Franziska Schaaf

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Franziska Schaaf, M.A.

Franziska Schaaf ist Mitglied des Promotionskollegs „Die Arbeit und ihre Subjekte“ und Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. Im Rahmen des Kollegs promoviert sie zu medialen Diskursen über Handwerk(en) von 1960 bis heute. Dabei sollen sowohl das gewerbliche Handwerk als auch das freizeitmäßige DIY-Handwerken als wirkmächtige – diskursiv verknüpfte – Faszinationskomplexe untersucht werden. Beispielsweise können idealisierende Mediendarstellungen, die ‚das Handwerk‘ als sinnstiftende Selbstverwirklichung fassen oder das freizeitliche Heimwerken als ‚Entspannung‘, eine tatsächliche Entwertung der Arbeit erwerbsmäßig tätiger Handwerker_innen bewirken. Von 2003 bis 2010 studierte sie auf Magister Anglistik, Arabistik und Frankreichstudien in Leipzig und Rennes (FR) und schloss ihr Studium mit einer Arbeit über Erinnerungskultur im Strukturwandel am Beispiel des südwalisischen Steinkohlereviers ab. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat war sie anschließend als Kulturmanagerin am Ernst-Bloch-Zentrum der Stadt Ludwigshafen am Rhein tätig, wo sie ein Jugendbildungsprojekt leitete und neben der Veranstaltungskonzeption und -organisation die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betreute. Zuletzt arbeitete sie von 2013 bis 2016 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) u.a. in interdisziplinären Forschungsprojekten zur Digitalisierung von Kulturerbe sowie an der Konzeption eines Begleitstudiengangs „Nachhaltige Entwicklung“.

 

Dissertation

Medienprodukt ‚gute, traditionelle Arbeit‘? Der Faszinationskomplex Handwerk(en) in bundesdeutschen Mediendiskursen seit 1990

Das Dissertationsvorhaben nimmt den Wandel der medialen Darstellung handwerklicher Arbeit von 1990 bis heute in den Blick. Gegenstand sind Fernseh-Dokumentationen, Tageszeitungen, Life-Style-Magazine, Online-Tutorials und Internet-Foren, die sich mit traditionellen handwerklichen Fertigungstechniken und Tätigkeiten beschäftigen. Das Medienprodukt ‚gute, traditionelle Arbeit‘ soll sowohl als eine Form professioneller Erwerbsarbeit in den Blick genommen werden als auch als Freizeitaktivität, da beide vielfach diskursiv verknüpft sind. Ziel der Untersuchung ist es, auf Grundlage einer breiten Materialbasis herauszuarbeiten, wie mediale Diskurse über handwerkliche Arbeit Normen und Wertvorstellungen vermitteln, die sich auf das gesamte Diskurs- und Handlungsfeld ‚Arbeit‘ auswirken. Dabei wird angenommen, dass der Faszinationskomplex Handwerk(en) diskursiv als das erstrebenswerte Andere zu den dominierenden modernen Formen von Arbeit gesetzt wird, etwa als verklärte Alternative zur Industriearbeit oder als kompensatorischer Gegenpol zur Arbeit 4.0.

Betreuung
Prof. Dr. Rolf Parr

Zeitraum
3 Jahre

Förderinstitution
Hans-Böckler-Stiftung

Publikationen und Vorträge

Publikationen

(2019) zusammen mit Kim Kannler, Valeska Klug, Kristina Petzold (Hg.): Kritische Kreativität. Interdisziplinäre Perspektiven auf das Verhältnis von Kritik und Kreativität in Arbeit, Bildung, Lifestyle und Kunst. Bielefeld: transcript.

(2016) zusammen mit Muñoz Morcillo, Jesús; Schneider, Ralf; Robertson-von Trotha, Caroline Y.: “Authenticity Through VR-Based Documentation of Culture Heritage. A Theoretical Approach Based on the Case Studies Jupiter Column and Kaleidophonic Dog.” Proceedings of the 8th International Congress on Archaeology, Computer Graphics, Cultural Heritage and Innovation ARQUEOLÓGICA 2.0, Valencia (Spain), S. 484-487.

Vorträge

15.02.2019 "Craft(ing) in German Media Discourses. The Construction of 'Good, Traditional Work' Since 1990", Vortrag bei der Konferenz "Working on Work", WZB Berlin

13.12.2018 „Handwerkliches Selbermachen als männliche Sorgearbeit", Vortrag bei der Tagung „Männlichkeiten und Care", Stuttgart Hohenheim

26.06.2018 „Legitimierungen von Eigenzeit. Die Ausdehnung des Moments in Handarbeitsdiskursen der Gegenwart" im Rahmen der Ringvorlesung „Presentness" an der Universität Duisburg-Essen.

13.04.2018  „Diskursive Legitimierungen von Muße. Handarbeiten, Heimwerken und Do It Yourself", Vortrag bei der Tagung „Muße und Arbeit" an der Universität Freiburg.

18.10.2017 „Flexible Legitimierungen der Pause:
Konstruktion und Funktionen der Ausdehnung des Moments in Handarbeitsdiskursen", Vortrag beim Workshop „Jetzt.Jetzt?Jetzt!' Multiple Gegenwärtigkeit im Wandel der Gesellschaft" an der Universität Duisburg Essen.

13.07.2017 „Dimensionen des Authentischen in Handwerk(en)sdiskursen", Vortrag beim Workshop „Historische Authentizität und Medien" am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

 

Promotionskolleg
„Die Arbeit und ihre Subjekte“

Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Geisteswissenschaften
Germanistik
Literatur und Medienwissenschaft
Berliner Platz 6-8
D-45127 Essen

franziska.schaaf@stud.uni-due.de
Telefon:        +49(0)201-183-5255
Raum:          WST-B.07.05

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