemeinchirurgie, Vsiual- und Transplantatschirurgie)
Tel.: +049 (0)201/723-1100
Fax: +049 (0)201/723-5946