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Profil des Instituts für Kommunikationswissenschaft

In der kommunikationswissenschaftlichen Forschung existiert eine traditionell gewachsene Arbeitsteilung: einerseits befasst sie sich mit Phänomenen der öffentlichen Kommunikation und der Massenkommunikation, andererseits konzentriert sie sich auf die Bestimmung der Merkmale und Funktionen gesprächsförmiger Kommunikation. Da es aufgrund der rasanten Veränderung gesellschaftlicher Kommunikationspraxen nicht zuletzt durch neue Kommunikationstechnologien zu einer zunehmenden Verschränkung beider Kommunikationsformen kommt, erweist sich diese Trennung der akademischen Arbeitsfelder und Lehr-/Lernbereiche immer mehr als unangemessen und obsolet. Gleichzeitig und auch eng mit dieser Entwicklung verbunden verlaufen kommunikative Prozesse zunehmend unter den Bedingungen kultureller Vielfalt und heterogener Erwartungen an Routinen und Deutungsmustern, sei es innerhalb multikultureller urbaner Zentren, sei es über deren Grenzen hinweg im Kontext inter- und transnationaler politischer, kultureller und ökonomischer Kooperationen. Diesen kommunikationswissenschaftlich interessanten und gesamtgesellschaftlich hoch relevanten Problemzusammenhängen wird sich die Kommunikationswissenschaft an der UDE auch in Zukunft verstärkt widmen.

Im Mittelpunkt des Fachs steht ein Verständnis von ‚Kommunikation‘ als einer spezifischen, komplexen Form sozialer Praxis, deren besondere Eigenschaften und funktionalen Merkmale sich allein unter Verweis auf kognitive Kompetenzen von Akteuren oder unter ausschließlicher Bezugnahme auf gesellschaftliche Bedingungen oder Eigenschaften von Kommunikationsmitteln und -wegen nur unzureichend erschließen lassen. Der Umstand, dass Akteure weder über den Sinn ihrer Handlungen noch über die Folgen und Effekte ihres Handelns allein verfügen, macht die Ko-Konstruktion von Bedeutung und die koordinierte Sinnproduktion mit ihrer Eigendynamik nicht nur zu einem außergewöhnlich interessanten Forschungsgegenstand, sondern auch zu einer in nahezu allen Handlungskontexten relevanten Größe, deren mangelnde Berücksichtigung reale Folgen für das Gelingen aller Formen der Interaktion und Kooperation hat. Eine so verstandene Kommunikationsforschung befindet sich zwangsläufig in engem Austausch mit soziologischer, psychologischer, ethnologischer, linguistischer und medienwissenschaftlicher Forschung, deren Erkenntnisse sie integriert und zu einer spezifisch auf kommunikative Phänomene bezogenen Perspektive synthetisiert, um von hier aus ihre eigenständigen Forschungsfragen und -methoden weiter zu entwickeln.

Kommunikative Prozesse kennzeichnet ihre Multimodalität und Komplexität, ihre Abhängigkeit von der spezifischen Medialität ihrer Mittel sowie ihre Steigerungsfähigkeit durch (digitale) Kommunikationstechnologien. Im Kontext interpersonaler Kommunikation und ihrer vielfältigen Formen realisiert sich der Kommunikationsprozess als Vollzugsform lebensweltlich-kultureller, institutioneller und organisatorischer Wirklichkeit. Seine Abhängigkeit von den Eigenarten unterschiedlicher gesellschaftlicher Praxisfelder mit ihren je spezifischen Formvorlagen und Handlungslogiken zeigt sich in modernen Gesellschaften vor allem in institutionalisierten Erwartungen an Art und Verlauf von Kommunikationsprozessen, in formalen Partizipationsbedingungen und unterschiedlichen kommunikativen Rollen – ob in professionellem Handeln in Behörden, Kliniken, Schulen, Universitäten, Unternehmen oder supranationalen Organisationen.

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