Christofer Schmidt

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Christofer Schmidt, M.A.

Christofer Schmidt ist Mitglied des Promotionskollegs „Die Arbeit und ihre Subjekte“ und Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung. Im Rahmen des Kollegs promoviert er zur Verhandlung von immaterieller Arbeit und unternehmerischem Handeln im Fernsehen am Beispiel von Coachingformaten. Von 2009 bis 2013 studierte er Medien- und Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum (B.A.). Daraufhin folgte der deutsch-französische Masterstudiengang Theater- und Medienkulturen im transnationalen Raum/Analyse des Pratiques Culturelles an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universität Wien und Université de Nantes, den er 2016 abschloss. Nach seinem Studium arbeitete er als Produktionsassistent bei Urbane Künste Ruhr und Rimini Protokoll für „Truck Trucks Ruhr“ und übernahm von Oktober 2016 bis Mai 2017 die Projektleitung des „International Light Art Award“, einer gemeinsamen Initiative der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft sowie dem Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna. Im Sommersemester 2017 ist er zudem als Lehrbeauftragter am Institut für Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum beschäftigt.

 

Dissertationsprojekt

Mit der Durchsetzung des Reality-TV haben sich zahlreiche Coachingformate etabliert, die in ihrer Gesamtheit für nahezu jeden Bereich des menschlichen Lebens Optimierbarkeit proklamieren: In ihnen werden Fragen der Ernährung, Erziehung, Ökonomie, Gesundheit oder Sexualität diskursiv mit dem Begriff der Arbeit gekoppelt und alltägliches Sein zu einem Projekt erklärt, das es wie ein Unternehmen mit bestimmten Praktiken und Wissensgrundsätzen zu führen gilt. Oftmals handelt es sich bei den porträtierten Subjekten um Erwerbslose, die dank der serviceorientierten, auf Kommunikation und Wissensvermittlung basierenden immateriellen Arbeit von Coaches zu Entrepreneuren ihrer Selbst werden sollen. Als Materialkorpus für das Dissertationsprojekt fungieren verschiedene Fernsehsendungen, die diskursanalytisch auf ihre Techniken zur Artikulation und Anreizung unternehmerischen Handelns und auf die von ihnen dargestellten Formen immaterieller Arbeit hin befragt werden. Auch Zusammenhänge zwischen dem verstärkten Aufkommen dieser Formate ab den 2000er Jahren und den sozialpolitischen Entwicklungen dieser Zeit werden untersucht, um den Wandel der Arbeit und das mit dem Begriff verknüpfte Alltagswissen zu beschreiben.

Ziel des Promotionsvorhabens ist es, anhand der Analyse televisueller Phänomene ein kritisches Bewusstsein für die omnipräsente Aufforderung zur Selbstoptimierung zu generieren und aktuelle biopolitische Regierungsweisen freizulegen, die ihre Produktivität aus einer Arbeit am Selbst generieren.

Betreuung
Prof. Dr. Rolf Parr

Zeitraum
3 Jahre

Förderinstitution
Hans-Böckler-Stiftung

 

Promotionskolleg
„Die Arbeit und ihre Subjekte“

Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Geisteswissenschaften
Germanistik
Literatur und Medienwissenschaft
Berliner Platz 6-8
D-45127 Essen

christofer.schmidt@stud.uni-due.de

Telefon:        +49(0)201-183-52 13
Raum:          WST-B.07.05

Kollegslogo und Logo der Hans-Böckler-Stiftung