Personen im Historischen Institut: Isidor Brodersen, M.Ed.
Geisteswissenschaften/Historisches Institut
45141 Essen
Funktionen
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Wiss. Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, Geschichte
Aktuelle Veranstaltungen
Keine aktuellen Veranstaltungen.
Vergangene Veranstaltungen (max. 10)
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2021 SS
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2020 WS
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2020 SS
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2019 WS
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2019 SS
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2018 WS
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2018 SS
Die folgenden Publikationen sind in der Online-Universitätsbibliographie der Universität Duisburg-Essen verzeichnet. Weitere Informationen finden Sie gegebenenfalls auch auf den persönlichen Webseiten der Person.
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Das Spiel mit der Vergangenheit in der Zweiten SophistikStuttgart (2023) 244 Seiten
(Potsdamer altertumswissenschaftliche Beiträge ; 86)
Dissertation
Isidor Brodersen, M.Ed.
Das Spiel mit der Vergangenheit in der Zweiten Sophistik
Lehrstuhlprojekt
Laufzeit: seit April 2016 laufend
„Füge zu jedem Thema Marathon und Kynegeiros hinzu, ohne die überhaupt nichts geht. Auch soll jedes Mal der Athos durchsegelt, der Hellespont zu Fuß überschritten werden, die Sonne sich wegen der Medergeschosse verfinstern, Xerxes fliehen und Leonidas bewundert werden, […] und auf Salamis, Artemision, Plataiai musst du oft und in dichter Abfolge anspielen.“ (Luc. Rh.Pr. 18.)
Diesen Ratschlag an einen angehenden Rhetor präsentiert im 2. Jahrhundert nach Christus der Satiriker Lukian, nach Kurt Tucholsky ein „frecher Hund“. Daran zeigt sich beispielhaft der hohe Stellenwert der klassischen Vergangenheit für die griechischsprachigen pepaideumenoi im Imperium Romanum des 1.–3. Jahrhunderts n.Chr. Gleichzeitig wird bei genauerer Betrachtung deutlich, dass eben diese Kanonisierung und der Umgang mit ihr nicht in jedem literarischen Kontext gleich interpretiert werden können: Das klassische Griechenland als lieu de mémoire kann gerade im intellektuellen Umfeld der „Zweiten Sophistik“ auch in scherzhafter, ironischer oder anderweitig gebrochener Weise genutzt werden.
Es darf also nicht nur nach dem Stellenwert gefragt werden, den der bis heute wirkmächtige Kanon an klassischen Themen, Personen und Ereignissen für die Konstruktion und Aufrechterhaltung der eigenen griechischen Identität im Imperium Romanum innehatte, etwa in Abgrenzung zu römischen Eliten oder der lokalen Bevölkerung. Vielmehr soll im Rahmen des Projekts untersucht werden, welche literarischen, rhetorischen oder narrativen Strategien eingesetzt werden, um eben diese Identitätsbildung humorvoll und spielerisch zu begleiten, zu kommentieren und zu hinterfragen. Somit soll gezeigt werden, dass gerade unernste Texte einen wesentlichen Beitrag zur Verhandlung der Identität eines pepaideumenos leisten können.