Das Forschungsfeld „Logistik“ mit seinen Leitdisziplinen der Ingenieurwissenschaften und der Betriebswirtschaftslehre umfasst daher im engeren Sinne Aspekte der (quantitativen) Planung, des Operations Managements und des Controlling der hochdynamischen Flüsse von Stoffen, Gütern, Personen, Energie und Informationen in urbanen Systemen sowie Aspekte der Integration verschiedenster Medien im logistischen Management. Die Logistik leistet damit die zentrale Aufgabe der Beherrschung von Komplexität und Dynamik, wendet geeignete (mathematisch-technische) Methoden an und entwickelt entsprechende Instrumentarien für diesen Aufgabenbereich mit der Zielfunktion maximaler Effizienz (z.B. Verkehrsflüsse- und Navigation, Personenmobilität, Distribution von Gütern auf mehreren Maßstabsebenen, Städte oder Stadtnetze u.a.). Ebenso untersuchen die Wissenschaftler­*innen der UDE geeignete kooperative Modelle zwischen Unternehmen in Supply Chains sowie strategische Allianzen von Akteuren in Abhängigkeit von den Limitierungen vorhandener Infrastruktur und Ressourcen. Anwendung findet dies beispielsweise in der Standortwahl von Produktionsstätten oder Logistikparks in Abhängigkeit von Verkehrsmodi/Verkehrsinfrastruktur, ökologischer Belastung und/ oder Kostenminimierung, in der Gestaltung von Distributionsnetzen, oder auch im planvollen Zusammenspiel von Akteuren und Infrastruktur zur Evakuierung von Ballungsräumen/ Disaster Management.

Besondere Sichtbarkeit logistischer und verkehrswissenschaftlicher Forschung an der UDE erlangen national wie international eine große Anzahl von Projekten und Forschungsansätzen, von denen an dieser Stelle eine Auswahl genannt sei. International hervorragende Sichtbarkeit weist der Bereich quantitativer mathematisch betonter Logistikforschung/ Supply Chain Management auf, etwa in der Anwendung von Operations Research Methoden auf Logistiksysteme, kooperative Allianzen von Unternehmen sowie im Bereich des Revenue Management. Das gilt auch für die Bereiche Supply Chain und Operations Management und quantitative Optimierung, beispielsweise in der Produktion von Industriegütern. International führend ist auch der Schwerpunkt Logistiksimulation in verschiedenen Anwendungsfeldern („Perlenkettenlogistik“ der Gläsernen Manufaktur Dresden, Postdistributionsnetz der Schweiz, Flughafenvorfeldplanungen des neuen International Airport Tripolis, Personenflusssimulationen und Security der Flughäfen Athen, Zürich u.a). Entsprechende Softwareanwendungen werden in die Spitzengruppe im Weltmarkt eingeordnet. Die Verkehrs- und Stauforschung mit dem Prinzip der zellulären Automaten ist ein Alleinstellungsmerkmal der UDE und findet Anwendung in Fragen intelligenter Verkehrssteuerung und Navigation, Telematik bis hin zu Evakuierungsszenarien großer Infrastrukturknoten (Bahnhöfe, Fußballstadien usw.).