Personen im Historischen Institut: Nadine Henn

Wissenschaftlicher Werdegang

  • 2012 – 2020: Masterstudium der Fächer Literatur und Medienpraxis und Geschichte an der Universität Duisburg-Essen; Titel der Abschlussarbeit: "Semantiken des Kompromisses. Die Camp-David-Verhandlungen in deutsch- und englischsprachigen Printmedien und Fernsehbeiträgen des WDR"
  • 2016 – 2017: Wissenschaftliche Hilfskraft im Bereich Literatur und Medienpraxis, Universität Duisburg-Essen
  • 2009 – 2012: Studentische Hilfskraft an der Juniorprofessur für die Geschichte des Mittelmeerraumes im Mittelalter, Ruhr-Universität Bochum
  • 2006 – 2010: Bachelorstudium der Fächer Geschichte und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum

Forschungsprojekt

Zur Sichtbarkeit politischer Kompromisse. Die Camp-David-Verhandlungen 1977-79 zwischen Interaktion, Inszenierung und medialer Repräsentation

Das geplante Promotionsprojekt konzentriert sich auf die Verhandlungen um das Abkommen von Camp David 1978 und deren Inszenierungen und Darstellungen.

Ausgangspunkt ist, dass ein Blick auf die internationale Diplomatie hinter verschlossenen Türen meist nur durch Dokumentationen einzelner Zusammenkünfte und deren medialen Repräsentationen gelingt, die in ihrer Darstellungsvielfalt den Blick lenken. Insbesondere dann, wenn es um Konflikte geht, die aufgrund komplexer Zusammenhänge und Voraussetzungen nicht durch einen Konsens gelöst werden können, sondern mittels verschiedener Strategien und Handlungsweisen – prozessual möglichst ‚flexibel‘ – zu einem Kompromiss führen sollen.

Innerhalb dieses Prozesses, der schließlich vertragsgebunden ebenso zu einem Kompromiss als Ergebnis zusammengefasst werden kann, gibt es bestimmte Einstellungen und Haltungen, welche das kommunikative Aushandeln oder auch Verhandeln begleiten und die auf den Prozess und das Ergebnis einwirken. Der Verlauf scheint dabei neben formalen Rahmenbedingungen und einer konkreten Zielsetzung jedoch auch vom Handeln der jeweiligen Verhandlungspartner und deren Inszenierungen bestimmt.

Ziel der Dissertation ist es dies aufzugreifen und zwischen den prozessualen Handlungsstrukturen eines historischen Ereignisses und den medialen Repräsentationen die jeweiligen Referenzen herauszuarbeiten. Das Vorhaben orientiert sich an der Frage, wie Formen der Annäherung auf internationaler Ebene im Rahmen eines politischen Kompromisses textlich und audio-/visuell prozessual vermittelt, beobachtet und repräsentiert werden.

Die Aufarbeitung anhand eines konkreten Ereignisses ermöglicht es unterschiedliche Theorien und Methoden im Feld der Diskursanalyse und Praxeologie zu verknüpfen. Zugleich ergibt sich auf einer weiteren Ebene die Möglichkeit, Begriffsfelder und Handlungsformen um den Kompromiss herauszuarbeiten.